Ufo nennen Mitarbeiter des Badischen Staatstheaters das Untere Foyer, in dem nun zwei neue Glastüren montiert wurden. Noch empfiehlt es sich nicht, durch sie beschwingt hinaus zu treten – denn es geht dahinter in die Tiefe.
Bald wird sich das ändern: Die Türen binden den künftigen provisorischen Theaterzugang an das Haupthaus an. „Die Arbeiten liegen voll im Zeitplan“, sagt Eva Geiler, die am Theater für die Sanierungskommunikation zuständig ist.
Große Betonblöcke sind vor dem Theater in der Nähe der Kriegsstraße entstanden. Dort wird die Zugangshalle stehen, die voraussichtlich zum Beginn der Spielzeit 2021/22 im September nächsten Jahres in Betrieb geht. Abendkasse und Garderobe werden dort untergebracht.
Zugang durch ein Zelt
Geplant ist zudem ein Gastronomiebetrieb, der auch tagsüber geöffnet sein soll. Und egal ob Ballett, Schauspiel oder Oper: Wer eine Vorstellung besucht, wird durch das Zelt schreiten. Dessen Fundament ist inzwischen gelegt.
Im nächsten Schritt wird darauf ein Stahlgitter verlegt, auf das später noch Holz- und Pressspan-Beläge kommen. Bevor das Holz verarbeitet wird, erhält der Bau ein Dach - ein wichtiger Schutz zu Bauzeiten gerade im Winter. Nachdem dann die Innen- und Außenwände eingezogen sind, erfolgt der Fassadenbau.
„Wir gehen davon aus, dass der Bau im Frühjahr steht“, sagt Eva Geiler. Dann wird die Infrastruktur von den Toiletten über die Garderobenständer bis hin zu Stühlen und Tischen folgen. Läuft zum Beginn der kommenden Spielzeit im über 1.000 Quadratmeter großen Provisorium alles wie geplant, kann der Abbruch im Bereich der bisherigen Garderobe und der aktuellen Kassen erfolgen.
Gastronomie soll Treffpunkt der Stadt sein
Der neue Zugang soll den Plänen zufolge sieben Jahre genutzt werden. Mit der auch tagsüber geöffneten Gastronomie soll er Treffpunkt in der Stadt sein. Die Tageskasse wiederum wird das Theater im K-Punkt unterbringen: Dieser Bau an der Ecke Kriegsstraße/Ettlinger Straße wird aktuell noch zur Information über die Kombilösung genutzt.
Fertig sein soll das sanierte und erweiterte Staatstheater im Jahr 2032 – zwei Jahre später als einst gedacht. Wie der Außenbereich aussehen wird, ist noch nicht geklärt. Dies ist ein Punkt, warum die derzeit auf bis zu 500 Millionen Euro geschätzten Baukosten aktuell noch mit einem Fragezeichen versehen sind.
Offen ist auch, wo das Staatstheater eine Ausweichspielstätte findet, wenn das Große Haus voraussichtlich von 2029 bis 2032 nicht nutzbar ist. Eine kontinuierliche Steigerung der Baukosten wurde indessen für eine Zeitspanne von zehn Jahren schon einkalkuliert.