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Mehr als 70 Veranstaltungen

Das ist am Tag des offenen Denkmals in Karlsruhe und Umgebung geboten

Wer schon immer mal einen Bunker aus Zeiten des Kalten Kriegs besichtigen wollte, kommt jetzt in Karlsruhe auf seine Kosten. Und am Tag des offenen Denkmals gibt es noch viel mehr zu erleben.

Tag des offenen Denkmals- Industriebauten im Rheinhafen
Neue Einblicke: Zum Tag des offenen Denkmals wird unter anderem eine Führung durch den Rheinhafen angeboten. Foto: Peter Sandbiller

Viele Denkmäler wie die Karl-Friedrich-Statue vor dem Schloss sind klar als solche zu erkennen, aber eine Tiefgarage in der Putlitzstraße, die im Fall eines Atomkriegs die Karlsruher Bevölkerung schützen sollte, ist wohl den wenigsten als solches bekannt. Der bundesweite Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag eröffnet unter dem Motto „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ neue Einblicke: mit Führungen und Blicken hinter die Fassaden.

Die Kultur-Region Karlsruhe, die neben der Stadt auch den Landkreis Karlsruhe und Rastatt mit ihren Akteuren umfasst, ist am Sonntag mit über 70 Veranstaltungen vertreten. Ein Blick ins Programmheft zeigt: Es gibt einiges zu erleben.

Im historischen Zug von Karlsruhe nach Wintersdorf

Mit der Dampflokomotive vom Verein Dampfnostalgie Karlsruhe geht es am Sonntag beispielsweise von Karlsruhe über Rastatt nach Wintersdorf. Der über 100 Jahre alte Zug, der 1921 in Karlsruhe gebaut wurde, befährt die seit 50 Jahren kaum genutzte Strecke zwischen Rastatt und Wintersdorf. Abfahrt ist um 9.18 Uhr an Gleis 13 im Karlsruher Hauptbahnhof, und die Fahrt endet dort wieder um 12.06 Uhr. Tickets und weitere Informationen gibt es unter dampfnostalgie-karlsruhe.de.

Orgelmusik und Pfandleihe in Karlsruhe

Auch die Karlsruher Kirchen haben ein volles Programm. Zwischen 12 und 18 Uhr wird jede Stunde in einer anderen Kirche ein Orgelkonzert gespielt. Die Konzertreihe beginnt in St. Bonifatius in der Weststadt mit Stücken von Mendelssohn und César Franck. Für Familien mit Kindern ab fünf Jahren ist nach Veranstalterangaben besonders das Konzert um 16 Uhr in der evangelischen Stadtkirche zu empfehlen: „Märchen nach den Gebrüdern Grimm“.

Das Stadtarchiv in der Markgrafenstraße 29 öffnet seine Türen unter anderem mit einer Führung zu der Geschichte des Gebäudes um 11 Uhr. 110 Minuten lang erklärt Archivleiterin Katrin Dort das Archiv, das einst als städtische Pfandleihe erbaut wurde. Zusätzlich wird ein Bücherflohmarkt angeboten, in einer Ausstellung werden Archivbestände gezeigt.

Denkmalrouten zu verschiedenen Themen

Rundgänge zu verschiedenen Themen werden in der Informationsbroschüre empfohlen, darunter der Karlsruher Orgelspaziergang. Dieser führt Besucher zu acht Kirchen in der Innenstadt und ist gut mit dem Rad zwischen den 30-minütigen Konzerten zu bewältigen. Eine andere Tour widmet sich Bauhaus-Architektur und führt über fünf Stationen von Rüppurr nach Daxlanden, alle Anlaufstellen sind gut mit der S-Bahn erreichbar.

Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) lobt: „Mit sehr viel Herzblut, Erfahrung und Expertise haben die vielen ehrenamtlichen und hauptberuflichen Aktiven im Denkmalschutz ein ansprechendes Programm geschaffen. Sie sind diejenigen, die hier mit viel Liebe und Engagement ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern Geschichte erfahrbar machen.“

Führungen in der Gartenstadt und im Hafen

Die Gartenstadtsiedlung in Rüppurr zeigt ein Konzept des 20. Jahrhunderts, das auch heute noch aktuell sein kann: Genossenschaftliche Organisation und sparsame Bauweise sollten die Vorteile von Stadt und Land verbinden und Gemeinschaft fördern. Am Ostendorfplatz starten um 11 Uhr und 12 Uhr jeweils 60-minütige Führungen durch die Siedlung.

Im Programm stehen auch Führungen durch den historischen Rheinhafen. Um 10.30 und um 11.45 Uhr beginnen die jeweils 60-minütigen Rundgänge durch das Hafenbecken II und vorbei an den denkmalgeschützten Gebäuden.

„Tatort Geschichte“ am Karlsruher Hauptbahnhof

Unter dem Motto „Tatort Geschichte: Der Karlsruher Hauptbahnhof und die Deportationen 1940/1942–44“ organisiert der Verein Stattreisen Karlsruhe eine 45-minütige Führung, bei der an den schweren Weg der jüdischen Bevölkerung Karlsruhes erinnert wird. Auch der Bahnhofsbunker, der für Bombenschutz Reisender und als Gefängnis für die jüdische Bevölkerung vor der Deportation diente, kann begangen werden. Treffpunkt ist die Litfaßsäule Poststraße/Ecke Bahnhofsvorplatz, jeweils um 10 und 11 Uhr.

Nur mit Voranmeldung ist die Führung durch die Zivilschutzmehrzweckanlage in der Putlitzstraße 11 möglich. Um 16, 16.30, 17 und 17.30 Uhr ist bei der 20-minütigen Führung ein aufgegebenes Relikt des Kalten Krieges zu erleben, das zum Schutz der Karlsruher Bevölkerung erbaut wurde. 2007 wurde der Bunker aufgegeben, da der flächendeckende Luftschutz als nicht notwendig erachtet wurde.

Service

Die Broschüre zum Tag des offenen Denkmals ist unter anderem im Karlsruher Rathaus und im Schaufenster Karlsruhe, aber auch online unter karlsruhe-erleben.de erhältlich.

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