Gut gelaunt steckt ein Mann einen Zehn-Euro-Schein in die Blechbüchse einer Frau. „Sie meinte, sie sammelt für die Suppenküche der Diakonie“, erinnert sich der BNN-Leser an seine erste Begegnung mit der Frau.
Sie sei beim Fest der Sinne in der Innenstadt unterwegs gewesen. „Ich hatte gute Laune, sonst bin ich bei so Spendensachen immer vorsichtiger“, rechtfertigt sich der Mann im Nachhinein. Denn: Das Diakonische Werk hat von der Spendenaktion noch nie gehört.
Am vergangenen Samstag sieht er die Frau in der Kaiserstraße wieder. Sie verteilt Blumen gegen eine Spende. „Sie hat gezielt ältere Leute angesprochen“, sagt der BNN-Leser. Bevor er die Frau erreicht, sei diese aber schon wieder verschwunden.
Auch Tafel von Betrugsmasche betroffen
Auch weitere Karlsruher haben Betrügerinnen beobachtet. Die Vorsitzende der Karlsruher Tafel, Vera Scholl, berichtet gleich von mehreren Anrufern, die eine ähnliche Masche schildern.
Nur anstatt für die Diakonie sammeln die Frauen nach Berichten der Anrufer für die Tafel. „Solche oder ähnliche Spendenaktionen gibt es bei uns nicht“, stellt Vera Scholl klar. Der Verein sammle höchstens Essensspenden in Supermärkten und auch dann seien die Aktionen angekündigt.
Bei der Karlsruher Polizei wurde die Betrugsmasche bisher erst einmal zur Anzeige gebracht. Sie habe der gemeldeten Personen jedoch bisher nicht habhaft werden können, so Matthias Göhrig. Der Pressesprecher ruft die Karlsruher dazu auf, die Polizei zeitnah zu informieren, wenn sie verdächtige Sammelaktionen bemerken. Und bis zum Eintreffen der Polizei zu beobachten, in welche Richtung sich die Person bewegt.
Service
Spendenmöglichkeiten an Tafel und Diakonie gibt es unter karlsruher-tafel.de und dw-karlsruhe.de.