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Änderungen beim Neustart

Tickets werden teurer: „Das Fest“ in Karlsruhe kommt mit mehreren Neuerungen zurück

Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause soll der Mount Klotz bei „Das Fest“ vom 21. bis 24. Juli wieder beben. Fans des Festivals in Karlsruhe müssen sich in diesem Jahr aber auf einige Änderungen einstellen.

Treffpunkt für Festivalfreunde: Für den Bereich vor der Hauptbühne verkaufen die Organisatoren von „Das Fest“ pro Tag 35.000 statt wie zuletzt 40.000 Karten.
Ticketpreise, Zuschauerzahlen und Ablauf: Bei „Das Fest“ gibt es 2022 mehrere Änderungen. Foto: Uli Deck/dpa

Zu Top-Acts lässt sich Martin Wacker noch nichts entlocken. Aber der Geschäftsführer der Karlsruhe Marketing und Event (KME) GmbH geht fest davon aus, dass in diesem Sommer wieder ein richtiges „Fest“ in der Günther-Klotz-Anlage stattfinden wird.

Auf einige Änderungen müssen sich die Festivalbesucher aber einstellen, wie der Cheforganisator darlegt. Kurz gefasst: Es feiern weniger Menschen an mehr Tagen als bisher für ein höheres Eintrittsgeld bei „Das Fest 2022“.

„Wir heben den Ticketpreis von zehn auf 15 Euro an“, erklärt Wacker. Noch Ende vergangenen Jahres wollte er diesen Schritt vermeiden. Im Januar veranstaltete die KME dann das Indoor Meeting. „Als von Dienstleistern die Angebote bei uns eingingen, dachten wir, uns tritt ein Pferd“, erzählt Wacker. Spätestens da sei klar gewesen, dass auch für „Das Fest“ viele Rechnungen deutlich höher ausfallen als bisher.

„Inflation, explodierende Energiepreise, steigende Löhne“: KME-Prokuristin Petra Knittel nennt Beispiele, was die Kalkulation erschwerte. „In der Corona-Zeit haben sich zudem viele Beschäftigte in der Event-Branche neue Jobs gesucht. Es fehlt Personal“, so Knittel.

Einen möglichen Lösungsweg schloss die KME aus: „Wir wollten keinen Bestandteil streichen“, erklärt Knittel. Wacker ergänzt: „Das Fest ist ein Gesamtkunstwerk.“ Deshalb sei es ihm wichtig, dass das Vor-Fest und beim „Fest“ alles abseits der Hauptbühne keinen Eintritt kostet.

„70 Prozent des Fest-Programms sind frei“, so Wacker. Und wie bisher gilt: Das „Fest“-Ticket ist gleichzeitig Fahrkarte für den gesamten KVV am jeweiligen Festivaltag. Eine Sozialkomponente baute die KME ein: Bedürftige, die den Karlsruher Pass haben, zahlen weiter fünf und nicht 15 Euro für ihr Ticket.

Nur noch 35.000 statt bisher 40.000 Fest-Tickets pro Tag

Änderung Nummer zwei betrifft die Zahl der verkauften Tickets: 35.000 statt bisher 40.000 werden pro Tag angeboten. „Natürlich werden sich die Leute trotzdem vor der Hauptbühne drängen“, ist der stellvertretende KME-Chef Markus Wiersch sicher. Dennoch führe die reduzierte Ticketzahl zu einer angenehmeren Besuchererfahrung: „Da geht es dann um Anstellflächen, den Zugang zu den Toiletten und Ähnliches“, erklärt Wacker.

Zur Erinnerung: 2009 entstanden am Hügel mit 60.000 Besuchern beim Auftritt von Peter Fox gefährliche Situationen. Das Wacker-Team ließ in der Folge noch 45.000 Zuschauer zu, 2019 ging man auf 40.000 runter.

Das Fest startet in Karlsruhe schon donnerstags

Eine Neuerung gibt es ebenso zur Festivaldauer: „Wir starten donnerstags“, sagt Wacker. Schon zum Auftakt spiele ein Act, der ein „Gongschlag“ sei. „Das Programm ist ein richtiges Willkommensgeschenk für die Fans. Ich würde selbst am liebsten den ganzen Tag am Hügel sitzen“, sagt Wacker. Wer spielt, soll zum Vorverkaufsstart Anfang Mai verkündet werden. „Wir haben eine Mischung von Rock’n’Roll, International und Deutsch“, verspricht Wacker.

Weitere Änderungen gibt es auf dem Gelände: „Wegen der Bauarbeiten an der Europahalle muss der Sportpark umziehen“, verkündet Wacker. Wo abends auf der DJ-Bühne gefeiert wird, läuft nun tagsüber der Sport. Die India Summer Days wiederum finden nicht parallel zum Vor-Fest, sondern erst beim „Fest“ selbst statt – als Teil des Programms auf dem Aktivspielplatz. Dort verkauften zuletzt vor allem Kunsthandwerker ihre Waren.

Nach Angaben von Wacker hat „Das Fest“ ein Budget von rund drei Millionen Euro. Jeweils ein Drittel komme über Sponsoren, den Getränkeverkauf und den Ticketverkauf in die Kasse. „Die Preise für Wasser als Familiengetränk und Pils als Festivalgetränk erhöhen wir nicht“, versichert Wacker. „Bei Süßgetränken und Wein müssen wir mehr verlangen“, sagt Knittel.

Die Sponsoren seien treu, bilanziert Wacker. „Sponsoren aus den Feldern Schnaps und Zigaretten sind weiter Tabu.“ Sollte „Das Fest“ an allen vier Tagen ausverkauft sein, kommen über den Kartenverkauf 2,1 Millionen Euro zusammen. Bisher waren es an drei Tagen im Maximum 1,2 Millionen Euro. Von diesem Betrag gehen aber jeweils noch Steuern, Gebühren und der Beitrag für das KVV-Ticket ab. Im Vergleich sind bei Festivals wie Rock am Ring, Southside oder Hurricane schon mal 100 Euro am Tag fällig. „Andere Veranstalter sagen schon mal, dass Karlsruhe ausverschenkt, nicht ausverkauft ist“, berichtet Wiersch.

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