Die Arbeiten zur Neugestaltung des südlichen Vorplatzes am Hauptbahnhof Karlsruhe beginnen voraussichtlich im kommenden Monat.
Bis Ende kommenden Jahres soll nach Jahren des dortigen Provisoriums ein „zukunftsfähiger Bahnhofsvorplatz mit hohem Wiedererkennungswert“ entstehen, so die Vorstellungen der städtischen Verwaltung.
Jetzt hat der Gemeinderat die entsprechenden Tiefbauarbeiten in einem Volumen von 2,68 Millionen Euro an ein Rastatter Unternehmen vergeben.
Fläche von 4.600 Quadratmetern
Der rund 4.600 Quadratmeter große Platz hatte nach Jahren des Dornröschenschlafs durch die dortige Bebauung mit den Dommermuth-Bürohausriegeln an städtebaulicher Bedeutung gewonnen.
Entsprechend hochwertig und repräsentativ soll nun die Gestaltung der Fläche werden. Geplant ist ein grünes Bahnhofs-Entrée, das die Ströme der Nutzer gut ordnen soll.
Berücksichtigt werden Fußgänger, Radfahrer, Lieferverkehr, Taxis und private Autofahrer, die Bahnreisende bringen oder abholen. Eine zentrale Verkehrsfläche steht ihnen nach den Plänen zur Verfügung.
Zwei große Baumquartiere
Charakteristisch für den Platz wird aber auch ein sogenannter Klimahain: Vorgesehen sind zwei große Baumquartiere mit erweiterten Wurzelzonen und einem automatischen Bewässerungssystem.
Unter den Bäumen sollen Langbänke quer zur Haupt-Bewegungsrichtung installiert werden, ein Feld von Fontänen soll den im Sommer potenziell heißen Platzraum kühlen. Die Fontänen werden in ihrer Wirkungsweise und Anmutung voraussichtlich denen auf dem Marktplatz ähnlich sein.
Betonsteinpflaster unterschiedlichen Formats
Die nun vom Gemeinderat beauftragte Tiefbaufirma soll den Platz nach den städtischen Vorgaben mit Betonsteinpflaster in sechs unterschiedlichen Formaten bestücken.
Im Bereich der Baumpflanzungen wird der Belag voraussichtlich mit Rasenfugen ausgestaltet. So soll das Wasser vom Fontänenfeld auch den Wurzeln der Bäume zugutekommen.
Gegenseitige Rücksichtnahme
Um den südlichen Bahnhofsvorplatz auch nachts ins Licht zu setzen, wird er gemäß den einschlägigen Vorschriften ausgeleuchtet. 13 sogenannte Mastleuchten sind geplant.
Sie sollen verhindern, dass der Platz zwischen dem Südportal des Bahnhofs und der Straße „Hinterm Hauptbahnhof“ zu einem Angstraum wird. Im rechten Winkel zur Straße sind sogenannte „Kiss-and-Ride“-Parkplätze vorgesehen, parallel der Fahrbahn parken in zwei Reihen die Taxis, wenn sie auf Fahrgäste warten.
Bislang hatten sie ihre Plätze näher am Bahnhofsgebäude, so dass Fahrgäste auch bei Regen ohne Probleme aus- und zusteigen konnten. Das Platzkonzept erfordert erkennbar ein erhebliches Maß an gegenseitiger Rücksichtnahme: Geschützte Fußwege sind nicht vorgesehen, die strukturierten Leitstreifen für Sehbehinderte verlaufen ebenfalls zentral.
Bedeutung des Portals wächst
Das südliche Portal des Hauptbahnhofs wird nicht nur wegen der vielfach per Zug pendelnden Belegschaft der dortigen Bürokomplexe immer wichtiger.
Auch Reisende, die von Rüppurr oder aus Ettlingen kommen, frequentieren immer häufiger den Süd-Zugang zu den Gleisen. Hinzu kommen Bahnkunden, die per Fernbus anreisen.