Skip to main content

Advent unterm Sternenhimmel

1.000 Papiersterne schmücken Kirchen in Karlsruhes Stadtteilen Weiherfeld und Rüppurr

Noch bis zum 9. Januar ist die Aktion „Advent unterm Sternenhimmel“ in der Friedenskirche in Karlsruhe-Weiherfehld und der Auferstehungskirche in Karlsruhe-Rüppurr zu sehen. Wie die Reaktionen der Besucher ausfallen.

"Advent unterm Sternenhimmel" in der Auferstehungskirche in Rüppurr
In der Auferstehungskirche in Rüppurr hängen genau 624 Sterne, berichtet Pfarrerin Dorothee Mack. Foto: Jörg Donecker

Eben noch hing der Himmel voller Sterne, doch jetzt fließen die Tränen. Eine Mutter hatte ihrem kleinen Sohn in der Friedenskirche die Aktion „Advent unterm Sternenhimmel“ gezeigt, die noch bis zum 9. Januar sowohl hier in Weiherfeld als auch in der Rüppurrer Auferstehungskirche zu sehen sein wird.

Doch jetzt ist dem Bub die Schokolade aus der Hand gefallen, er ist kaum zu trösten. Dennoch wird es ihm zuvor so ergangen sein wie vielen anderen, die in diesen Tagen die beiden Kirchen besuchen: Er wird sich sehr gefreut haben. Und nichts anderes wünschen sich die beiden Pfarrerinnen Catharina Covolo und Dorothee Mack.

Mack ist kurz aus Rüppurr hierher geradelt gekommen und erzählt jetzt, wie es zu der Aktion gekommen ist. Eine befreundete Kollegin aus Dortmund habe diese Aktion im vergangenen Jahr in zwei dortigen Gemeinden gemacht und ihr die Fotos geschickt.

Dorothee Mack war begeistert

Mack, seinerzeit noch als Pfarrerin in Mailand, war begeistert und trug die Idee noch mit sich, als sie im Juli den Dienst in Rüppurr antrat und diese nach den Sommerferien dem Ältestenrat vorschlug. Der gab prompt ebenso seine Zustimmung wie dessen Pendant in der benachbarten Friedensgemeinde.

Beide Gemeinden stellten daraufhin ausreichend Papier zur Verfügung und luden die Gemeindemitglieder ein, nach schriftlicher Anleitung oder Youtube-Tutorial die Sterne zu basteln. Kamen in Weiherfeld fast 400 zusammen, so hängen in der Auferstehungskirche sogar deren „genau 624“, wie Mack handgezählt zu berichten weiß.

Von Kitas über Jungschargruppen und Familien bis hin zu routinierten Einzelpersonen seien alle Generationen beteiligt gewesen, bestätigen Covolo und Mack die positive Resonanz auf die Idee, deren tatsächlicher Ursprung laut Mack in der Gemeinde St. Laurentius im sauerländischen Ahretal läge.

Heike Schäfer aus Dammerstock ist eine derjenigen, die so fleißig gefaltet und kommt gerade zufällig vorbei. „Wow, wunderschön!“, habe sie schließlich beim ersten Anblick der an Leinen über den Kirchenbänken aufgehängten Sterne gedacht, strahlt sie nun. Und erinnert an zahlreiche gemütliche Bastelnachmittage, die sie mit Freundinnen verbracht hat.

 "Advent unterm Sternenhimmel" in der Friedenskirche in Weiherfeld
Alle Sterne in der Friedenskirche in Weiherfeld wurden in ehrenamtlicher Arbeit gefaltet. Foto: Jörg Donecker

Jetzt tue es ihr auch „einfach mal gut, am Spätnachmittag hier vorbeizukommen, sich unter die Sternenlandschaft zu setzen und die Stimmung zu genießen“.

Dieses Hinsetzen und Genießen des Sternenzelts tut vielen Menschen gerade in diesen Tagen gut.
Catharina Covolo, Pfarrerin

Covolo hat dies zuletzt auch beobachtet: „Dieses Hinsetzen und Genießen des Sternenzelts tut vielen Menschen gerade in diesen Tagen gut.“ Es liegen auch kleine Zettel mit Gebeten und Segen unter den Sternen aus.

Und dank des ehrenamtlichen Engagements des Veranstaltungstechnikers Simon Peulen sind die Installationen täglich ab 16 Uhr auch außerhalb von Veranstaltungen wie Andachten, Gottesdiensten oder Konzerten einerseits zurückhaltend, aber hierdurch auch umso effektvoller illuminiert.

Entsprechend bereichernd sind beide Kirchen auch Teil der Stadtteilaktionen Adventsfenster-Spaziergang in Weiherfeld und lebendiger Adventskalender in Rüppurr.

Reaktionen der Besucher seien positiv

Die Reaktionen der Besucher seien ausschließlich positiv, sagen Covolo und Mack. Und ab und zu sogar auch mit einem Augenzwinkern versehen. „Nach einem Gottesdienst war von einem Besucher dessen Verwunderung zu hören, man habe doch gerade mal den ersten Advent und nicht den hundertsten“, erinnert sich Mack lachend.

Nach einem Gottesdienst war von einem Besucher dessen Verwunderung zu hören, man habe doch gerade mal den ersten Advent und nicht den hundertsten.
Dorothee Mack, Pfarrerin

Bei alledem komme bei den Leuten auch nicht das Gefühl auf, dass es zu viel sein könnte. „Die Menschen erleben die Kirchenräume das Jahr über völlig anders, sodass der Sternenhimmel jetzt auch nicht als kitschig empfunden wird“, bestätigt Covolo. Spätestens wenn die nächste Schokolade geöffnet und die letzte Träne getrocknet ist, wird dies auch ein kleiner Junge sagen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang