Die Corona-Lage in den Karlsruher Kliniken ist nach wie vor angespannt. Zum einen steigt die Zahl der Menschen wieder an, die auf einer Covid-Station liegen. Zum anderen nehmen die Personalausfälle massiv zu. Immer mehr Mitarbeitende aus den Pflege- und Funktionsbereichen müssen in Quarantäne oder haben ein Beschäftigungsverbot.
Am Städtischen Klinikum beispielsweise können aktuell 252 Personen (Vorwoche: 212 Personen) ihrer Arbeit auf einer Station, im Operationssaal oder in weiteren Bereichen, die für den Klinikbetrieb bedeutsam sind, nicht nachgehen. Davon sind 81 positiv getestet worden. „Wir analysieren die Situation jeden Tag neu und überlegen, welche Leistung wir noch erbringen können“, so Pflegedirektorin Elvira Schneider.
Der durchaus nützliche Nebeneffekt dieser Situation aus Sicht von Schneider: Die hohe Quote von 95 Prozent geimpfter Beschäftigter strebt aufgrund der schnell ansteigender Zahl von künftig Genesenen zügig gegen 100 Prozent mit einem Status, der den Gang an den Arbeitsplatz bald wieder möglich macht.
Viele Infizierte wegen anderer Erkrankungen in der Klinik
Auf Patientenseite verweist Martin Bentz, Direktor der Medizinischen Klinik III am Städtischen Klinikum, auf die Herausforderung, dass bei mittlerweile vielen Erkrankten die Infektion nicht mehr das Problem sei, weil sie wegen anderer Erkrankungen eingeliefert worden seien. Dennoch müssten diese Patienten auf der Covid-Station behandelt werden. „Sie wären aber besser in den Fachbereichen aufgehoben“, ergänzt Bentz. Deshalb wird nun überlegt, wie man die Covid-Stationen neu organisieren kann.
Im Stadt- und Landkreis Karlsruhe liegen derzeit 15 Personen mit einer Covid-19-Erkrankung auf der Intensivstation – davon sechs im Städtischen Klinikum und drei in den ViDia-Kliniken. Auf den Normalstationen befinden sich 97 Personen – 34 von ihnen werden im Städtischen behandelt und 35 in den ViDia-Kliniken. In der Tendenz stiegen die Zahlen im Vergleich zu den beiden Vorwochen. Seit vergangener Woche ist im Städtischen Klinikum eine Person an oder mit einer Covid-19-Erkrankung verstorben.
In den ViDia-Kliniken bewege sich das Corona-Geschehen „weiterhin auf sehr hohem Niveau“, heißt es in einer Mitteilung. Mit einer Entlastung rechne man frühestens und mit zeitlicher Verzögerung nach Rückgang der Inzidenzen. Wie sich die vorgesehenen Lockerungen ab 20. März auswirkten, bleibe abzuwarten. Man appelliere nochmals an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen.
Martin Bentz vom Städtischen Klinikum verweist darauf, dass die Aufhebung der Maskenpflicht nicht gleichzeitig ein Maskenverbot bedeute. Für ihn bleibe die Maske ein wichtiges Instrument, um einer Infektion vorzubeugen.