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Bäderausschuss entscheidet

Schließt das Karlsruher Sonnenbad dieses Jahr früher als sonst?

Die Karlsruher Freibäder sind gut besucht. Aber Schwimmer blicken sorgenvoll in den Herbst: Es ist nicht sicher, dass in Zeiten der Energiekrise jedes Bad wie gewohnt geöffnet ist.

 Turmbergbad in Durlach
Rein ins Vergnügen: Mit einer Wettkampfrutsche lockt das Durlacher Turmbergbad. Es verzeichnet diese Saison mehr Besucher als Rappenwört. Foto: Jörg Donecker

In diesem Sommer hilft die Sonne: „Wir müssen aktuell in keinem Freibad die Becken beheizen“, sagt Bäderchef Oliver Sternagel – der mit seinem Team derzeit schon die kältere Jahreszeit in den Blick nimmt.

Wo kann Energie gespart werden? Diese Frage stellt sich in diesen Tagen mit Macht. Antworten wird der Bäderausschuss im September geben. Dieses Gremium muss unter anderem entscheiden, ob das Sonnenbad wie bisher üblich bis zum Ersten Advent geöffnet bleibt.

Sicher ist, dass die Freibäder bis einschließlich 11. September und damit bis zum Ende der Sommerferien in Betrieb sind. Angefangen beim Personal bis eben zur Energie stelle sich die Frage nach einer Verlängerung der Saison nicht, ist Sternangel sicher. Er geht davon aus, dass das mit Fernwärme betriebene Sonnenbad aber erst einmal weiter das Schwimmen unter freiem Himmel ermöglicht.

Wie lange, könne er nicht sagen. Aktuell würden sämtliche jetzt im Sommer geschlossenen Hallenbäder für eine Öffnung zum Schulbeginn vorbereitet. Mit Gas betrieben werden das Weiherhofbad sowie die Bäder in Neureut und Grötzingen.

Auch hier ist der Bäderausschuss am Zug. Bei der Entscheidung könnten Besucherzahlen und der jeweilige technische, energetische Stand eine Rolle spielen, so der Bäderchef.

Energiefragen beschäftigen uns nicht erst seit Putin.
Oliver Sternagel, Bäderchef

Er betont: „Energiefragen beschäftigen uns nicht erst seit Putin.“ Im Turmbergbad beispielsweise gebe es Photovoltaik. „Das ist aber nicht bei jedem Bad auf dem Dach möglich.“

Auch das von einem Förderverein betriebene Freibad Wolfartsweier setzt auf Solar. Im Europabad gehen zum Energiesparen an vielen Tagen einige Saunen später in Betrieb.

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Rutschen öffnen mitunter erst um 12 Uhr. „Aber selbst wenn wir ein Bad schließen, sind die Energiekosten nicht Null.“ Im Lockdown habe der Verbrauch im Europabad immer noch bei 60 Prozent gelegen.

„Wir müssen das Wasser umwälzen, die Raumtemperatur halten, die Leitungen spülen...“ Geschehe das nicht, nehme ein Bad massiv Schaden. Und Sternagel ist sicher: „Ist das Wasser im Becken kalt, kommen keine Leute.“

Schon mehr als 400.000 Freibadbesucher in Karlsruhe

Über einen Besuchermangel kann er in den Freibädern in diesem Sommer nicht klagen: „Die Saison läuft gut, das Wetter stimmt. Größere Unfälle gab es nicht.“

Mehr als 400.000 Gäste wurden bisher registriert. Zum Vergleich: Im mit Corona-Beschränkungen verbundenen Jahr 2021 zählten die Freibäder genau 257.779 Gäste. 2019 waren es 497.669 Menschen. Und im wettermäßig guten ersten Corona-Jahr 2020 wurden 305.616 Besucher gezählt.

Turmbergbad ist dieses Jahr Spitzenreiter

Spitzenreiter ist diese Saison das Turmbergbad in Durlach, das zur Halbzeit der Sommerferien auf mehr als 120.000 Besucher kommt. „Bevor wir um 9 Uhr aufmachen, stehen immer 20, 30 Leute vor der Tür“, erzählt Tanja Jourdan, die an der Kasse sitzt.

Die stellvertretende Betriebsleiterin Birgit Brunner berichtet: „Unser Publikum ist bunt gemischt. Und wir haben sehr angenehme Gäste.“ Knapp 100.000 Besucher kamen bisher nach Rappenwört, das in der Vergangenheit das am stärksten frequentierte Bad war. Im Sonnenbad zählten die Bäderbetriebe in diesem Jahr rund 93.000 Besucher, in Rüppurr knapp 90.000.

Ins Europabad kamen von Januar bis Ende Juli 271.000 Gäste, im Juni und Juli waren es je 37.000. „Vor 30 Jahren war das Freibad im Sommer der Treffpunkt für alle Jugendlichen. Das ist heute nicht mehr so“, so Sternagel: „Aber dennoch hat das Angebot einen hohen sozialen Faktor.“

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