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Flaggen beim Fest

„Hügelgang“ macht stets Stimmung

Sie gehören zum "Fest" wie der Hügel zur Klotze: Alljährlich treffen sich eingefleischte Musikfans und bringen ihre eigenen Flaggen mit. Von der Spitze von Mount Klotz bilden die Flaggen eine imposante Kulisse.

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Stolz zeigt Daaniel Garcia seine Flagge auf der Spitze von Mount Klotz Foto: Christian Schäfer

Sie sind inzwischen fester Bestandteil der Festival-Kulisse: Die rund 40 weißen Stühle mit hinten abgesägten Stuhlbeinen, die an der Spitze des Mount Klotz thronen. Darüber wehen in diesem Jahr viele badische Flaggen, dazwischen setzen Exoten wie Hamburg und Brasilien bunte Farbakzente. Es ist der Platz der „Hügelhelden“, allesamt langjährige „Fest“-Besucher. Sie nehmen hier Jahr für Jahr auf den extra präparierten Sitzplätzen Platz und genießen den „Fest“-Trubel entspannt zurückgelehnt - ein Privileg, dass sich so mancher Besucher nach einem durchtanzten Tag sicher auch wünschen würde. In diesem Jahr gibt es allerdings genaue Kontrolle: „Nur mit dem offiziellen ,Das Fest’-Aufkleber konnten wir unsere Stühle mit reinbringen, die Zahl ist begrenzt“, erklärt Volker Schäfer. Er ist um 13 Uhr einer der ersten der Fahnenträger, die auf der Hügelspitze eintreffen.

Hühelgang hat jahrzehntelange Erfahrung

„Als Gruppe sorgt die ,Hügelgang’, wie wir uns nennen, immer wieder für unwahrscheinlich gute Stimmung“, findet der Hohenwettersbacher, der seit 1985 zum Fest kommt, aber „erst“ seit 15 Jahren zu den Fahnenträgern gehört. Seine besondere Dreifach-Fahne sticht unter den anderen deutlich hervor: „Die kleine haben meine Frau und Tochter für mich gemalt, darüber wehen, etwas größer, die offizielle ,Fest’-Fahne und die badische Flagge.“ Dass in diesem Jahr besondere Vorkehrungen getroffen wurden, um Sicherheit zu gewährleisten, dafür hat der 55-Jährige Verständnis: „Nach dem Unwetter im vergangenen Jahr hat sich der Veranstalter bereits im März mit uns getroffen, um zu klären, ob die Stühle im Fall einer Not-Evakuation ein Problem darstellen würden. Wir haben dann aber bei einem gemeinsamen Treffen gezeigt, dass wir innerhalb von Sekunden die Plätze zusammenräumen können und problemlos Rettungsgassen freilassen können“, berichtet der 55-Jährige. Die meisten der „Hügelgang“ verfügten über jahrzehntelange Festivalerfahrung, das sei auf jeden Fall ein Vorteil, ist sich Schäfer sicher.

„So sieht Integration aus“, sagt Daaniel Garcia und zeigt lachend auf seine grün-schwarze Flagge. Der Brasilianer, der seit 30 Jahren in Deutschland lebt und seit 29 Jahren regelmäßig zum „Fest“ kommt, ist begeistert von der Atmosphäre. „Ich treffe hier viele Bekannte und Freunde, die Stimmung ist super.“ Der Auftritt von Xavier Naidoo war für ihn ein besonderer Höhepunkt der vergangenen Jahre.

Zu den harten Metal-Tönen der Band „In Haze“ füllen sich ab 15.30 Uhr die Reihen in der „Ehrenloge“. Trotz Regenvorhersage dominieren kurze Hosen und Sonnenschirme, man bleibt optimistisch. Junge wie Ältere, Karlsruher und Weitgereiste gehören zur Gruppe. Beim starken Wind müssen die Angehörigen der ,Hügelgang“ ab und zu mal einem Stuhl ein paar Meter den Hang hinunter nachjagen. Auch Andreas Bräsen muss beim Hissen seiner Fahne gegen den Wind ankämpfen. Doch die Alteingesessenen nehmen solche kleinen Wetter-Sperenzchen entspannt.

Fahnen müssen der Regenfront weichen

Drei Stunden später ist immer noch beste Stimmung. Unten auf der Bühne lässt es die US-Band Mother Tongue ordentlich krachen und wettert zwischen ihren Songs auch gegen allerlei Übel in der Welt, von Donald Trump bis zu Amokläufern. Oben auf der Hügelkante flattern die Fahnen im Wind, der allerdings diesmal Grund zur Besorgnis gibt: Von Süden her nähert sich eine Gewitterfront. Kurz bevor dann Moop Mama loslegen sollen, fallen auch schon die ersten Tropfen und die ersten Fahnen werden schon wieder eingeholt.

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