Skip to main content

Anfassen erlaubt: Beim Naturtag in Karlsruhe spüren Kinder mit allen Sinnen heimischer Artenvielfalt nach

Seit 2017 veranstalten 18 Organisatoren den Karlsruher Naturtag vor dem ZKM, um Kindern die Natur spielerisch nahezubringen.

Willi Weitzel, Bürgermeisterin Bettina Lisbach und  Elyesa Kizilbaym vom Naturschutzzentrum basteln mit Kindern
Legen selbst Hand an: Willi Weitzel (links), Bürgermeisterin Bettina Lisbach und Elyesa Kizilbaym vom Naturschutzzentrum basteln mit Kindern. Foto: Jörg Donecker

Es wird gehämmert und gesägt am Donnerstag, überall liegt Holz herum. Die Kinder versuchen es kleinzukriegen. Nicht immer einfach, denn manches ist Hartholz, da kommt man nicht so schnell durch.

Ein Junge sitzt sogar auf einem Rad, tritt ordentlich in die Pedale und treibt damit eine Säge an – auch das ist mühsamer, als er wohl dachte. Nebenan ist ein Stand mit kleinen Kästen, in die man hineingreifen kann und raten: Kerne und Früchte von Bäumen, so viel ist klar. Aber welche?

Manche sind klein und länglich, andere dick und haben eine geriffelte Oberfläche. Die Walnüsse sind einfach zu ertasten. Das andere sind Kirsch-, Zwetschgen- und Nusskerne. Aber die Holzstämme daneben kennen die wenigsten, die Äste mit Blättern erst recht nicht.

Was man kennt und liebt, das schützt man ganz besonders.
Bettina Lisbach, Bürgermeisterin für Umwelt und Gesundheit

Zwölf Zelte und Tische sind auf dem großen Platz vor dem ZKM aufgebaut, der Ökomobil-Bus des Regierungspräsidiums ist auch dabei. 18 Organisationen haben sich zu einem Netzwerk zusammengetan und veranstalten seit 2017 den Karlsruher Naturtag, um vor allem Kindern die Natur nahezubringen: „Denn was man kennt und liebt, das schützt man ganz besonders“, sagt Bettina Lisbach, Bürgermeisterin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Karlsruhe (Grüne) zur Eröffnung.

Das Angebot wird begeistert angenommen, die vielen Kinder sind mit Eifer dabei, beim Raten und basteln und Hämmern und Malen. Vor dem Malen allerdings müssen sie die Farben selber herstellen: Zwölf Eimer mit Erde stehen an den Tischen, daraus kann man sich bedienen, die Erde fein mörsern, dann mit Wasser und etwas Leim vermischen und so verschiedene Braun- und Grautöne bekommen. Die Bilder werden anschließend auf eine große Leine gehängt und per Wind- und Sonnenenergie getrocknet.

Dieses Jahr steht die heimische Artenvielfalt im Fokus: Das Naturschutzzentrum hat vier Fühlkästen mit Tieren – keine lebenden – aufgebaut, die man durch Bestasten erraten muss. Die Pädagogische Hochschule hat Tiere aus der Alb gefischt, etwa den Kalikokrebs und Libellen- oder Eintagsfliegenlarven, die man sich auch vergrößert ansehen kann.

Willi Weitzel präsentiert seinen neuen Film im ZKM

Man kann kleine Asseln und Regenwürmer suchen und anfassen und einen kleinen Tausendfüßler unter einem Mikroskop ansehen und staunen, welche feinen, silbern schimmernden Strukturen dieses winzige Tier hat. Es gibt auch Ratespiele, vor allem aber Spiele zum Mitmachen und selbst Erforschen. Dabei ist auch der Reporter, Welterforscher, Abenteurer und Filmemacher Willi Weitzel, der zur Premiere seines neuen Films „Willi und die Wunderkröte“ im ZKM-Filmpalast angereist ist.

Service

Willi und die Wunderkröte: ZKM-Filmpalast, bis zum 18. Mai, www.filmpalast.net

Der Film erzählt, wie er mit der zehnjährigen Luna einen Stadtrat überzeugen will, dass die Frösche des Dorfs dringend einen Teich als Biotop zum Überleben brauchen. „Ich sehe mit Freude, dass es hier gar nicht nötig ist, den Stadtrat zu überzeugen“, sagt er. Sein Anliegen passt genau zum Naturtag: „Es ist wichtig, dazu beizutragen, dass Kinder optimistisch in die Zukunft sehen können.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang