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Ausstellung zum Mitmachen

„BioMedien“ im ZKM Karlsruhe: Künstliche Intelligenz zum Anfassen

Die Ausstellung „BioMedien“ im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe beschäftigt sich mit dem gesellschaftlichen Wandel, der durch die Weiterentwicklung der Medientechnik ausgelöst wird.

Das ZKM zeigt die Ausstellung „BioMedien“ und lädt dabei zum Mitmachen ein.
Das ZKM zeigt die Ausstellung „BioMedien“ und lädt dabei zum Mitmachen ein. Foto: Joerg Donecker

Wie werden Programme und Roboter in Zukunft in die Gesellschaft eingelesen und wie wird die Intelligenz und Wirklichkeit der Mediensysteme von derer organischen Lebens differenziert?

Das gilt es in der Ausstellung herauszufinden, also ab ins Museum. Es ist nicht die typische Freizeitaktivität, die man am ersten sonnigen Samstag des Jahres einplant und doch ist man bei weitem nicht allein in der Ausstellung. Es sind weder viele noch wenige Besuchende, ob das am guten Wetter oder der Einlassbeschränkung liegt, lässt sich schwer sagen.

Einen großen Vorteil hat es, denn man muss sich nicht lange gedulden, um die vielen interaktiven Installationen zu erleben. Das Ausstellungsdesign vermittelt das zentrale Thema gut, verbindet organische Formen und Materialien mit medialen Endgeräten wie VR-Brillen, Bildschirmen und künstlerischen Inszenierungen. In den eingerichteten Kabinetten ist es meist dunkel, die Eingänge sind verschachtelt, um wenig Streulicht einzulassen.

„Irgendwie unheimlich“, findet die neunjährige Sophie die 360° Videoprojektion der Künstlerin Libby Heany, die sich mit simuliertem Leben beschäftigt. Sophie besucht die Ausstellung mit ihrer Familie und findet es großartig, dass viele der Arbeiten interaktiv sind und man selbst ausprobieren darf. „Ich verstehe nicht immer alles, aber das macht gar nichts, dann schaue ich mir eben etwas anderes an.“

Ausstellung macht Deepfake-Technologie erfahrbar

Sophies Lieblingsinstallation ist ein dunkler Raum mit vielen kleinen Robotern, die sich wie ein Schwarm bewegen und zu denen man auf die aufgezeichnete Fläche treten darf. Diese Arbeit von Katrin Hochschuh und Adam Donovan beschäftigt sich mit der Mensch-Maschine-Interaktion, bei der die Bewegung als gemeinsame Sprache dient.

Etwas weiter in der Ausstellung sitzt Arne Weller an einem umgebauten Monitor, der die Augenbewegung verfolgen kann. Er ist Informatiker und beschäftigt sich schon eine Weile mit sogenannten „Deepfakes“, das sind künstliche Intelligenzen, die Sprache und Habitus von real existierenden Personen so perfekt imitieren können, dass die Echtheit oft nur von Fachleuten festgestellt werden kann.

Arne ist mit Freunden hier, die alle eher weniger mit Informatik zu tun haben. „Es ist spannend, dass hier die Dinge dargestellt und aufgeschlüsselt werden, die ich Fachfremden nur schwer erklären kann. Auch wenn man manchmal ein, zwei Anläufe braucht, um zu verstehen, wie ein Werk funktioniert, ist es eine spannende Ausstellung für mich und für meine Begleitung“, so der Informatiker.

Wer die Ausstellung erkunden möchte, sollte Zeit mitbringen, denn mit über 65 Ausstellungsstücken und vielen Texten mit Hintergrundinformationen, wird der Museumsbesuch schnell zu einem tagesfüllenden Ausflug.

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