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Feier erinnert an ein Wunder

Juden feiern Chanukka: Großer Leuchter am Karlsruher Marktplatz und vor der Synagoge in der Nordstadt

Ein großer Leuchter steht am Karlsruher Marktplatz. Mit dem Christkindlesmarkt hat er nichts zu tun. Er bezieht sich auf ein jüdisches Fest. Und das kann jeder, der will, mitfeiern.

Blickfang am Marktplatz: Die jüdische Gruppierung Chabad hat am Marktplatz einen Leuchter für das Chanukka-Fest aufgestellt.
Blickfang am Marktplatz: Die jüdische Gruppierung Chabad hat am Marktplatz einen Leuchter für das Chanukka-Fest aufgestellt. (Archivbild) Foto: Chabad Baden

Manche Juden ziehen einen spaßigen Vergleich, um Chanukka zu erklären: Stell dir vor, dein Smartphone ist fast leer – und dennoch kannst du noch Tage weiter telefonieren und im Internet surfen, ohne das Gerät neu aufzuladen.

Tatsächlich knüpft das Lichterfest an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem im Jahr 164 vor Christus an. Die Menora, der siebenarmige Leuchter, sollte nie wieder erlöschen. Der Überlieferung zufolge war aber nur noch geweihtes Öl für einen Tag da. Für die Herstellung von Nachschub wurden acht Tage benötigt.

Durch ein Wunder habe das Licht jedoch acht Tage gebrannt, bis das neue geweihte Öl hergestellt war. Daran erinnert der „Chanukkia“ genannte riesige Leuchter, der jetzt wieder auf dem Karlsruher Marktplatz in der Nähe vom Christkindlesmarkt steht.

Acht Tage wird gefeiert

Der Rabbiner Mordechai Mendelson von der Gruppierung Chabad Baden steigt acht Tage lang Abend für Abend in die Höhe, um Kerzen anzuzünden. Los geht es am Sonntag bei Einbruch der Dunkelheit, danach wird Tag für Tag ein weiteres Licht entzündet.

Am Ende brennen neun Kerzen: Acht für die acht Tage, die neunte ist die Dienerkerze, mit der die anderen angezündet werden.

Zwei Abende lang gibt es offizielle Chanukka-Feiern in der Stadt, zu denen jeder eingeladen ist. Am Mittwoch, 1. Dezember, lädt Rabbiner Mendelson zu einer Party an seinem Leuchter. Los geht es um 18.15 Uhr.

Generalbundesanwalt Peter Frank und Oberbürgermeister Frank Mentrup dürfen Kerzen anzünden. Es gibt Tänze, Live-Musik und Krapfen: Die Berliner werden in Fett gebacken, auch das ein Bezug zum Öl des Tempels.

Fest auch in der Nordstadt

Die Jüdische Kultusgemeinde lädt am Donnerstag, 2. Dezember, zu einem Chanukka-Fest vor ihrer Synagoge in der Knielinger Allee in der Nordstadt. Los geht es zum 18 Uhr.

Die Chanukkia wird im Freien gezündet, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Allerdings gelten die 2G-Regeln. Der Chor der Gemeinde begleitet den Abend musikalisch. Auch da gibt es Krapfen sowie Kartoffelpuffer mit Apfelmus.

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