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Nachhaltige Aktion

Studenten gestalten Kunstwerk aus Blumentöpfen auf dem Karlsruher Marktplatz

Unter dem Motto „Aus Abfall wird Kunst“ stellten Studenten mehr als 1.000 Blumentöpfe auf den Marktplatz. Anschließend fanden die ausrangierten Töpfe neue Blumenfreunde.

Blumentöpfe stehen auf dem Boden
Studentinnen und Studenten der Pädagogischen Hochschule locken Karlsruher mit einer Blumentopf-Aktion auf den Marktplatz. Foto: Jörg Donecker

Mitten auf dem Karlsruher Marktplatz sind mehr als 1.000 Blumentöpfe, farblich angeordnet, in Form eines Fächers aufgestellt. Es ist ein schönes Bild, das am Wochenende immer wieder Flaneure anlockte.

Ausgedacht hat sich das Bodenkunstwerk der Umweltkreis der Pädagogischen Hochschule (PH) Karlsruhe. Interessierte können die Keramiktöpfe zum Preis ihrer Wahl erwerben und zu Hause bepflanzen. „Unsere Aktion soll dazu ermutigen, Dinge aufmerksam auf ihre Wiederverwertbarkeit zu prüfen, ehe man sie wegwirft. Die Blumentöpfe wurden gerettet und stehen nun wieder zur Verfügung. Wir haben sie ganz bewusst in Form eines Fächers und Sonnenstrahlen angeordnet“, sagt PH-Kunststudentin Anna Stitz über die Aktion, die unter dem Slogan „Aus Abfall wird Kunst“ steht.

Derjenige, der die Übertöpfe vor dem Müllcontainer gerettet hat, ist Thomas Semmelmann. Ein gutes Jahr hat er bei Sperrmüllsammlungen die Blumenkübel zusammengesucht und im Keller gelagert. Mit Hilfe eines Kleintransporters des Umweltamts wurden sie dann auf den Marktplatz gebracht. „Es ist Wahnsinn, wie viel weggeworfen wird. Die Töpfe wurden gereinigt und kommen nun in den Kreislauf zurück“, betont der 62-Jährige.

Karlsruher konnten Töpfe bemalen und Setzlinge kaufen

An einer Malstation stehen Keramikstifte bereit. Für kreative Farbkombinationen ist gesorgt. Wer will kann auch gleich Setzlinge vor Ort erstehen. Vor allem alte Sorten werden angeboten. Sonnenhut, Hahnenkamm oder Blaue Verbene, zählt Claudia Deufel vom Verein „Initial“ auf. Im „Sozialen Garten“ des Bildungsträgers werden auf rund 8.000 Quadratmetern Blumen und Gemüse gezogen. „Wir möchten die Vielfalt der Pflanzenwelt vorstellen und für Nachhaltigkeit werben“, sagt Deufel.

Währenddessen decken sich Eckhard Sültemeyer und seine Frau Eva mit Blumentöpfen ein. „Es ist inspirierend, was hier passiert. Wer seinen eigenen kleinen Garten anlegt, tut etwas in seinem Mikrokosmos, das sich wieder auf das große Ganze auswirkt. Unter anderem auf die Welt der Insekten und Bienen“, sagt der Pensionär und Pflanzenfreund, der innerhalb der Verwandtschaft Saatgut austauscht. Seine Ehefrau sucht derweil die Farben aus. Taubenblau, Meeresgrün und Naturfarben kommen in den Fahrradkorb. „Ich weiß noch nicht, was ich darin pflanze. Eventuell Myrte, mal sehen“, sagt die Frau aus der Südweststadt.

Alles kann man grüner machen, wenn man nur will.
Anna Stitz, Mitglied im Umweltkreis der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe

Alle Einnahmen der Initiative „Aus Abfall wird Kunst“ kommen der Kulturküche in der östlichen Innenstadt zugute. „Die Resonanz ist super, die Leute sind begeistert“, merkt Studentin Anna Stitz an. „Alles kann man grüner machen, wenn man nur will“ lautet das Motto ihres Umweltkreises.

So organisieren die Studierenden auch weitere Aktionen in Sachen Nachhaltigkeit, Kleidertauschpartys oder Müllsammel-Termine beispielsweise. In der Zwischenzeit nimmt der Sonnenfächer peu à peu ab. Mitgenommen werden soll am Ende nichts mehr von den Töpfen. Die übriggebliebenen Exemplare werden an die Besucher verschenkt.

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