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Karlsruhe hilft mit: Schulprojekt der nph Kinderhilfe Lateinamerika in Haiti

Im bitterarmen Haiti ist schulische Bildung ein absolutes Privileg, das nur wenigen Kindern zuteil wird. Um eine zukunftsträchtige Schulbildung zu ermöglichen, fördert die nph Kinderhilfe Lateinamerika den Ausbau der St. André Schule im ländlichen Fond-des-Blancs.

Diese Jungs und Mädels freuen sich sichtlich, dass sie die St. André-Schule in Fond-des-Blancs besuchen dürfen.
Diese Jungs und Mädels freuen sich sichtlich, dass sie die St. André-Schule in Fond-des-Blancs besuchen dürfen. Foto: nph Kinderhilfe

Ende 2019 hat der Karlsruher Gemeinderat beschlossen, das Projekt „1000 Schulen für unsere Welt“ - eine Schule für Haiti des Vereins nph Kinderhilfe Lateinamerika zu unterstützen. Bei dem von nph vorgeschlagenen Projekt handelt es sich um den Ausbau der St. André Schule in Fond-des-Blancs im Süden Haitis.

Inhalte auf dieser Seite:

Vermittlung von Wissen in besonderen Zeiten

Lehrer sind wichtige Menschen im Leben vieler Kinder. Jeder kann sich wahrscheinlich noch sehr gut an einige seiner Lehrer erinnern. Manche verbinden damit gute, andere leider nicht so gute Erfahrungen. Zu dem Beruf als Lehrer gehört jedoch oft viel mehr als die Vermittlung von Wissen.

Lehrer können ermutigen, inspirieren oder auch dazu beitragen, dass sich Träume erfüllen. Aber die Voraussetzungen für Lehrer weltweit sind oft sehr unterschiedlich. Während in Deutschland über die schlechte digitale Ausstattung von Schulen diskutiert wird, stehen Länder wie Haiti vor ganz anderen Herausforderungen.

Lehrer als Berufung

Durch meine Arbeit als Lehrer lebe ich nun meinen Traum...
Laneau Alerte, Lehrer an der St. André Schule

Laneau Alerte, Lehrer an der St. André Schule in Fond des Blanc in Haiti wollte schon als Kind Lehrer werden und es fasziniert ihn, sein Wissen weiterzugeben und Menschen zu begleiten.

„Durch meine Arbeit als Lehrer lebe ich nun meinen Traum und es macht mir sehr große Freude. Bevor ich an der St. André Schule gearbeitet habe, habe ich an verschiedenen Schulen in Haiti unterrichtet. Doch im Schulbetrieb erkenne ich am deutlichsten viele Probleme unserer Gesellschaft und es ist mir eine Ehre direkt dazu beitragen zu können, dies zu verändern. Unsere Schule unterscheidet sich von vielen Schulen, denn es geht primär um die Menschen, die woanders kaum eine Chance hätten,“ beschreibt der Vater, der selbst ein Kind hat, das im September eingeschult wurde.

Laneau Alerte wollte bereits als Kind Lehrer werden, da es ihn fasziniert, sein Wissen weiterzugeben.
Laneau Alerte wollte bereits als Kind Lehrer werden, da es ihn fasziniert, sein Wissen weiterzugeben. Foto: nph Kinderhilfe

In Haiti gehört eine gute Schulbildung zur Überlebensstrategie vieler Menschen. Neben dem schulischen Wissen werden auch viele Werte vermittelt, die den Kindern wichtig sind, weil Sie erkennen, dass ohne Werte, wie beispielsweise Respekt oder Ehrlichkeit, ein würdevolles Leben und damit Veränderung in einem Land wie Haiti nicht möglich sind.

Das beste aus der Situation machen

„Als Lehrer bin ich ständig am überlegen, wie ich die ganze Klasse in allen Fächern mitnehmen kann. Das ist wirklich eine große Herausforderung, denn die Schüler haben sehr unterschiedliche Kapazitäten und Hintergründe. In erster Linie geht es mir darum beim Vermitteln meiner Fächer das Miteinander und voneinander Lernen der Schüler zu fördern“, berichtet Laneau.

Neben fachlichem Wissen bekommen Schüler wie Fabulice Leica Shelsie (Mitte) auch Werte wie Respaekt oder Ehrlichkeit vermittelt.
Neben fachlichem Wissen bekommen Schüler wie Fabulice Leica Shelsie (Mitte) auch Werte wie Respaekt oder Ehrlichkeit vermittelt. Foto: nph Kinderhilfe



Sein größter Wunsch: Das keiner auf der Strecke bleibt. Sein Kollege Morancy träumt davon, dass die Schule zu einem Ort wird, an dem Schüler in die Lage versetzt werden, das Schicksal des kleinen und unglücklichen Landes zu ändern.

Die Bedeutung von Schulbildung auf dem Land

Für Schulleiter Jocelyn Jean ist es immer ein trauriger Moment, wenn Schüler die Schule aufgrund von sozialen Schwierigkeiten abbrechen.

„Es tut mir in der Seele weh, einen Schüler zu verlieren, wohl wissend, dass wir die letzte Möglichkeit wären, einem Kind ein anderes Leben zu ermöglichen. Wenn wir die Kriminalität in diesem Land in solchen Momenten sehen, wissen wir, dass die Kinder das größte Opfer bringen.“

Schüler wie die Neuntklässlerin Maignan Love Micka sind äußerst dankbar dafür, dass ihnen die Möglichkeit geboten wird, die Schule zu besuchen.
Schüler wie die Neuntklässlerin Maignan Love Micka sind äußerst dankbar dafür, dass ihnen die Möglichkeit geboten wird, die Schule zu besuchen. Foto: nph Kinderhilfe

Jocelyn träumt davon, dass die St. André Schule nicht nur die beste Schule in der Region ist, sondern die beste Schule im Land und das die Kinder bis zum Abitur an dieser Schule bleiben können. Denn so könnte die Landflucht verhindert werden.

Die St. André Schule ist ein Ort um fürs Leben zu lernen. Es geht nicht nur um die schulische Bildung, sondern auch um sinnvolle Beschäftigungen und soziale Projekte, um anderen Menschen zu helfen.

Aufgeben ist keine Option: nph Kinderhilfe verstärkt Einsatz in Haiti

Haiti ist, laut der Vereinten Nationen, eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt. Immer wieder wird das Land von Naturkatastrophen wie Hurrikans, Erdbeben und Überschwemmungen heimgesucht.

Das letzte große Erdbeben ereignete sich am 12. Januar 2010 und gilt als das schwerste in der Geschichte Nord- und Südamerikas. Laut Angaben der Behörden kamen mehr als 300.000 Menschen ums Leben und viele verloren ihr Zuhause.

Hurrikan Mathew sorgte im Jahr 2016 für enorme Zerstörungen.
Hurrikan Mathew sorgte im Jahr 2016 für enorme Zerstörungen. Foto: nph Kinderhilfe

In Haiti unterhielt nph 2010 unter anderem ein Kinderdorf mit Grund- und Mittelschule, Straßenschulen, Kinder- und Erwachsenenkrankenhaus, Berufs- und Ausbildungszentren, Projekte zur Ernährungssicherung. Dieser Einsatz wurde nach dem Erdbeben sofort ausgeweitet.

Kindern und Familien ein sicheres Zuhause bieten

So wurde im St. Damien Kinderkrankenhaus eine Geburtshilfe- und Neugeborenenstation eingerichtet. Das St. Luc-Programm wurde ausgeweitet und es wurde stets bedarfsorientiert reagiert. Im Therapiezentrum Kay St. Germain wurde eine Orthopädiewerkstatt für künstliche Gliedmaßen und eine Behindertenschule eingerichtet.

Im St. Luc-Krankenhaus erhalten ältere Jugendliche und Erwachsene medizinische Versorgung auf hohem Niveau.
Im St. Luc-Krankenhaus, erhalten ältere Jugendliche und Erwachsene medizinische Versorgung auf hohem Niveau. Foto: nph Kinderhilfe

Um Kindern und Familien ein sicheres Zuhause zu bieten, wurde ein zweites Kinderdorf errichtet und mit dem Bau von Häusern im Armenviertel Cité Soleil begonnen. Zerstörte Straßenschulen wurden wiederaufgebaut und neue Schulen errichtet. Unter anderem 2012 die St. Luc Schule, die nun ausgebaut werden soll.

Deutsche Partner unterstützen bedarfsorientierte Programme

Dass nph nach dem Erdbeben seine Arbeit ausweiten konnte, gelang unter anderem mit einer hohen Anzahl neuer Mitarbeitern vor Ort. Viele von ihnen sind ehemalige nph-Kinder, die bei nph aufgewachsen und dort zur Schule gegangen sind.

Durch die wiederkehrenden Naturkatastrophen ist immer wieder Nothilfe gefordert. Unterstützt durch Partner in Deutschland werden immer wieder bedarfsorientierte Programme entwickelt und installiert, die in langfristige Entwicklungsmaßnahmen münden.

nph Kinderhilfe richtet Fokus auf Bildung, Versorgung und Gesundheit

Folgende Themengebiete bilden den Rahmen der Arbeit von nph Haiti: Rettung von Leben und Prävention von Hungersnöten, Kinderschutz und Bildung, Medizinische Versorgung und Krankheitsprävention, Unterstützung der Gemeinden beim Wiederaufbau nach dem Erdbeben 2010.

Junge Erwachsene sollen Führungspersönlichkeiten werden

In Haiti liegt die Rate an Analphabeten bei über 40 Prozent. Daher ist Bildung eines der Fokus-Themen in Haiti. nph haiti setzt dabei auf ein hohes Bildungsniveau und ermöglicht neben beruflicher Ausbildung auch Stipendien in Seattle, um junge Erwachsene zu Führungspersönlichkeiten heranwachsen zu lassen.

Im St. Damien Kinderkrankenhaus wurde eine Geburtshilfe- und Neugeborenenstation eingerichtet.
Im St. Damien Kinderkrankenhaus wurde eine Geburtshilfe- und Neugeborenenstation eingerichtet. Foto: nph Kinderhilfe

Man setzt zudem auf individuelle Förderung, damit jedes Kind entsprechend seinen Bedürfnissen gefördert wird. Bildung ist bei nph Haiti auch immer verbunden mit gesunder und ausreichender Ernährung. Alle Kinder, die am Schulangebot von nph teilnehmen, bekommen regelmäßige Mahlzeiten.

Solarprojekt eine Erfolgsstory durch Bildung und Ausbildung

2012 startete ein Projekt zum Bau einer Solaranlage für das St. Damien Krankenhaus. Im Zuge dessen wurden Elektro- und Solartechniker ausgebildet. Ein Solarexperte aus Deutschland beriet und schulte junge Menschen für drei Jahre.

In Zusammenarbeit der Biohaus-Stiftung für Umwelt und Gerechtigkeit sowie Ingenieure ohne Grenzen wurde die Solaranlage 2013 eingeweiht. Aus diesem maßgeblichen Erfolg erfolgte die Gründung eines Start-ups von nph-Schülern, die mittlerweile Solaranlagen in Haiti und anderen Ländern errichten.

Die erste Solaranlage in Haiti wurde 2013 eingeweiht.
Die erste Solaranlage in Haiti wurde 2013 eingeweiht. Foto: nph Kinderhilfe

Angetrieben durch nph wurde Solarenergie zu einem wichtigen Thema in Haiti und mündete in einer Solarkonferenz in 2017. Dieses Beispiel zeigt, wie durch Zusammenarbeit ausländischer Experten, dem Willen und der Schaffenskraft junger Menschen Zukunftsperspektiven erfolgreich in die Tat umgesetzt werden.

Unternehmen können ganz einfach helfen

Für die langfristige und nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit ist die Unterstützung von Unternehmen ein sehr wesentlicher Bestandteil. Besonders in Katastrophensituationen sind Firmen schnell mit hohen Spendensummen, ihrer Expertise und Sachspenden oder praktischer Hilfe als Unterstützer dabei.

Darüber hinaus gibt es aber auch viele strategische und langfristige Möglichkeiten wie ein Unternehmen und seine Mitarbeiter oder Partner nachhaltig dazu beitragen können, das Entwicklungszusammenarbeit langfristig gelingt.

Um den Hunger im Land zu bekämpfen, wurde ein Agrarprojekt ins Leben gerufen.
Um den Hunger im Land zu bekämpfen, wurde ein Agrarprojekt ins Leben gerufen. Foto: nph Kinderhilfe

Soziales Engagement eines Unternehmens kann die Firmenphilosophie positiv beeinflussen und das Zugehörigkeitsgefühl der Mitarbeiter stärken. Denn sie erleben, dass sie ein wichtiger Teil eines Ganzen sind.

In größeren Firmen gibt es manchmal die Möglichkeit für die Mitarbeiter die Cent-Beträge von ihrem Nettogehalt - also maximal 99 Cent im Monat zu spenden. Das Unternehmen verdoppelt die Summe dann.

Jeder noch so kleine Betrag hilft

Spannend kann es auch sein, bei einem Produkt auf einen kleinen Teil des Gewinns zu verzichten und stattdessen einen geringen Betrag für ein konkretes Projekt zu spenden. Die Käufer fühlen sich bestärkt, wenn sie wissen, dass ihre Kaufentscheidung dazu beiträgt, etwas zu unterstützen.

nph Kinderhilfe begleitet Unternehmen, ihr soziales Engagement strategisch aufzubauen

Es gibt viele Wege wie ein Unternehmen einen wichtigen, sozialen Beitrag leisten kann, damit Entwicklungszusammenarbeit funktioniert. Sinnvoll ist es hierbei am besten im Vorfeld mit einem Verein oder einer Hilfsorganisation Kontakt aufzunehmen und gemeinsam Ideen zu entwickeln.

Die nph Kinderhilfe Lateinamerika begleitet Unternehmen gerne darin ihr soziales Engagement strategisch aufzubauen, denn es gibt viele kreative Möglichkeiten.

Auch dank der Spenden aus Karlsruhe, dürfen diese Jungs optimistischer in die Zukunft blicken.
Auch dank der Spenden aus Karlsruhe, dürfen diese Jungs optimistischer in die Zukunft blicken. Foto: nph Kinderhilfe Lateinamerika

„Ich habe mal ein Unternehmen beraten. Irgendwann haben wir dann die Idee entwickelt, dass Mitarbeiter ihre Überstunden spenden können. Die Angestellten haben so etwas mehr gearbeitet, aber wussten, dass sie damit etwas Gutes tun. Das Unternehmen hat den Stundenlohn der Mitarbeiter umgerechnet in eine Spende,“ erklärt Marion Heigl, die bereits seit mehreren Jahren im Bereich der Unternehmenskooperationen tätig ist.

Karlsruher Unternehmen plant nicht nur für eigene Bedürfnisse

Ein spannendes Beispiel aus Karlsruhe zeigt, wie Hilfe ganz konkret aussehen kann. Dieses Jahr hat die Firma WiBu-Systems neue Räumlichkeiten in der Zimmerstraße 5 bezogen.

Das Unternehmen mit dem Schwerpunkt IT-Sicherheit hat jedoch langfristig geplant und nicht nur für seine eigenen Bedürfnisse ein Gebäude errichtet, sondern gleich ein House of IT-Security mit einem IT-Security Club gebaut, um Firmen am Standort Karlsruhe zu halten oder nach Karlsruhe zu locken und die Zusammenarbeit von Unternehmen und Forschung zu unterstützen.

Für die Stadt Karlsruhe eine wertvolle Entscheidung, um auch zukünftig den Technologiestandort zu sichern. Doch WiBu-Systems denkt dabei nicht nur an sich, sondern hat erkannt, das Engagement für andere Menschen wichtig ist.

Engagement für Kampagne lag für Oliver Winzenried nahe

Deshalb engagiert sich Vorstand und Firmengründer Oliver Winzenried schon viele Jahre gemeinsam mit der nph Kinderhilfe Lateinamerika für Kinder und deren Familien.

Das Kinderdorf St. Hélène bietet 350 Kindern ein liebevolles Zuhause. Neben Wohnhäusern für Mädchen und Jungs hat es unter anderem einen Kindergarten, eine Grund- und Mittelschule sowie Spiel- und Sportplätze.
Das Kinderdorf St. Hélène bietet 350 Kindern ein liebevolles Zuhause. Neben Wohnhäusern für Mädchen und Jungs hat es unter anderem einen Kindergarten, eine Grund- und Mittelschule sowie Spiel- und Sportplätze. Foto: nph Kinderhilfe

Und daher lag es nahe, dass im Zuge der Eröffnung des neuen Gebäudes auch ein Engagement für die Kampagne 1.000 Schulen für unsere Welt – eine Schule für Haiti einhergeht. „So sehr ich mich freue, dieses Bauprojekt in Karlsruhe umgesetzt zu haben, umso mehr würde ich mich freuen, wenn wir nächstes Jahr ein weiteres Gebäude eröffnen können - eine Schule in Haiti! Ein Gebäude, das in Zukunft die Ausbildung der Kinder absichert, aber auch Schutz vor Naturkatastrophen bietet“, so Winzenried.

nph Kinderhilfe gibt Kindern Hoffnung auf ein besseres Leben

Die Kinder, die derzeit die achte Klasse der St. André Schule besuchen, gehen in ihren Sommerferien zum Baden an den Strand oder treffen sich mit Freunden. Sie gehen gerne zur Schule, denn sie wissen, das ist nicht selbstverständlich. Viele der Schülern kennen andere Kinder, die nicht privilegiert sind, eine Schule zu besuchen.

Wie alle Kids weltweit, finden auch die Schüler in Fond-des-Blancs Pausen ganz toll.
Wie alle Kids weltweit, finden auch die Schüler in Fond-des-Blancs Pausen ganz toll. Foto: nph Kinderhilfe Lateinamerika

Ridodin (16 Jahre), Maignan (13 Jahre) Rutchina (14 Jahre) und Fabulice (14 Jahre) besuchen derzeit die achte Klasse der St. André Schule und sie alle haben einen Traum: Sie möchten ihrem Land helfen, indem sie später im medizinischen Bereich als Ärztin oder Krankenschwester arbeiten.

Bildung als Ausweg aus der Armutsfalle

Haiti ist das ärmste Land der westlichen Welt. Durch wirtschaftliche Schwäche, politische Instabilität und häufige Naturkatastrophen leben 80 Prozent der Bevölkerung unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Nur 55 Prozent der Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren besuchen die Schule.

In ländlichen Regionen gibt es kaum eine Möglichkeit, das Abitur zu machen. Aber die Haitianer wissen, dass nur eine gute Schulbildung einen Ausweg aus der Armutsfalle ermöglicht. Auf Kreol sagt man „edikasyon se lavni“. Das bedeutet: „Bildung schafft Zukunft“.

Labady Rutchina besucht derzeit die achte Klasse der St. André Schule. Später möchte sie gerne als Krankenschwester arbeiten.
Labady Rutchina besucht derzeit die achte Klasse der St. André Schule. Später möchte sie gerne als Krankenschwester arbeiten. Foto: nph Kinderhilfe

nph Kinderhilfe: Eine gelebte Gemeinschaft

Der Ausbau der St. André Schule wurde nach dem schweren Erdbeben von 2010 durch Spenden aus der Region Karlsruhe ermöglicht. Bereits acht Jahre nach der Eröffnung platzte das Gebäude aus allen Nähten. Daher muss es dringend ausgebaut werden, damit alle lernwilligen Kinder Platz finden.

Für die Kinder, die derzeit die achte Klasse besuchen, liegt gerade sehr viel Hoffnung darin, auch nach der neunten Klasse die Schule weiter zu besuchen. Doch das geht nur, wenn diese ausgebaut wird.

Der 15-jährige Guy-Richard mag gar nicht darüber nachdenken, wenn das nicht möglich wäre: „Das wäre sehr furchtbar für mich und meine Mutter wäre sehr unglücklich, meine ganze Familie wäre traurig. Ich bete zu Gott, damit er mir hilft, meine Schulzeit nach der neunten Klasse fortführen zu können.“

Für den 15-jährige Guy-Richard Jeudy käme es einer Katastrophe gleich, könnte er seine schulische Laufbahn nach der neunten Klasse nicht fortsetzen.
Für den 15-jährige Guy-Richard Jeudy käme es einer Katastrophe gleich, könnte er seine schulische Laufbahn nach der neunten Klasse nicht fortsetzen. Foto: nph Kinderhilfe

Eine Schule wie die St. André Schule ist so viel mehr als eine Bildungsstätte. Neben dem Lehrstoff werden Werte und Hoffnung vermittelt und eine Gemeinschaft gelebt. Außerdem bieten stabile Gebäude den Menschen in Haiti Schutz und Zuflucht vor Naturkatastrophen.

Rohbau der Schule in Haiti soll Ende dieses Jahres stehen

Der Ausbau soll dafür sorgen, dass weitere Schulräume für die Klassen zehn bis 13 sowie Sonderklassen eingerichtet werden, sodass die Jugendlichen das Abitur erwerben können. Die Kosten für den Bau belaufen sich auf circa 220.000 Euro. Der Rohbau soll Ende dieses Jahres fertiggestellt sein.

nph Kinderhilfe: Wie Karlsruher die Arbeit unterstützen können

Die nph Kinderhilfe engagiert sich seit über 40 Jahren in den Bereichen Bildung, Armutsbekämpfung und nachhaltige Nachbarschaftsentwicklung in Lateinamerika.

Eines ihrer aktuellen Projekte ist die Erweiterung einer Schule im Südosten Haitis. Rund 250 weitere Schüler haben dann die Chance, die Schule zu besuchen und einen Abschluss zu machen – bis hin zum Abitur.

Die Kinder sind äußerst dankbar, dass ihnen die Möglichkeit geboten wird, eine Schule zu besuchen.
Die Kinder sind äußerst dankbar, dass ihnen die Möglichkeit geboten wird, eine Schule zu besuchen. Foto: nph Kinderhilfe Lateinamerika

Im Mittelpunkt der Arbeit von nph steht das einzelne Kind mit seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten. Auf dem Fundament christlicher Werte schafft nph einen familiären Rahmen, in dem jedes Kind behütet aufwachsen und sich seinen Fähigkeiten entsprechend bilden kann.

Bildung ist ein wichtiger Baustein, um Menschen Hilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen. Und dabei unterstützt die nph Kinderhilfe die Menschen auch und gerade jetzt. Denn wenn viele Menschen einen kleinen Beitrag leisten, kann gemeinsam Großes bewirkt werden. Beispielsweise eine Schule in Haiti zu bauen! Wenn nur jeder Karlsruher einen Euro geben würde, wären die Baukosten bereits gedeckt.

Die Entstehung der nph Kinderhilfe

Die Geschichte von nph begann 1954 in Mexiko: Gustavo, ein Waisenjunge, stahl Geld aus einer Kirche, um seinen Hunger zu stillen. Er wurde gefasst und ins Gefängnis gebracht. Padre William Wasson besuchte ihn und bat den Richter, den Jungen freizulassen. Er nahm den 15-Jährigen bei sich auf. Der Jugendrichter gab weitere Kinder in die Obhut des Padre. Das war die Geburtsstunde des Kinderhilfswerks nuestros pequeños hermanos - kurz nph (zu Deutsch: Unsere kleinen Brüder und Schwestern).

Seit Bestehen von nph haben mehr als 18.000 Kinder ein geborgenes Zuhause gefunden. Heute leben rund 3.400 Kinder in den zehn Kinderdörfern in Bolivien, der Dominikanischen Republik, El Salvador, Guatemala, Haiti, Honduras, Mexiko, Nicaragua und Peru. Von nph-Nachbarschaftsprogrammen profitieren darüber hinaus rund 250.000 Menschen aus der Umgebung der Kinderdörfer.

nph Kinderhilfe appelliert an Solidarität

Eine Solidargemeinschaft funktioniert nur im gegenseitigen Geben und Nehmen. Menschen brauchen unsere Hilfe, ganz besonders in einem geografisch betrachtet extrem verwundbaren Land wie Haiti. Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Hurrikans treffen die Schwächsten der Bevölkerung, insbesondere die Kinder, am härtesten.

Naturkatastrophen wie etwa Hurrican Mathew traf die Schwächsten der Bevölkerung, zu denen vor allem auch Kinder zählen,  besonders hart.
Naturkatastrophen wie etwa Hurrican Mathew treffen die Schwächsten der Bevölkerung, zu denen vor allem auch Kinder zählen, besonders hart. Foto: nph Kinderhilfe Lateinamerika

nph Kinderhilfe gibt zu bedenken, dass ein Blick über den Tellerrand hilfreich sein kann

Es ist erstaunlich und bemerkenswert, wie sehr sich unsere Gesellschaft seit März 2020 gewandelt hat. Schnell wurden neue Wege gefunden, den Alltag zu organisieren, Hilfsangebote wie beispielsweise ein Einkaufsservice entwickelt sowie viele Angebote digital ermöglicht.

Auch wenn nicht alle Entwicklungen unsere Zustimmung finden oder uns einschränken, kann es hilfreich sein, den Blick über den eigenen Tellerrand zu heben. Denn wie bei den Natur- und Umweltkatastrophen trifft auch eine Pandemie die Länder im globalen Süden noch schwerer als uns hier in Deutschland.

Alles Wichtige zur nph Kinderhilfe Lateinamerika

Ausführliche Informationen unter www.nph-kinderhilfe.org

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