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Kunstmesse startet am 4. Mai

20. art Karlsruhe steht bevor und bringt den Abschied von Gründer Schrade

Der 20. Jahrgang der art Karlsruhe wird nicht nur wegen der runden Zahl eine besondere Veranstaltung. Denn die mittlerweile europaweit bedeutende Kunstmesse wird letztmals durch ihren Gründer Ewald Karl Schrade kuratiert.

Ewald Karl Schrade beim Art Soirée der Art Karlsruhe in Berlin am 4. Oktober 2022
Ewald Karl Schrade gründete 2004 die art Karlsruhe. Nach der diesjährigen Ausgabe gibt er sein Amt als Messekurator ab. Foto: Henning Schacht

In ihrem 20. Jahrgang führt die Kunstmesse art Karlsruhe erneut Künstlerinnen und Künstler, Sammler und Kunstliebhaber zusammen. Von 4. bis 7. Mai 2023 wollen 207 Galerien aus 15 Ländern ihr Programm in vier Hallen auf dem Karlsruher Messegelände präsentieren.

Doch der 20. Jahrgang dieser zu einer europaweit bedeutenden Kunstmesse gewachsenen Veranstaltung ist nicht nur wegen der runden Zahl besonders. Die diesjährige Ausgabe ist zugleich die letzte in der Regie ihres Gründers Ewald Karl Schrade.

Bei der Pressekonferenz am Mittwoch betonte Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe, den hohen Wert von Schrades langjährigem Engagement.

Vor allem habe ich das weggelassen, was mich als Aussteller geärgert hat.
Ewald Karl Schrade, Gründer und Kuator art Karlsruhe

Über sein Erfolgsrezept für die 2004 gegründete art sagte der erfahrene Galerist: „Vor allem habe ich das, was mich als Aussteller bei Messen wie der art Cologne oder der Art Basel geärgert hat, weggelassen.“ Zudem habe er sich einem Grundsatz verpflichtet: „Geht nicht, gibt’s nicht. Wir sind Dienstleister der Galeristen, und wenn die Wünsche haben, dann müssen wir helfen.“

art-Gründer Schrade gibt sein Amt mit 81 Jahren ab

20 Mal wird Schrade die art organisiert haben, wenn er nach der diesjährigen Ausgabe mit 81 Jahren sein Amt als Kurator niederlegt. Wie bereits bei der Premiere im Jahr 2004 will er auch diesmal wieder das gesamte Spektrum der Kunst aus 120 Jahren abbilden. Und wie bewährt soll das Wechselspiel aus Galerien und groß angelegten Skulpturenplätzen – diesmal 26 Bereiche – das Auge verführen.

In 180 so genannten One-Artist-Shows fokussieren Galerien erneut auf bestimmte Künstlerinnen und Künstler. Dabei kommen 48 Ausstellende aus dem Ausland, aus Karlsruhe präsentieren fünf Galerien ihr Portfolio.

Dem art-Gründer selbst ist zu Ehren seiner Verdienste die jährliche Sonderschau gewidmet. Auf einer Fläche von rund 400 Quadratmetern stellt der Galerist eine Auswahl der von ihm gesammelten Kunstwerke aus. Mit bekannten Namen wie Erich Heckel, Karl Hubbuch oder HA Schult verspricht die Präsentation ein Spiegel für Schrades Arbeit als Galerist in mehr als 50 Jahren zu sein.

Den Impuls zur Gründung der art erklärte Schrade bei der Pressekonferenz mit der besonderen Hallensituation in Karlsruhe. „Da dachte ich mir schon bei der Sichtung der Pläne, das könnten die weltweit schönsten Hallen im Bereich der Kunstmessen werden.“

Die weitläufige und lichtdurchflutete Situation wurde auch hervorgehoben von dem Freiburger Galeristen Albert Baumgarten, der seit 2006 auf der art präsent ist. Zudem betonte Baumgarten den Nachhaltigkeitseffekt einer so langjährigen Leitung: „Es gibt keine Messe auf der Welt, wo ein Kurator 20 Jahre lang tätig war. Das gibt den Galeristen auch eine Verlässlichkeit, die es woanders in dieser Form nicht gibt.“

Ab 2024 leitet eine Doppelspitze die Karlsruher art

Für die Zukunft der art Karlsruhe hat die Karlsruher Messe- und Kongressgesellschaft eine neue Doppelspitze installiert: Olga Blass und Kristian Jarmuschek leiten ab 2024 gemeinsam die Kunstmesse, die dann auch wieder wie bis 2020 gewohnt im Februar stattfinden soll. Auch das von Schrade etablierte inhaltliche Konzept solle weitergeführt werden, betonte Wirtz.

Über die Jahre ist es Schrade immer wieder gelungen, eine große Vielfalt künstlerischer Positionen zu zeigen. Diese spiegelt sich in unterschiedlichen Stilen ebenso wie in den gebotenen Preisklassen.

So hat sich die art Karlsruhe als wichtige Plattform für den Austausch von Kunst, Ideen und Geschäften zu etablieren. Hierzu sagte Wirtz: „Hier in Baden-Württemberg ist ein Sammlerland, hier wird gut verkauft.“ Das mache die art für Galeristen attraktiv.

Es ist mir im Nachhinein ein Rätsel, wie mir das möglich war.
Ewald Karl Schrade, über die Doppelrolle als Galerist und Kurator

Als Aussteller will Schrade der art erhalten bleiben. Langweilig werde ihm auch künftig sicher nicht werden, sagte er bei der Pressekonferenz. „In Schloss Mochental bespiele ich das ganze Jahr über 2.800 Quadratmeter – damit ist man schon ausgelastet. Es ist mir im Nachhinein ein Rätsel, wie es mir möglich war, mich 20 Jahre so auf die art zu konzentrieren“, so Schrade.

Er freue sich aber auch schon auf seine Rückkehr als Galerist in die Karlsruher Messehallen, ergänzte er schmunzelnd: „Dann bin ich auch mal auf der Seite, wo man sagen kann: Die Lampen da hängen nicht gut.“

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