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Lufthansa-Maschine steht

Airbus „Karlsruhe” wartet in München auf bessere Zeiten

Der Lufthansa-Airbus „Karlsruhe” hat unter der Corona-Krise zu leiden. Wie die allermeisten Maschinen der deutschen Traditions-Airline steht auch die „Karlsruhe” derzeit am Boden. Auf dem Münchener Franz-Josef-Strauß-Airport wird der Langstreckenjet bis zu seinen nächsten Einsätzen regelmäßig gewartet. Wann sie erfolgen, steht aber in den Sternen.

Der Lufthansa-Airbus „Karlsruhe” vom Typ A350 steht derzeit in München am Boden und wartet auf neue Einsätze nach der Corona-Krise.
Der Lufthansa-Airbus „Karlsruhe” vom Typ A350 steht derzeit in München am Boden und wartet auf neue Einsätze nach der Corona-Krise. Foto: Lufthansa

Während das Fahrgastschiff Karlsruhe nach corona-bedingter Pause längst wieder auf dem Rhein unterwegs ist, steht der gleichnamige Lufthansa-Airbus seit dem 28. März geparkt. Die Maschine vom Typ A350, die erst seit knapp zwei Jahren den Namen der badischen Kapitale in die Welt trägt, wartet auf dem Gelände des Münchener Franz-Josef-Strauß-Airports auf bessere Zeiten.

Kennzeichen D-AIXK

Während der vergangenen drei Monate lässt die Maschine mit der Kennung D-AIXK in regelmäßigen Abständen so genannte Standzeitkontrollen über sich ergehen, berichtet Lufthansa-Sprecherin Anja Stenger. So stellen die Lufthansa-Techniker sicher, dass das Großraumflugzeug mit Platz für rund 300 Passagiere technisch fit ist, sobald die Airline wieder zur Normalität übergeht und die Zeit des „Grounding“ überwunden ist.

Doch auch geflogen ist die „Karlsruhe“ jüngst: In der vergangenen Woche hat sie einen laut den Sicherheits-Vorschriften nach drei Monaten fälligen Erhaltungs-Flug absolviert, danach haben Techniker sie wieder in einen vorübergehenden Schlaf versetzt, berichtet die Unternehmens-Sprecherin.

Zu den Standzeitkontrollen zählen laut der Unternehmenssprecherin Sichtprüfungen aber auch umfangreicher Systemkontrollen. Im Stand lassen die Techniker die Triebwerke immer wieder laufen, um die Einsatzfähigkeit der Maschine aufrecht zu erhalten. Entlastet und abgedeckt sind die Reifen, um auch hier teuren Standschäden vorzubeugen.

Sparsamste Maschine

Dabei geht es der „Karlsruhe“ und den weiteren 15 Airbus-A350-Maschinen der Lufthansa noch vergleichsweise gut. Während sich die vierstrahligen Langstreckenjets vom Typ A340 und A380 derzeit in corona-bedingter „Langzeitabstellung“ befinden – so der offizielle Terminus der Airline – stehen die zweistrahligen Maschinen des Typs A350 sozusagen Gewehr bei Fuß. Auf dem Airport im Erdinger Moos nördlich der bayerischen Hauptstadt warten sie darauf, sukzessive wieder eingesetzt zu werden.

Der Grund für die Ungleichbehandlung: Der A350 ist deutlich effizienter als seine großen Brüder – schon weil er das jüngste der Lufthansa-Langstrecken ist: Erst im Februar 2017 stellte die Fluglinie das erste Flugzeug dieses Modell in Dienst. Und bis heute gilt der A350 als modernste Langstreckenmaschine. Angesichts der wirtschaftlichen Turbulenzen, in die die Traditionsgesellschaft geraten ist, setzt man derzeit auf seine sparsamsten Flugzeugmuster. Dazu gehört der A350 wegen seines geringen Leergewichts.

Die „Karlsruhe“ bringt 116 Tonnen auf die Waage. Zum Vergleich: Ein A330 wiegt 122 Tonnen und ein Airbus A340-600 sogar 178 Tonnen. Mit einem durchschnittlichen Kerosinverbrauch von 2,9 Litern je Passagier und 100 Kilometer verbraucht die Maschine laut Lufthansa rund ein Viertel weniger Kraftstoff als vergleichbare Flugzeugtypen. Unter Normalbedingungen verkehrt die „Karlsruhe“ zu Zielen wie beispielsweise Schanghai, Boston, Delhi, Montreal oder Mumbai. Ihre Reichweite beträgt 15.000 Kilometer

„Karlsruhe” seit 1965

Flugzeuge mit dem Namen „Karlsruhe“ haben bei der Lufthansa Tradition. Am 23. August 1965 taufte Hanna Klotz, die Ehefrau des damaligen SPD-Oberbürgermeisters Günther Klotz, eine Boeing 727 am Stuttgarter Flughafen erstmals auf den Namen der badischen Kapitale, später flog eine kleine Boeing 737 unter dem Namen Karlsruhe vor allem Ziele innerhalb Europas und Deutschlands an.

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