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Es wird laut im Schlafzimmer

Kinderkram-Kolumne: Zu Papas Schnarchen gesellt sich das karcheln

Mit den Zwillingen ist eine große Bandbreite von Tönen ins Schlafzimmer eingezogen. Mama behauptet, dass das so ähnlich schon vorher war. Angeblich sägt Papa im Schlaf hektarweise kanadische Wälder nieder. Die nächtlichen Geräusche sind also ganz schön laut.

Die Welt ist bunt: Vor allem mit Kindern.
Die Welt ist bunt: Vor allem mit Kindern. Foto: Dolgachov/Fotolia

Bei uns im Schlafzimmer ist es neuerdings ziemlich laut. Mit den Zwillingen ist eine große Bandbreite von Tönen ins Schlafzimmer eingezogen. Meine Frau behauptet, dass das so ähnlich schon vorher war. Angeblich säge ich im Schlaf hektarweise kanadische Wälder nieder. Aber das ist ein anderes Thema.

Wenn die Jungs abends dann im Beistellbett eingeschlafen sind, beginnt das Hörspiel: Stöhnen, grunzen, brummen. Ab und zu sind es auch Pressgeräusche, unterbrochen von „Äh-ääh-äh“-Lautabfolgen.

Babys strecken alle viere von sich

Lustigerweise passen die doch eher derben Geräusche nicht zu dem süßen Erscheinungsbild der friedlich schlummernden Kleinen. Die Babys liegen völlig entspannt auf dem Rücken und strecken buchstäblich alle viere von sich. Es hat schon was von der Geräuschkulisse eines Zoos bei Nacht.

Leidtragende dabei ist meine Frau. Zwar schlafen die Kinder – und Mann – endlich, aber an Schlaf ist nicht zu denken. Die nächtlichen Geräusche machen sie wahnsinnig. Dazu kommt die Sorge, etwas könne mit der Atmung der Babys nicht stimmen.

Karcheln ist ein weitverbreitetes Phänomen

Die Hebamme winkt auf Nachfrage allerdings ab. Es sei bei Babys ein weitverbreitetes Phänomen in den ersten Wochen. Der Terminus dafür ist karcheln. Zu Papas Schnarchen gesellt sich also noch das Karcheln.

Das Thema Schlaf wird bei uns mit dem Einzug der Zwillinge für lange Zeit noch großen Raum einnehmen, befürchte ich. Damit man nachts überhaupt etwas Schlaf bekommen kann, raten Experten dazu, Zwillinge zu synchronisieren.

Das heißt eine feste Tagesstruktur, mit immer den gleichen Essens und Schlafenszeiten. Die Idee: Die Babys kommen auch nachts zur gleichen Zeit raus. Bei einem Essens-Rhythmus von drei Stunden heißt das in der Anfangszeit, wenn wirklich alles gut läuft, zweieinhalb Stunden Schlaf am Stück für die Eltern.

Vorausgesetzt, beide teilen sich die Arbeit inklusive Wickeln, und schlafen dann sofort wieder ein. Das Synchronisieren klappt bei uns in der Nacht mal mehr, mal weniger gut.

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Konfliktsituationen sind vorprogrammiert

Da sind Konfliktsituationen natürlich vorprogrammiert. Zumal ich von den Außengeräuschen nichts mitbekomme. Meine Frau muss mich also regelmäßig zu meinem Schichteinsatz wecken.

Der Hinweis darauf, dass ich das alles komplett ohne Hilfe von Hormonen durchstehe, wird wenig geschätzt. Der Kommentar, dass Nachtschichten in kanadischen Wäldern verdammt müde machen, wird mit einem Blick des Todes quittiert.

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