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Sicherheitsbedenken

Karlsruhe: Brunnen-Kunstwerk von OMI Riesterer muss weichen

Dreimal ist der Wasserspringer des Künstlers OMI Riesterer mit Erlaubnis der Stadtwerkespitze in den Brunnen beim Festplatz zurückgekehrt. Dreimal hatten zuvor Brunnenarbeiter der Stadtwerke das Kunstwerk als Müll eingestuft und im Auftrag des Gartenbauamts aus dem Becken entfernt. Nun soll das Spektakel beendet werden. Um Kinder nicht zu gefährden, wird der Torso aus dem 60 Zentimeter tiefen Wasser geholt. Der BNN-Bericht über die Aktion hat ein bundesweites Medienecho ausgelöst.

Brunnenkunst
ZWANGSUMZUG: Die Brunnenpatrouille verfrachtete die halbe Kunstfigur kurzerhand in ein stillgelegtes Becken. Foto: Sandbiller

Am Dienstag schien der Streit zugunsten der Kunstaktion entschieden. OMI Riesterers Wasserspringer streckte wieder im Brunnen beim Karlsruher Festplatz die Stiefel in die Höh. Aber am Mittwoch soll es damit endgültig vorbei sein: Die Stadtwerke sind auf den Kurs des Gartenbauamts umgeschwenkt, dies erklärt ihr Pressesprecher Markus Schneider. Sicherheitsbedenken gaben den Ausschlag.

Sicherheit für Kinder gibt den Ausschlag

Der Stofftorso muss dort weichen, weil er Kinder auf dem Weg zum Zoo animieren könne, auch in den Brunnen zu springen. Im Becken mit 22 Fontänen vor dem Kongresshotel aber steht das Wasser 60 Zentimeter tief. Damit bestehe die Sorge, dass das Kunstwerk mittelbar eine Gefahr für Kinder darstelle. Dieses Risiko dürfe man nicht eingehen, meint Schneider. Deshalb wollen die städtischen Institutionen nun mit Riesterer einen besseren Wasserstandort in der Kunststadt Karlsruhe finden.

Mehrfaches Hin und Her

Rein ins Wasser, raus ins Wasser – was für einen Schwimmbadbesucher in diesen Spätsommertagen das Schönste ist, damit überrascht der Karlsruher Wasserspringer des Künstlers OMI Riesterer. Gleich drei Mal hat ihn die städtische Brunnenpatrouille bislang aus dem Becken beim Festplatz geholt – und am Mittwoch folgt der vierte Streich. Die Wächter der Wasserspiele sahen in der Spaßskulptur keine Kunst, sondern Müll und Anlass zum Erschrecken.

Insgesamt vier Mal hat das Künstlerpaar OMI Riesterer und Barabara Jäger sein Kunstwerk prompt wieder im Langbecken an der Ettlinger Straße installiert. Bereits am Montag hatte dieses Hin und Her um die spontane Kunstaktion im öffentlichen Raum begonnen.

Interessenkonflikt

Um 12 Uhr mittags schien am Dienstag die Freiheit der Kunst zu siegen: OMI Riesterer setzte den Torso, der von den Hüften bis zu den Gummistiefelsohlen aus dem Wasser ragt, wieder ins Sprudelbecken. Noch ein Mal fuhr die Patrouille der Stadtwerke an der Brunnenanlage vor. Doch die Hüter von „Recht und Ordnung“ hatten vorerst kapituliert. Endlich hatten sie die Anweisung ihres Stadtwerke-Abteilungsleiters erreicht, dass die Stoff-Skulptur mit dem nassen Hosenboden als Kunstwerk im Brunnen zu achten sei.

Brunnen unter Kontrolle

Vorher war das Trio der Wassertechniker von den Stadtwerken, das im Auftrag des Gartenbauamts den Brunnenbetrieb überwacht, an diesem Morgen erneut und das gleich zwei Mal eingeschritten. Als sie wieder die Gummistiefel über dem Brunnen in den Himmel ragen sahen, griffen sie um 7.30 Uhr zu – und versetzten den Fremdkörper in ein stillgelegtes Becken auf dem Festplatz, in dem nur eine Lache Schmutzwasser steht. Beim nächsten Mal legten die Brunnenwächter den für sie inakzeptablen Kunstkörper dann einfach neben dem Brunnen ab.

Gag macht Wirbel

Viele Passanten wie die Durlacherin Cornelia Schmidt fanden die Straßenkunst toll und posteten sofort ein Bild vom „Gag“ an alle Freunde und Kollegen. Auch bundesweit schlägt die Karlsruher Kunstaktion jetzt Wellen.

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