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Wochenlange Wartezeiten

Stadt Karlsruhe hofft auf Entspannung in Bürgerbüros bis Pfingsten

Freie Termine in den Karlsruher Bürgerbüros waren zuletzt kaum zu kriegen. Die Stadt reagierte mit zusätzlichem Personal, Notfalllisten für eilige Anliegen und einer „Expresshalle“. Und mit etwas Glück lässt sich schon heute ein Termin in wenigen Stunden bekommen.

Schild vor dem Bürgerbüro in der Kaiserallee 8
Neues Angebot: Im Bürgerbüro in der Kaiserallee 8 gibt es seit Februar eine „Expresshalle“ für schnell zu erledigende Anliegen. Foto: Jörg Donecker

Albert Käuflein (CDU) ist zuversichtlich, dass die Karlsruher ab Pfingsten wieder leichter an zeitnahe Termine in den Bürgerbüros kommen. Das Team des Ordnungs- und Bürgeramtes habe die sogenannte Notfallliste so gut wie abgearbeitet, berichtet der Bürgermeister.

Darauf standen bis zu 800 Namen von Menschen mit dringenden Anliegen. Eine Rückkehr zum terminlosen Besuch der Bürgerbüros schließt die Stadt weiter aus, macht aber Ausnahmen und denkt über den Ausbau sogenannter Express-Angebote nach.

Spontanbesucher bekommen Terminversprechen

In den vergangenen Wochen hatte die Zahl der Beschwerden über die schwierige Terminsuche deutlich zugenommen. Auch mehrere BNN-Leser berichteten von zahlreichen erfolglosen Versuchen und teils monatelangen Wartezeiten. „Es ist ärgerlich, dass Anliegen nicht zeitnah bearbeitet werden können“, sagt Käuflein, der sich zu einem Pressetermin am Freitagvormittag extra aus dem Urlaub zuschaltet.

„Das entspricht nicht unserem eigenen Anspruch.“ Die Stadt habe ad hoc Personal aus anderen Bereichen abgezogen, das sei aber nur begrenzt möglich, erklärt er.

Andere Gegenmaßnahmen habe das Amt schon weit früher auf den Weg gebracht, führt Käuflein aus. Zentral ist eine neue „Expresshalle“ im Eingangsbereich des Bürgerbüros K8 in der Kaiserallee. Seit Februar kümmern sich dort bis zu drei Mitarbeiter um Anliegen von Menschen, die ohne Termin kommen.

Einfache Dinge wie das Abholen von Dokumenten werden sofort erledigt. Wer beispielsweise einen neuen Reisepass beantragen möchte, kann das allerdings nicht tun. „Aber es geht niemand ohne einen konkreten Termin wieder raus“, verspricht Ordnungsamtsleiter Maximilian Lipp.

Schalter laufen im „Maximalbetrieb“

Rund 2.000 zusätzliche „Vorgänge“ habe das Ordnungs- und Bürgerbüro auf diese Art und Weise abgewickelt, berichtet Käuflein im Behördensprech. Die Planung für die „Expresshalle“ habe schon im Jahr 2021 begonnen, das sei keine spontane Reaktion auf die Schwierigkeiten.

Die Stadt möchte dort einen Teil der Arbeit wieder an den Schalter bringen, der coronabedingt zuletzt schriftlich über die Bühne ging. „Das geht unter dem Strich langsamer als der persönliche Kontakt“, berichtet Lipp aus dem Alltag. Mittelfristig kann er sich vier bis fünf Mitarbeiter in der Expressabwicklung vorstellen.

Anfang des Jahres arbeiteten noch fünf Mitarbeiter des K8 „hinter den Kulissen“ am Schriftverkehr, sieben Schalter waren offen. Vor wenigen Tagen fiel schließlich die halbe Mannschaft durch Corona-Infektionen aus. Aktuell laufe aber ein „Maximalbetrieb“ mit 13 offenen Schaltern, erklärt die Leiterin des Servicecenters der Stadt, Britta Heck.

Manchmal gibt es morgens nochmal Termine

Die Zielsetzung „Pfingsten“ für eine entspanntere Lage basiert auf einer Mischung aus Hoffnung, Vorgabe und Erfahrung, führt Bürgermeister Käuflein aus. Konkrete Zahlen zur Entwicklung der Nachfrage gibt es naturgemäß nicht. „Aber wir sind zuversichtlich und werden es merken, wenn die Zahl der Beschwerden zurückgeht“, sagt er schmunzelnd.

Für ganz Eilige hat Amtsleiter Lipp zwischen den Zeilen einen Tipp parat. Das Amt vergebe die Termine mit einem geplanten täglichen Personalausfall. „Wenn doch alle da sind, werfen wir am Morgen nochmal Termine auf den Markt.“

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