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Kontrollen, Zäune oder Bändchen?

Corona-Regeln des Landes stehen fest: Was das für die Weihnachtsmärkte in der Region bedeutet

Auf den Weihnachtsmarkt mit einem Bändchen am Handgelenk, das signalisiert, ob man geimpft ist – auch das ist laut den Regeln des Landes möglich. Teilweise planen die Städte in der Region schon eifrig ihre Weihnachtsmärkte. Nun wissen sie, woran sie genau sind.

Zwei Frauen trinkeneinen  Glühwein.
Weihnachtsmärkte werden in diesem Jahr wieder möglich sein. Das Land hat sich mit Vertretern der Kommunen und der Schaustellerbranche auf die Corona-Regeln geeinigt. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Die erfreuliche Nachricht für Schausteller und Weihnachtsmarkt-Fans in der Region: Die Traditionsveranstaltungen dürfen in diesem Jahr wieder stattfinden. Der Amtsleiter des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums, Uwe Lahl, spricht von „Planungssicherheit und einem Stück Normalität“.

Allerdings müssen die Veranstalter nach der Vorlage des Regelwerks ihre Hausaufgaben machen, damit die Weihnachtsmärkte tatsächlich stattfinden können. Für weitere Diskussionen könnte sorgen, dass laut Land mit einem Bändchen am Handgelenk kontrolliert werden darf, wer die Einlasskriterien erfüllt hat – ähnlich hatte der Europa-Park agiert, was zu öffentlicher Kritik führte.

Es ist aber auch alternativ möglich, einen Teil oder einen kompletten Weihnachtsmarkt einzuzäunen. Hier ein Überblick über den aktuellen Stand in Sachen Weihnachtsmärkte in der Region:

Christkindlesmarkt in Karlsruhe

In Karlsruhe zeigen sich die Verantwortlichen erleichtert über die frühen Ansagen des Landes: „Wir können die Regeln umsetzen. Und wir sind froh, dass sie rechtzeitig kommen“, sagt Martin Wacker von der Karlsruhe Marketing und Event GmbH (KME).

Was steht schon fest? Was Besucher zum Weihnachtsmarkt Karlsruhe 2021 wissen müssen gibt es in unserer Übersicht.

Schon länger laufen in der Stadt die Planungen für die weihnachtliche Innenstadt: Am 22. November sollen in der City der Christkindlesmarkt auf dem Markt- und dem Friedrichsplatz, das Kinderland bei der Kirche Sankt Stephan und die Eiszeit beim Schloss starten. In Durlach soll einen Tag später der mittelalterliche Weihnachtsmarkt bei der Karlsburg beginnen. Auf dem dortigen Turmberg eröffnet zudem schon Mitte November der „kleinste und höchste“ Weihnachtsmarkt der Stadt, den Gastronom Sören Anders organisiert.

In der City setzen die Verantwortlichen auf ein einheitliches Vorgehen bei allen vier Plätzen. „Wer nach seinem 3G-Nachweis – oder je nach Lage 2G-Nachweis – ein Bändchen möchte, kann damit dann wohl überall rein“, sagt KME-Sicherheitsexperte Markus Wiersch. Das erleichtere den Bummel von Platz zu Platz. Kontaktdaten müssten wohl aber überall etwa per Luca-App hinterlassen werden.

Wiersch kann sich zudem Insellösungen vorstellen: Wo es Socken, Kerzen oder Kunstgewerbe gibt und das Land keine Registrierung verlangt, könnte jeder ohne Kontrolle durchschlendern. Und wo Glühwein angeboten wird, könnten dann die Kontrollen sein. Wiersch sagt: „Es geht ja nicht nur darum, einen Zaun zu haben. Wenn man den aufbaut, müssen die Zugänge kontrolliert werden.“ Wacker stellt klar: „Das geht natürlich mit Personalbedarf einher.“

Goldener Pforzheimer Weihnachtsmarkt

Der Goldene Pforzheimer Weihnachtsmarkt 2021 soll vom 22. November bis zum 22. Dezember auf dem Marktplatz und in der Fußgängerzone stattfinden. 54 Buden und Händler sind angemeldet. Der Mittelaltermarkt auf dem Blumenhof und in der Barfüßergasse möchte gerne ebenfalls am 22. November öffnen und am 30. Dezember seine Zelte wieder abbauen. Veranstalter Krischan Moll plant mit knapp 30 Buden und Ständen.

Die Stadt Pforzheim hat sich bisher noch nicht dazu geäußert, wie sie die Landesvorgaben bei der Ausgestaltung des Weihnachtsmarktes umsetzen will.

Neben den beiden Märkten ist wieder City on Ice auf dem Marktplatz geplant vom 17. November bis zum 9. Januar.

Ettlinger Sternlesmarkt

Der glitzernde Sternlesmarkt in der Ettlinger Altstadt ist für die Zeit vom 25. November bis zum 28. Dezember geplant. Die Hütten werden etwas luftiger stehen, und man wolle den am Rande der Altstadt gelegenen Stadtgarten mitnutzen, heißt es vom Kulturamt.

Eingezäunt werden soll aber nicht. „Das bekommen wir in der historischen Altstadt nicht hin, und raus aus der Altstadt wollen wir keineswegs gehen“, so Ettlingens Kulturamtsleiter Christoph Bader. Im vergangenen Jahr gab es in kleinerem Umfang nur eine entzerrte Version unter dem Titel „Sternlesstadt“, die dann aber wegen des Lockdowns im Dezember abgebrochen wurde.

Gaggenauer Weihnachtsmarkt

Bei der Stadt Gaggenau freut man sich, dass jetzt mehr Klarheit zu den Regeln für die Weihnachtsmärkte herrscht. „Wir sind froh, dass es jetzt schon die Vorgaben vom Land gibt und wir planen können“, sagt die städtische Pressesprecherin Judith Feuerer. Noch sei keine endgültige Entscheidung gefallen, die Tendenz gehe aber eindeutig pro Weihnachtsmarkt. „Zumal die Erfahrungen bei der Herbstmesse sehr gut waren.“

Ob er die üblichen vier Wochen dauern wird, soll sich im Lauf des Oktobers entscheiden. Wegen der Pflicht zur Umzäunung würden die Adventsbuden diesmal ausschließlich vor dem Rathaus auf dem Marktplatz aufgebaut werden. Ob es eine Kennzeichnung der Besucher mit verschiedenfarbigen Bändchen geben wird? „Ich kann es mir nicht vorstellen“, so Feuerer.

Baden-Badener Christkindelsmarkt

Das ist auch die Reaktion von Nora Waggershauser, Geschäftsführerin von Baden-Baden Kur und Tourismus. „Das sieht unser jetziges Konzept nicht vor“, sagt sie. Zudem halte sie die Idee im Winter für wenig praktikabel. „Solche Bändchen sieht man bei Handschuhen und Wintermänteln doch sowieso nicht.“ Der Christkindelsmarkt findet in der Bäderstadt vom 25. November bis 6. Januar statt, am angestammten Platz.

„Glücklicherweise lässt sich der Bereich vor dem Kurhaus und der Trinkhalle auch einfach einzäunen“, so Waggershauser. Das Weihnachtsmarktkonzept sei aber so flexibel gestaltet, dass sich die Stadt auch strengeren oder möglicherweise lockereren Regeln problemlos und flexibel anpassen könne.

Alle Infos rund um den Weihnachtsmarkt Baden-Baden 2021 für Besucher gibt es hier.

Weihnachtsmarkt in Rastatt

Auch in Rastatt möchte die Stadtverwaltung am Weihnachtsmarkt festhalten. Geplant ist die Veranstaltung vom 22. November bis zum 23. Dezember. Weitere Details sollen im Lauf des Oktobers festgelegt werden.

2021 mit Corona-Regeln: Alle Infos zum Weihnachtsmarkt Rastatt gibt es hier.

Brettener Weihnachtsmarkt

Im Gegensatz zu vergangenen Jahren findet der Brettener Weihnachtsmarkt diesmal nicht über einen Zeitraum von mehreren Wochen im Advent statt. 2021 ist der Weihnachtsmarkt in der Großen Kreisstadt für das dritte (10. bis 12. Dezember) und vierte Adventswochenende (17. bis 19. Dezember) geplant. Flankiert wird der Weihnachtsmarkt an beiden Terminen von einem Kunsthandwerkermarkt.

Wo genau der Weihnachtsmarkt sein soll, also wie bisher auf dem Marktplatz oder auf der Veranstaltungsfläche am Seedamm, steht derzeit noch nicht fest. Auf dem Seedamm-Areal unterhalb des Rathauses fand am vergangenen Wochenende der traditionelle Brettener Weinmarkt statt – auf einer klar gekennzeichneten und begrenzten Fläche und mit entsprechenden Zugangskontrollen.

Bruchsaler Weihnachtsmarkt ohne Schlossweihnacht

Auf jeden Fall coronakonform soll auch dieses Jahr in Bruchsal ein städtischer Weihnachtsmarkt stattfinden. Genauere Angaben über das Konzept wollte die Stadtverwaltung noch nicht machen. Seitens der Staatlichen Schlösser und Gärten gab es eine Absage für die Schlossweihnacht in Bruchsal. Es soll aber ein Alternativprogramm geben. Auch in anderen Gemeinden wie etwa der Stadt Kraichtal laufen die Planungen erst an.

Acherner Weihnachtsmarkt

Ob es in Achern in diesem Jahr einen Weihnachtsmarkt geben wird, ist noch unklar. Aktuell würden die neuen rechtlichen Vorgaben besprochen, teilt die Stadtverwaltung auf Anfrage mit: „Es gibt bisher noch keine Entscheidung, weil es für einen Weihnachtsmarkt, wie wir ihn in Achern kennen, viele zu klärende Fragen gibt.“

Der Markt war im vergangenen Jahr zwei Wochen vor dem geplanten Start abgesagt worden, 2019 hatte man bei der vierwöchigen Veranstaltung noch insgesamt rund 15.000 Besucher gezählt.

Weihnachtsmärkte in der Hardt

Der Nikolaustag beim Heimatmuseum in Eggenstein-Leopoldshafen findet in diesem Jahr am 4. und 5. Dezember statt, dies teilte Pressesprecherin Regine Hauck mit. Der Weihnachtsmarkt wird vom Ortskartell Eggenstein-Leopoldshafen organisiert. In diesem Jahr werden die Buden vermutlich vom Kirchplatz auf den Festplatz umziehen, da die Fläche größer ist.

Außerdem sei ein Lagerfeuer in der Mitte des Platzes geplant, sagt Mario Schönleber, Vorsitzender des Ortskartells Eggenstein-Leopoldshafen. Ob dagegen das Adventssingen am 12. Dezember stattfindet, wisse man noch nicht, sagt Regine Hauck.

Auch in Linkenheim-Hochstetten steht der Weihnachtsmarkt noch in den Sternen. Man wolle am 5. Oktober über den alljährlichen Adventsmarkt entscheiden, teilte Pressesprecherin Katja Stieb mit. Ähnlich sieht es in Dettenheim, Pfinztal und Weingarten aus. Dort wolle man in den nächsten Wochen über die Weihnachtsmärkte sprechen.

Bühler Adventsmarkt

Ob der Adventsmarkt in Bühl stattfindet, ist noch nicht entschieden. Spätestens Ende Oktober soll die Entscheidung aber stehen.

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