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Viele Spenden

Trotz angespannter Lage: Beiertheimer Tafel bringt mit Nikolausaktion Freude

Auch dieses Jahr hat die Beiertheimer Tafel zum Nikolaustag eingeladen. Geschenke wurden verteilt. Doch thematisiert wurde auch die aktuelle Situation.

Jedes Jahr zum Nikolaustag lädt die Beiertheimer Tafel Kunden und deren Kinder zu einer Nikolausaktion ein, bei der die Kleinen mit Geschenken bedacht werden, während sich die Großen über Bratwürste und Krapfen freuen dürfen.
Jedes Jahr zum Nikolaustag lädt die Beiertheimer Tafel Kunden und deren Kinder zu einer Nikolausaktion ein, bei der die Kleinen mit Geschenken bedacht werden, während sich die Großen über Bratwürste und Krapfen freuen dürfen. Foto: Jörg Donecker

Das weiße Zelt ist mit Lichterketten festlich dekoriert. Geschmückte Tannenbäume sorgen für vorweihnachtliches Ambiente, ebenso wie die Stapel mit Geschenkpaketen, die auf ihre kleinen Empfänger warten – und mittendrin der Nikolaus.

Jedes Jahr zum Nikolaustag lädt die Beiertheimer Tafel Kunden und deren Kinder zu einer Nikolausaktion ein, bei der die Kleinen mit Geschenken bedacht werden, während sich die Großen über Bratwürste und Krapfen freuen dürfen.

Marktleiter Ronny Strobel, der als Heiliger Nikolaus verkleidet ist, könnte jedoch keine Geschenke verteilen, gäbe es die Spender nicht: „Wir haben mehrere Großspender, die die Aktion unterstützen“, erzählt Ralph Beck, ebenfalls Marktleiter, und nennt den Veranstaltungsservice Carmensitas als Beispiel.

Dieses Jahr standen 730 Kinder auf der Anmeldeliste der Beiertheimer Tafel

Allein von dort kamen 200 Plüschtiere. Das Café Reiter’s spendete Lebensmittel und 150 Tüten mit Süßigkeiten. „Und wir haben seit Jahren eine Privatspenderin, die 250 hübsch verpackte Geschenke zur Verfügung stellt“, sagt Beck.

„Allerdings hatten wir in diesem Jahr 730 Kinder im Alter von drei bis 14 Jahren auf der Anmeldeliste“, meint er und fügt hinzu, dass es in den vergangenen Jahren höchstens 300 Kinder gewesen seien.

Die beiden Leiter der Beiertheimer Tafel und Susanne Rohfleisch, Vorständin des Caritasverbands Karlsruhe, nutzen die Nikolausaktion, um auf die Situation der Tafel aufmerksam zu machen. „Wir haben aktuell 3.400 Kundinnen und Kunden und mussten nun erstmals seit unserer Eröffnung vor 16 Jahren einen Aufnahmestopp veranlassen“, berichtet Beck.

Die Zunahme bei den Kundenzahlen hat mit den Flüchtlingen aus der Ukraine zu tun, sie allein machen etwa 600 aus, aber auch mit der aktuellen wirtschaftlichen Lage. „Es kommen inzwischen auch bedürftige Studierende“, sagt Rohfleisch.

Sie weist darauf hin, dass man die Öffnungszeiten ausgeweitet habe, um mehr Menschen unterstützen zu können. „Es fehlt aber an Waren und ehrenamtlichen Helfern“, erklärt sie. „Alle Helfer sind nach den Krisenjahren erschöpft“, so Rohfleisch.

Beck berichtet, dass die Fahrer der Beiertheimer Tafel täglich bei etwa 60 Läden Waren abholen. Darunter sind große Discounter, aber auch kleine Bäckereien. „Leider sind die Wareneingänge seit 2019 um bis zu 50 Prozent zurückgegangen“, stellt er fest.

Und erklärt, woran das liegt: „Alle Läden haben inzwischen Regale, in denen sie Ware, die bald abläuft, zu reduzierten Preisen anbieten. Das fehlt nun den Tafeln.“

Rohfleisch erzählt, dass bei der Tafel regelmäßig Geldspenden eingehen. „Wir haben etliche Leute, die die Energiepauschale an uns gespendet haben, weil sie das Geld nicht brauchen“, erklärt sie. „Das hilft uns sehr.“ Das Geld wird zum Teil dafür verwendet, Lebensmittel zuzukaufen.

„Dieses Vorgehen wurde von der Bundestafel genehmigt, obwohl es nicht der Tafelidee entspricht“, sagt Beck. „Es soll eigentlich darum gehen, Lebensmittel vor der Tonne zu retten, um sie an Bedürftige weiterzugeben.“ Aber man will den Menschen mehr als nur Brot anbieten können.

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