Trotz der im April startenden Umgestaltung der Kaiserstraße blicken in Karlsruhe die Stadtverwaltung und der Handel zuversichtlich in die Zukunft. „Es herrscht großer Optimismus“, sagte Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) am Dienstag bei einer Pressekonferenz.
„Die City zieht an“, war diese überschrieben. Und Martin Wacker verwies als Chef der Karlsruhe Marketing und Event GmbH (KME) auf Frequenzzählungen im Weihnachtsgeschäft: An einigen Tagen seien mehr Menschen da gewesen als im Vor-Corona-Jahr 2019.
Ein Punkt sei dabei sicher die gute Erreichbarkeit der City gewesen, der Tunnel in der Kriegsstraße habe dabei positive Effekte gehabt. Jeder zweite Besucher kam aus der Region, lautet die Bilanz. Karlsruhe ist ein „absolut attraktives Oberzentrum“, urteilte Mentrup. Man befinde sich durch zwölf Jahre Kombibau schon lange im Transformationsprozess und sei besser durch die Krisen gekommen als es andere Städte taten.
Programmkalender von Karlsruhe bereits jetzt gut gefüllt
Der Kalender ist auch für die nächsten Monate gefüllt, wie Wacker darlegte: Vom „Fest der Sinne“ am 22. und 23. April, inklusive verkaufsoffenem Sonntag und Oldtimermeeting „Tribut an Carl Benz“, über den Start der 80er-Jahre-Ausstellung im Badischen Landesmuseum am 17. Juni und die Schlosslichtspiele ab Mitte August, bis hin zum Stadtfest am 14. und 15. Oktober sowie den Christkindlesmarkt ab dem 28. November reicht das Programm.
„Wir verstehen die Stadt als Bühne“, so Wacker. Wichtig sei dabei auch die Inszenierung. Beispiel Weihnachtsstadt: Die Gestaltung des Marktplatzes nannte Henrik Rohde als Chef der City Initiative „bildgewaltig“. Ob Riesenrad oder Fliegender Weihnachtsmann: Solche Motive seien wichtig für Instagram und Co.
Gleichzeitig hätten die über mehrere Plätze verteilten Angebote dazu geführt, dass sich die Menschen durch die Stadt bewegten. Man müsse Attraktionspunkte schaffen. Insgesamt sprach Rohde von einer Aufbruchstimmung.
Der Christkindlesmarkt 2022 war aus Sicht des Oberbürgermeisters eine Bewährungsprobe. Es sei um die Frage gegangen: Kommen die Menschen in die neu gestaltete Innenstadt? Der Bilanz von Marktamtschef Armin Baumbusch zufolge lockte die Weihnachtsstadt mehr als eine Million Menschen.
„Es war eine wahnsinnig spannende und erfolgreiche Veranstaltung“, erklärte Baumbusch. Im Vorfeld seien die Schausteller extrem nervös gewesen. Am Ende sei es gelungen, alle Plätze zu bespielen und zu verbinden, wie Mentrup sagte. „Die Stimmung war hervorragend.“
Mentrup und Wacker nannten auch Zahlen zur Energiebilanz: Bei der Beleuchtung seien 55 Prozent Strom gespart worden, was 5.000 Kilowattstunden (kWh) entspreche. Der Verzicht auf Lichtfiguren wie den Greif habe den Verbrauch um 1.000 kWh reduziert, 43 Prozent oder 2.000 kWh brachte das Einsparen beim in Szenesetzen von Türmen und ähnlichen Bauwerken.
Eislaufbahn am Schlossplatz wird zur Rollschuhbahn
Die ausgedünnte Beleuchtung am Schlossplatz schlägt mit 2.600 kWh weniger zu Buche. Hinzu kam dort die Umstellung der Eislaufbahn auf eine Rollschuhbahn – mit noch unklarer Perspektive für die nächste Saison.
„Wir würden im Winter gerne eine Winterangebot machen“, so Wacker. Die Rollschuhbahn sei „okay“ gelaufen, das Bewegungsangebot sei vor allem von Kindern, Jugendlichen und Studenten gut angenommen worden. Er kann sich vorstellen, dass man künftig auf ein hybrides Konzept setzt: Stockschießen auf dem Material vom Winter 2022/23, der Rest dagegen wieder auf Eis, möglicherweise mit neuer Dämmtechnik. „Dazu laufen noch Auswertungen, dann folgen Gespräche und Entscheidungen.“