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Neue Struktur vorgestellt

Staatstheater Karlsruhe soll ab 2024 von einer Dreierspitze geleitet werden

Eine Rückkehr zur Generalintendanz wird es am Staatstheater Karlsruhe nicht geben. Die Verantwortlichen haben jetzt ihre Pläne für die Zukunft nach der derzeitigen Interimsphase bekannt gegeben.

Badisches Staatstheater Karlsruhe im Oktober 2021
Am Badischen Staatstheater Karlsruhe wird es zur Saison 2024/25 keine Rückkehr zum Modell der Generalintendanz geben. Foto: Arno Kohlem

Am Badischen Staatstheater Karlsruhe wird es zur Saison 2024/25 keine Rückkehr zum Modell der Generalintendanz geben. Kunstministerin Theresia Bauer (Grüne) stellte als Vorsitzende des Verwaltungsrats am Donnerstag in Karlsruhe das künftige Leitungsmodell vor, das jenem der derzeitigen Interimsphase ähneln wird.

Anvisiert ist ein kollektives Dreier-Gremium aus einer Künstlerischen Intendanz, einer Geschäftsführenden Direktion und einer dritten Person, die „aufgrund ihres Aufgabenprofils für das gesamte Theater Verantwortung trägt“, wie es in einer Mitteilung des Kunstministeriums heißt.

Aktuell werden diese Positionen bekleidet von Ulrich Peters (Intendant), Johannes Graf-Hauber (Geschäftsführender Direktor) und Uta-Christine Deppermann (Betriebsdirektion).

Ärger um Peter Spuhler führt zu Reformprozess

Peters (66) wurde zum Saisonstart 2021/22 ausdrücklich als Interimsintendant für drei Spielzeiten geholt, um den vorzeitig entlassenen Generalintendanten Peter Spuhler für diese Übergangsfrist ersetzen.

Dieser hatte das Haus seit 2011 geleitet und hätte mit einem dritten Fünf-Jahres-Vertrag eigentlich bis 2026 amtieren sollen. Nach massiver Kritik an seinem Führungsstil war ein Reformprozess eingeleitet worden, in dessen Zug es letztlich zu einer fristlosen Kündigung Spuhlers kam.

Auch war in diesem Reformprozess eine Arbeitsgruppe des Verwaltungsrats gegründet worden, um ein zukunftstaugliches Leitungsmodell für das Theater zu sondieren. Denn die schwere Krise um Spuhler hatte eine schon länger schwelende bundesweite Debatte über die als „feudalistisch“ kritisierte Machtfülle alleiniger Theaterleiter befeuert.

Beschäftigte des Badischen Staatstheaters Karlsruhe organisieren sich in Arbeitsgruppen

Auch zahlreiche Beschäftigte am Staatstheater hatten viel Zeit in internen Arbeitsgruppen investiert, um ihre Perspektive in den Reformprozess einzubringen. Darauf ging Ministerin Bauer ausdrücklich ein und erklärte, es seien „sehr viele Vorschläge eingereicht worden“.

Den Weg anderer Häuser, bei denen die umfangreichen Aufgaben einer Theaterleitung einzelne Sparten-Intendanzen aufgeteilt worden sind, sei in Karlsruhe nicht umsetzbar, erklärte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski.

Denn anders als etwa am Staatstheater Stuttgart könnten Spartenintendanten in Karlsruhe nicht autonom auf eigene Spielstätten und Technik zugreifen.

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