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Shows am Kronenplatz

Beim „Fête de la Musique“ wird Karlsruhe zur Hip-Hop-Bühne

Das Kulturzentrum Tempel und das Centre Culturel Franco-Allemande haben gemeinsam eine Hip-Hop-Parade initiiert. Dabei ziehen Profitänzer und Amateure durch die Karlsruher Kaiserstraße.

Shows am Kronenplatz: Profitänzer aber auch Laien ziehen bei der Parade durch die City. Die Idee zur Straßenkunst kommt aus Frankreich.
Profitänzer und Laien ziehen bei der Parade durch die City. Die Idee zur Straßenkunst kommt aus Frankreich. Foto: Jörg Donecker

Bei der jedes Jahr zum kalendarischen Sommeranfang stattfindenden „Fête de la Musique“ treten vor allem in Frankreich Amateur- und Berufskünstler honorarfrei in der Öffentlichkeit auf.

Das Centre Culturel Franco-Allemande (CCFA) hat diese Idee nun zum dritten Mal in Folge aufgegriffen und gemeinsam mit dem Kulturzentrum Tempel zwei Workshoptage initiiert, die an diesem Tag in eine Hip-Hop-Parade über die Kaiserstraße münden. Geleitet wird die Aktion von Künstlern aus Nancy.

Neun Interessierte vom Laien bis zum Profi und von acht bis 48 Jahren sind nun am Dienstagabend zum Kronenplatz gekommen. Auch Jimmy Hertz und Thomas Hertzsprung sind dabei. Die beiden Kuppenheimer waren über die Webseite des Tempels auf das Projekt aufmerksam geworden.

Performance bei den Wasserspielen in Karlsruhe

Eigentlich seien sie ja Metal-Fans und beim Tanzen allenfalls Zappler in Clubs, „aber wir wollten mal wieder etwas machen, das man sich eigentlich nicht trauen würde“.

„Amateuren eine Bühne zu geben, finde ich klasse“, sagt Jimmy. Die Gefahr, sich „öffentlich zum Affen zu machen“, sehen die beiden nicht. Im Gegenteil, findet Thomas: „Man sollte sich nie darum scheren, was andere über einen denken, sondern seinen Weg gehen“.

Auch für CCFA-Direktorin Marlene Rigle ist es ein besonderer Tag, da die Aktionen der beiden vergangenen Jahre pandemiebedingt nicht derart in der Öffentlichkeit stehen konnten, wie erhofft. Vergangenes Jahr hatten die Konzerte sogar nur in privaten Gärten stattfinden können.

Jetzt aber kann es über die Kaiserstraße mitten ins Herz der Stadt gehen. Nach einer ersten Performance bei den Wasserspielen des Kronenplatzes zieht die Truppe in Richtung Marktplatz weiter, wobei der Zug das erste Mal von einem Polizeiauto angehalten wird.

Parade zieht über den Karlsruher Europaplatz

Fällt dieser Erstkontakt mit den Ordnungshütern noch entspannt aus, folgt nur wenige Meter weiter die nächste Kontrolle durch einen weiteren Streifenwagen. Diese Beamten wollen es nun ganz genau wissen. Die Blicke der Beamten sind kritisch, dann steigen sie aus. Die Polizisten bemängeln die Lautstärke der Musik und das Fehlen der ausgedruckten Veranstaltungserlaubnis des Ordnungsamtes.

Nach einigen Minuten des Gesprächs, viel Wischen auf den Handys und der Mithilfe eines ebenfalls anwesenden Mitarbeiters der KME darf es dann weitergehen. Und wie! Vor den Wasserspielen wird getanzt, in der Spitze schauen bis zu 80 Passanten zu.

Jetzt endlich kommen jene Momente, in denen die „Fête de la Musique“ erstmals so richtig in Karlsruhe angekommen scheint. „Musik verbindet noch mehr als Sprache, so soll sein“, ist Marlene Rigle begeistert. Dann geht es über den Europaplatz weiter in das neue Domizil des CCFA in der Karlstraße.

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