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Die BNN hören sich an Tankstellen um

Das sagen Autofahrer zu den steigenden Spritpreisen

Wenn die Preise an den Tankstellen steigen, ist das immer ein Aufregerthema. Dabei spielt es kaum eine Rolle, warum es zu den Erhöhungen kommt. Zum Jahreswechsel waren es gleich zwei Faktoren, die für höhere Spritpreise gesorgt haben.

foto zum Thema Benzinpreise- Jet-Tankstelle an der Haid-und Neu-Strasse in Karlsruhe
Autofahrer müssen mehr zahlen: Der neue CO2 -Preis für den Klimaschutz und die höhere Mehrwertsteuer haben die Kraftstoffpreise steigen lassen. Foto: Peter Sandbiller

Zum einen die CO2-Abgabe in Höhe von sieben bis acht Cent je Liter. Zum anderen, weil die zwischenzeitlich gesenkte Mehrwertsteuer wieder auf den alten Stand angehoben wurde. Damit waren an Karlsruher Tankstellen die Kraftstoffpreise an den ersten Tagen des Jahres um rund zehn bis zwölf Cent höher als noch vor Silvester – obwohl der ADAC schon vor dem Jahreswechsel im Raum Karlsruhe eine vorweggenommene Preisanhebung vermutet hatte. Aber wohl nicht nur im Raum Karlsruhe.

Ein Autofahrer aus Oberkirch, der am Montagmittag an einer Tankstelle an der Willy-Brandt-Allee getankt hat, berichtete davon, dass auch in seinem Wohnort die Preise schon Tage vor dem Jahreswechsel gestiegen seien.

Und jetzt noch einmal. Jedoch sei tanken bei ihm vor Ort immer rund sieben Cent günstiger als in Karlsruhe. Deshalb habe er sich überlegt, ob der Tankinhalt noch bis Oberkirch reichen würde, wollte das Risiko dann aber doch nicht eingehen.

Ob in Karlsruhe oder Oberkirch – tanken ist so oder so immer zu teuer. So denken zumindest die meisten Autofahrer, die am Montag um die Mittagszeit an vier Tankstellen über das Karlsruher Stadtgebiete befragt wurden. So meinte einer an der Tankstelle in der Oststadt etwa, es treffe immer diejenigen, die arbeiteten und damit das Geld erwirtschafteten, damit „die Anderen“ versorgt werden könnten.

Diese ständige Entwicklung ärgere ihn ziemlich. Und füllte den Diesel-Zusatzstoff AdBlue in den dafür vorgesehenen Extratank. Denn er fährt ein ziemlich modernes Diesel-Auto. Das zudem ein Firmenwagen ist, bei dem ihm der Spritpreis eigentlich egal ist. Er kann das Fahrzeug privat nutzen und zahlt dafür monatlich ein Prozent des Neupreises, erzählt er.

Fahrern von Firmenwagen ist Preis relativ egal

Ohnehin scheinen an diesem Montagmittag hauptsächlich Dienst- und Firmenwagen an den Tankstellen zu stehen. Den Fahrern ist der Preis zumeist relativ egal, auch wenn er generell für zu hoch gehalten wird. Auch die beiden Fahrer, die ihre großen Wagen an der Tankstelle in Mühlburg von innen säubern, machen sich eigentlich keine Gedanken darüber, was ihr Arbeitgeber an der Tankstelle ausgibt.

Um dann aber doch eine Meinung zu äußern. Autofahren, meinen sie unisono, sei in Deutschland auch jetzt noch viel zu billig. Sie stehen mit dieser Meinung aber ziemlich alleine da. Minuten später fährt ein Kleinwagen in die Anlage. Die Fahrerin ist froh, dass sie nur im Shop etwas kaufen will und nicht tanken muss, das hat sie schon vor dem Jahreswechsel erledigt.

Das gilt auch für die Frau an der Kasse. Die sich aber wundert, dass bei ihr, anders als an den anderen Tankstellen, zu Silvester kaum Hochbetrieb zu verzeichnen war.

An der neue Tankstelle an der Rheinstraße hat der Pächter das Gegenteil registriert. An Silvester sei sehr viel mehr los gewesen als nach dem Jahreswechsel. Dass die Kundenfrequenz dann aber zurückgegangen sei, will er nicht bestätigen.

Wie Mitarbeiter an anderen Tankstellen sieht er den Lockdown als Grund für weniger Geschäft. Auf die Preise habe man ohnehin keinen Einfluss, sie würden von der Zentrale bestimmt. Und änderten sich sowieso mehrmals am Tag.

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