Auch in Karlsruhe steigt die Nachfrage nach Corona-Impfungen für jüngere Kinder. Seitdem die Stiko zumindest teilweise grünes Licht für den Piks für die Fünf- bis Elfjährigen gegeben hat, steht in vielen Kinderarztpraxen das Telefon nicht mehr still. Gerade kleinere Praxen stellen die nun zusätzlich anstehenden Impfungen jedoch vor logistische Herausforderungen.
Deswegen ist eine Kooperation zwischen den niedergelassenen Kinderärzten und der Kinderklinik in Karlsruhe geplant. Das bestätigt die Kinderärztin Helga Wobig auf Nachfrage der BNN. Wobig hat eine Praxis in Weingarten und ist Obfrau des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) für den Raum Karlsruhe.
So sei etwa angedacht, dass die Kinderklinik auch Räumlichkeiten für Kinderimpfungen zur Verfügung stellt. Zudem soll es ein Online-Anmeldesystem geben, bei dem die Eltern einen Impftermin für ihre Kinder ausmachen können. Auf einen genauen Start der Impfungen für die Kleinen möchte sich Helga Wobig unterdessen noch nicht festlegen, nur so viel: „Es wird zeitnah losgehen.“
Impfstoff für Kinder kann in Karlsruhe Anfang Januar bestellt werden
Nach BNN-Informationen soll es Anfang Januar so weit sein, bereits um den 8. Januar herum könnten die ersten Kinderimpfungen in diesem Rahmen stattfinden. Die Ärztin Carolina Beck hatte in einem Gespräch mit den BNN erklärt, dass der Kinderimpfstoff der Firma Biontech erst Anfang Januar wieder bestellt werden kann.
Beck selbst hatte mit ihrem Pfadfinderstamm Burg Karlsruhe am vergangenen Wochenende in der Oststadt eine Impfaktion für Kinder organisiert. Der Ansturm auf die 200 Dosen Biontech-Kinderimpfstoff war groß. Den Impfstoff hatte Beck schon vor der Stiko-Empfehlung bestellt. Deswegen sei sie auch schneller als viele andere gewesen.
Geteilte Meinung bei Karlsruher Eltern zur Impfung für Kinder
Die Stiko hatte Anfang Dezember grünes Licht für die Impfung von fünf- bis elfjährigen Kindern mit Vorerkrankungen gegeben. Bei „individuellem Wunsch“ sei eine Impfung auch bei Kindern ohne Vorerkrankung möglich, teilte die Stiko weiter mit.
Unter Karlsruher Eltern gehen die Meinungen zu einer Impfung für jüngere Kinder nach wie vor auseinander. Während die einen versuchen, schnell einen Termin zu bekommen, stehen die anderen dem Piks für die Fünf- bis Elfjährigen nach wie vor abwartend bis skeptisch gegenüber.
Viele wollten auf ein uneingeschränktes Okay der Ständigen Impfkommission warten, weiß Kinderärztin Helga Wobig. Nach wie vor sehen auch nicht alle Kinderärzte in der Stadt die Notwendigkeit einer Impfung für jüngere Kinder.
In den USA und Israel werden Kinder schon länger geimpft
Die Ärztin Carolina Beck hatte bei der Impfaktion am Wochenende gesagt, dass Kinder nur zwei Möglichkeiten hätten: „Entweder sie lassen sich impfen oder sie stecken sich an.“ Anders als die Stiko und etliche Kinderärzte ist die Anästhesistin der Auffassung, dass es bereits genügend Daten zur Sicherheit der Kinderimpfung gibt. Deswegen sieht sie diese als unbedenklich an. In anderen Ländern wie den USA oder Israel bekommen Fünf- bis Elfjährige bereits seit November den Piks.