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Kostenfreier ÖPNV

Hunderttausende Besucher kommen zum Stadtfest in Karlsruhe

So voll hat man die Karlsruher Innenstadt selten erlebt. Das Stadtfest hat am Samstag und Sonntag einige Hunderttausend Besucher in die City gelockt, bilanziert die Karlsruhe Marketing und Event GmbH. Die Besucher genossen Kleinkunst und Musik in den Straßen und auf den Plätzen. Und sie kauften ein.

Beim Stadtfest wurde der kostenfreie ÖPNV getestet
Beim Stadtfest wurde der kostenfreie ÖPNV getestet Foto: Jörg Donecker

„Wir wollten nur mal ein bisschen schauen. Und das ist das Ergebnis!“ Eva und Bernd heben gut gelaunt die Tüten hoch. Ihre Garderobe hat Zuwachs bekommen. „Ein Mantel und ein Kleid für mich, eine Jacke und ein Pullover für Bernd“, zählt Eva auf. „Ach, und dann noch für jeden einen neuen Duft.“

Das gute Wetter, die gute Stimmung, viele Aktionen und Rabatte in den Geschäften – „das war ein gelungener Shopping-Tag“, resümiert Bernd. „Jetzt müssen wir nur noch ein nettes Plätzchen zum Essen finden.“ Die beiden Karlsruher lassen den restlichen Sonntagnachmittag ruhig ausklingen, andere fangen mit dem Stadtfest erst an. Die Straßenbahn am Marktplatz bringt neue Besucher in die Innenstadt.

Stadt zahlt rund 200.000 Euro für kostenfreien ÖPNV

An beiden Stadtfest-Tagen ist der Andrang in den Bahnen deutlich größer als sonst. Ein Ticket braucht in der Wabe 100 keiner, der ÖPNV ist innerhalb der Stadtgrenze sowie nach Ettlingen für die Fahrgäste kostenfrei. 200.000 Euro lässt sich die Stadt dies kosten.

„Ein tolles Angebot“, lobt eine junge Mutter: „Ich bin mit meinem Freund und unseren Kindern von Durlach mit der Tram in die City gefahren. Dass wir nicht zahlen mussten, war für uns ein Argument.“

Monika Steuer steigt aus der Bahn, die von Weingarten in die City fuhr. „Es war brechend voll“, sagt die Frau. Wie ihre Freundin Edeltraud Lange findet sie den kostenfreien ÖPNV an solchen Tagen gut, die konkrete Lösung aber zu kompliziert: „Es ist für die Nutzer von außerhalb schwer zu verstehen, ab wo es tatsächlich frei ist.“

Edeltraud Lange ergänzt: „Wenn schon, sollte man das ganze Netz freigeben, sonst bringt das nichts.“ Der kostenfreie ÖPNV zum Stadtfest war ein Testlauf: Der Gemeinderat entscheidet jetzt, ob es an den Adventssamstagen eine Fortsetzung gibt.

„Möchten Sie ein Glas Bowle?“, fragt Annette Wahl fröhlich. Die Inhaberin von „Hut Nagel“ strahlt. „Die Stadt ist voll, es ist Hölle los. Die KVV-Aktion ist der Hammer“, sagt die Einzelhändlerin. „Bitte unbedingt auch an den Adventssamstagen!“

Zusammen mit ihrem Team hat sie um 11 Uhr mit dem Aufbau begonnen, „um 12 Uhr war unser Stand schon voller Leute. Viele sind früher in die Stadt gekommen, noch bevor die Läden um 13 Uhr öffneten“, berichtet Wahl, die vor ihrem Geschäft Liegestühle aufgestellt hat. Alle sind belegt.

BMX-Show beim Stadtfest in der Karlsruher Innenstadt.
BMX-Show beim Stadtfest in der Karlsruher Innenstadt. Foto: Jörg Donecker

Menschen stehen vor den Eisdielen Schlange

Sitzgelegenheiten sind an diesem Sonntag ohnehin sehr begehrt: In den Cafés und Restaurants in der Innenstadt sind alle Tische draußen besetzt, vor den Eisdielen stehen die Menschen Schlange. Geduld ist gefragt. Am Friedrichsplatz haben die Stadtfest-Flaneure den Brunnen „besetzt“.

Vor Körpernähe darf man sich an so einem Tag nicht fürchten. „Haben sie da noch ein Plätzchen für mich, vorne ist alles voll“, fragt die ältere Dame mit einer Bratwurst in der Hand. Lachend rücken die beiden Pärchen noch ein bisschen enger zusammen, während auf der Bühne die „Brunnebutzer“ aus Hagenbach einen 1980er Jahre-Hit nach dem nächsten abliefern.

Einzelhändler sind auch zufrieden mit dem Stadtfest

Schon am Samstag, zum Aufakt des Stadtfests, ist es voll in der City. Und die Stimmung ist glänzend. Die Menschen lachen und staunen, wenn der „Weltenwanderer“ aus den Niederlanden plötzlich vor ihnen auf einer riesigen Weltkugel steht. Mit Rucksack und Isomatte bepackt, bewegt er sich auf seinem Globus durch die Kaiserstraße. Selbst die herannahende Tram bringt ihn nicht aus der Ruhe.

Jonglage, Magie oder Clownerie: Überall treffen die Menschen auf einen der insgesamt 20 Straßenkünstler. Und am Kronenplatz zudem auf Sportler: Breakdancer liefern sich auf der Bühne Battles, sie treten mit Sprüngen und Drehungen gegeneinander an. Die Zuschauer stehen in Vierer- und Fünferreihen drum herum.

Stadtfest-Cheforganisator Martin Wacker bilanziert am Sonntagabend: „Die Besucher waren begeistert von dem großen Unterhaltungsprogramm, das unsere regionalen und internationalen Musiker und Künstler dargeboten haben. Und Dank der tollen Angebote der Karlsruher Einzelhändler war insbesondere der verkaufsoffene Sonntag ein echtes Festival für die Shopping-Fans.“

City-Manager Frank Theurer erklärt: Die Einzelhändler seien sehr zufrieden mit dem Verlauf des Stadtfests. „Die Frequenz und der Umsatz haben gestimmt.“

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