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Zoo bleibt an Ostern zugänglich

Kampf gegen Corona: In Karlsruhe droht vorerst keine Ausgangssperre

Karlsruhe droht erneut die Corona-Notbremse. Dennoch arbeitet die Stadt auch an Konzepten, um sich auf eine Öffnung in der Kultur, der Gastronomie und dem Sport vorzubereiten.

Arbeit in einer Corona-Schnelltest-Station in einem umfunktionierten Büro einer Apotheke in Berlin.
Ein Baustein: Schnelltests, aber auch Kontaktverfolgung über die Luca-App können nach Meinung von Oberbürgermeister Frank Mentrup Basis sein für künftige, weitergehende Öffnungsschritte. Foto: Christoph Soeder/dpa

Die Karlsruher müssen vorerst keine abendlichen Ausgangsbeschränkungen fürchten - selbst dann nicht, wenn in der Woche nach Ostern die Corona-Notbremse gezogen werden müsste. „Es ist aktuell nicht vorgesehen, diese Option zu ziehen“, sagt Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD). Gleiches gelte für die Möglichkeit, den Alkoholkonsum im öffentlichen Raum zu verbieten.

Die Notbremse greift, wenn eine Stadt oder ein Landkreis in drei Tagen in Folge eine 7-Tage-Inzidenz von über 100 hat. In Karlsruhe könnte dies am Abend des Karfreitags vom Gesundheitsamt festgestellt werden. Am zweiten Werktag und damit ab dem Dienstag nach Ostern würden Lockerungen zurückgenommen.

Der Handel kann in dieser Stufe dann kein Shopping nach Terminvergabe - „Click and Meet“ genannt - mehr anbieten. Auch Museen und der Zoo müssten schließen. „Wir sind aber in jedem Fall in der Situation, dass der Zoo am Ostersonntag und -montag noch auf hat“, so Mentrup.

Karlsruher Oberbürgermeister Mentrup will einheitliche Regeln für Stadt- und Landkreis

Er setzt bei den Regelungen auf einen Einklang mit dem Landkreis. „Man kann sich ja vorstellen, was bei gutem Wetter passieren würde, wenn in der Region abends Ausgangsbeschränkungen greifen und in der Stadt nicht.“ Derzeit dränge das Land auf diese Maßnahme bei Werten ab 150, um möglichst nicht auf 200 zu kommen.

Selbst bei einer Inzidenz von bis zu 150 hält der OB weitergehende Öffnungen für möglich. Um darauf vorbereitet zu sein, wird im Auftrag der Stadt in Karlsruhe nun Martin Wacker mit seiner Karlsruhe Marketing und Event GmbH tätig.

Stadt setzt auf Erfahrung von Martin Wacker

Das Team hat Erfahrung darin, Besucher zu steuern - etwa beim Fest oder beim Indoor Meeting. Letzteres fand Anfang des Jahres mit 600 Personen in der Halle statt.

Möglich wurde dies unter anderem mit Schnelltests sowie einem Tracing-System, das Personen in festgelegten Sektoren erfasst - eine in der Region entwickelte Technologie.

Wacker sagt: „Wir wollen Werkzeugkoffer zusammenstellen, um Öffnungen zu ermöglichen.“ Eine Rolle spiele dabei auch eine Registrierung der Besucher über die Luca-App. Es gehe um Kultur, Gastronomie und Hotellerie, Veranstaltungen, den Sport und Märkte. Auch der Durlacher Ortschaftsrat fordert eine Vorbereitung auf mögliche Neustarts.

Der OB kämpft dabei weiter nicht für ein zweites Tübinger Modell in Karlsruhe. „Es braucht nicht immer weitere neue Modellanträge.“ Vielmehr geht Mentrup davon aus, dass das Land nun veränderte Rahmenbedingungen definiert, bei denen alle Städte und Kommunen öffnen dürfen, wenn sie die Voraussetzungen erfüllen.

„Darauf wollen wir vorbereitet sein.“ Eckpunkte seien dabei eben die Möglichkeit, einen Schnelltest zu machen, die Kontaktnachverfolgung, die Möglichkeit, Dinge wieder zu stoppen, und wohl auch die Inzidenz. „Das sollte nicht die 100 sein, um ein ständiges On- und Off-Phänomen zu vermeiden“, meint Mentrup.

Corona-Fälle in sechs Karlsruher Kitas

Dass Karlsruhe am Mittwoch wieder eine 7-Tage-Inzidenz von über 100 erreichte, hat den OB nicht überrascht. „Das entsprach meiner pessimistischen Erwartung.“ Der Anteil der Mutationen liege leicht rückläufig bei 70 Prozent und damit unter dem Landesschnitt. In sechs Karlsruher Kitas gebe es aktuell Corona-Fälle, „das sind von den Zahlen her aber keine Hotspots“.

Das Angebot, nach Ostern Zeitfenster für Erzieher zum Impfen zu blocken, sei gut, komme aber einen „Tick spät“. Mentrup sagte, er sei den Impfzentren dankbar für die vorsichtige Terminvergabe, in deren Folge trotz der Neuregelung für Astrazeneca keine Termine abgesagt werden mussten. Eine zu zögerliche Terminvergabe sieht der OB nicht. „Wir geben die Termine kurzfristig frei, wenn wir wissen, was kommt.“

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