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Sanierung auf der Zielgeraden

Baustelle im Karlsruher Edeltrudtunnel verschwindet Anfang Mai – Tempolimit bleibt noch

Mehr als zwei Jahre hat die Stadt auf ihrer Hauptschlagader gearbeitet. Nun ist die Sanierung fast beendet. Bis das Tempolimit angehoben wird, dauert es aber noch etwas.

Neue Technik: Burkhard Liesenkötter zeigt Baubürgermeister Daniel Fluhrer (Mitte) und Tiefbauamtsleiter Martin Kissel (links) die Schränke im Betriebsraum des Edeltrudtunnels.
Neue Technik: Burkhard Liesenkötter zeigt Baubürgermeister Daniel Fluhrer (Mitte) und Tiefbauamtsleiter Martin Kissel (links) die Schränke im Betriebsraum des Edeltrudtunnels. Foto: Jörg Donecker

Die Baustelle im und um den Edeltrudtunnel verschwindet größtenteils Anfang Mai. Mit 80 Kilometern pro Stunde geht es aber vermutlich erst ab Juli wieder voran. Das teilen Vertreter der Stadt um Baubürgermeister Daniel Fluhrer (parteilos) am Donnerstag Nachmittag bei einem Vor-Ort-Termin mit. „Wir sind auf der Zielgeraden“, sagt Fluhrer.

Gemeinsam mit Tiefbauamtsleiter Martin Kissel hat er zum Blick hinter die Brandschutztüren geladen. Hier, unter der Erde zwischen der nördlichen Tunnelröhre und der Alb, laufen die Fäden oder besser die Kabel zusammen. Zahllose graue Technikschränke stehen in einem neu gebauten Raum. An manchen sind rote Knöpfe oder grüne Leuchten angebracht. Computer steuern die Beleuchtung, regeln die Ampeln und Schranken, kanalisieren die Notruf- und Brandmeldesignale, verteilen die Bilder der Videoüberwachung.

Mehr als 200 Kilometer Kabel und fast 60 Kameras

Vieles davon existierte vorher im Mitte der 1980er gebauten Edeltrudtunnel nicht. „Außer Lüftern und Leuchten gab es damals nix“, sagt der Vertreter einer Baufirma. Er steht am Rande des Raums. Neben ihm führen über 100 Kabelstränge nach oben. Sie versorgen die Südröhre des Bauwerks über einen neuen Kabelschacht. Im alten war schlichtweg nicht genügend Platz.

Mehr Licht: Noch ist nur ein Teil der neuen Technik im Tunnel aktiv. Die derzeit noch gesperrte Spur auf der Südfahrbahn soll Anfang Mai freigegeben werden.
Mehr Licht: Noch ist nur ein Teil der neuen Technik im Tunnel aktiv. Die derzeit noch gesperrte Spur auf der Südfahrbahn soll Anfang Mai freigegeben werden. Foto: Jörg Donecker

Das Tiefbauamt legt einen Arbeitsnachweis in Zahlen vor. Im gut 600 Meter langen Tunnel und an den Zufahrten haben Arbeiter in den vergangenen 28 Monaten mehr als 200 Kilometer Kabel verlegt, 16 neue Ventilatoren und 1.350 LED-Leuchten an der Tunneldecke installiert sowie 38 Lautsprecher und 59 Kameras angebracht.

Kamera gewährt Polizei und Feuerwehr einen Live-Blick

„So sind die aktuellen Anforderungen“, heißt es. Und die führen dazu, dass der Tunnel trotz energiesparender Leuchten künftig etwas mehr Strom verbraucht als zuvor. „Über allem steht die Sicherheitstechnik“, erklärt Kissel.

Die erlaubt beispielsweise Polizei und Feuerwehr einen Live-Blick ins Geschehen im Tunnel. Auf die Signale der Kameras können sie wie auf die aus dem Karoline-Luise-Tunnel unter der Kriegsstraße und dem Grötzinger Tunnel zugreifen. Für das Tiefbauamt übernehmen die Stadtwerke die Überwachung. Wird eine Notruf-Einrichtung betätigt oder eine Tür geöffnet, „ruft die Tunneltechnik an“, erklären die Verantwortlichen.

Stadt verspricht besseren Radioempfang im Tunnel

In den beiden Röhren geschieht aktuell nicht mehr viel – zumindest nicht sichtbar. Die Schutzwände sind zurückgebaut. Ganz freigeben lässt sich der Verkehr aber noch nicht, da die Experten derzeit Stück für Stück die neuen Systeme testen und in Betrieb nehmen.

Ab Anfang Mai werden laut Plan nur noch die Seitenstreifen gesperrt sein. Ende Juni möchte das Tiefbauamt fertig sein. „Pünktlich und im Kostenrahmen von 40 Millionen Euro“, betont Baubürgermeister Fluhrer.

Ist die Baustelle zur Jahresmitte komplett verschwunden, wird auch das Tempolimit wieder von 50 Kilometern pro Stunde auf 80 angehoben.

Und noch eine gute Nachricht gibt es für 80.000 bis 100.000 Autofahrer täglich: Ist die Technik vollständig in Betrieb, können sie störungsfrei Radio hören. Man habe alle Sender angeschrieben und ihnen „gegen einen kleinen Obolus“ die Nutzung der verbauten Funktechnik angeboten, heißt es aus dem Tiefbauamt. „Die meisten haben das angenommen.“

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