Rund 40 Personen haben am Sonntagabend die Wahlparty der Partei „Bündnis 90/Die Grünen“ im Café Palaver in der Nähe des Karlsruher Lidellplatzes gestört. Offenbar gehörten beide Gruppen der örtlichen Antifa an. Einige Anhänger stürmten die Feier. Am Lidellplatz wurde Pyrotechnik gezündet. Das teilte die Polizei am Montag mit.
Nach aktuellem Stand der polizeilichen Ermittlungen versuchten zwei Gruppen von jeweils 15 bis 20 Personen, gegen 20.20 Uhr über zwei Zugänge in die Räume der Wahlparty zu kommen. Eine der Gruppen konnte von der Zugangskontrolle davon abgehalten werden.
Die zweite Gruppe konnte in das Lokal gelangen und wurde dort von Anwesenden aus den Räumen gedrängt. „Die Störer nutzten unter anderem ein Megafon für Durchsagen, klebten Plakate an und führten ein Transparent mit sich“, heißt es in der Meldung der Polizei.
Antifa-Anhänger zünden nahe der Grünen-Wahlparty Pyrotechnik
Als die alarmierten Beamten eintrafen, flüchteten die Personen. Davor entzündeten sie Pyrotechnik mit Raucheffekten auf dem Lidellplatz. „Der Lidellplatz war ordentlich eingenebelt“, erklärt Polizeisprecher Raphael Fiedler. Die Polizei konnte zwei Flüchtende – einen 26-jährigen Mann und eine 29-jährige Frau – stellen. Unter anderem hatten sie Handschuhe und einen Aufkleber der Antifa bei sich.
Ein bei der Wahlparty anwesender Medienvertreter des SWR machte Aufnahmen von der Aktion der Antifa-Anhänger. Als er den Personen nachlaufen und sie beim Eintreffen der Polizei filmen wollte, wurde er von der Gruppierung zurückgedrängt.
Karlsruher Polizei ermittelt nach Abbrennen von Pyrotechnik und Störung der Wahlparty
Jetzt ermittelt die Polizei zu dem Vorfall. „Aktuell haben wir noch keine Straftat“, sagt Fiedler. Hinweise auf Verletzte lägen keine vor. Um einen Hausfriedensbruch zu verfolgen, brauche es einen Strafantrag. Diesen habe der Hausrechtsbesitzer bislang noch nicht gestellt. Die zwei vorläufig festgenommenen Personen wurden auf freien Fuß gesetzt, ihnen wurde ein Platzverweis erteilt.
Das Abbrennen von Pyrotechnik ist nur an Silvester und nach Genehmigung erlaubt. Eine solche lag am Sonntagabend nicht vor. Es handelt sich entsprechend um einen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz. „Da ist die Frage: Wer hat die Pyrotechnik gezündet? Es wird aufwändig, das herauszufinden, aber wir ermitteln und hoffen auf Zeugenaussagen“, erklärt Fiedler.