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Kundgebung sorgt für Aufregung

Teilnehmer setzen sich bei Corona-Demo in Karlsruhe über Polizei hinweg

Eine Kundgebung von Corona-Kritikern in der Karlsruher Innenstadt hat die Polizei auf Trab gehalten. Eine Vielzahl der Teilnehmer setzte sich über die Maßnahmen der Beamten einfach hinweg.

Ein Absperrband der Polizei.
Eine Kundgebung von Corona-Kritikern in der Karlsruher Innenstadt hat die Polizei auf Trab gehalten. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Bei einer Kundgebung gegen Corona-Maßnahmen haben sich am Montagabend Teile der rund 100 Protestierenden über Maßnahmen der Polizei hinweggesetzt.

Wegen fortwährender Verstöße sprachen die Beamten schließlich 26 Platzverweise aus. Einen besonders aktiven Teilnehmer nahmen die Beamten vorübergehend in Gewahrsam.

Die Versammlung zog in den Abendstunden in der Innenstadt einige Aufmerksamkeit auf sich. Am Samstag, 18. Dezember, wird mit einer weiteren größeren Kundgebung in Karlsruhe gerechnet.

Versammlung war nicht angemeldet

Laut einem Polizeisprecher war die Versammlung nicht angemeldet. Die Kundgebung startete um 18 Uhr auf dem Stephanplatz. Als die ersten Polizeibeamten dort eintrafen, setzten sich die Teilnehmer in Bewegung.

Laut Polizei gab sich auf Nachfrage kein verantwortlicher Versammlungsleiter zu erkennen. Als die Beamten den Zug in der Waldstraße aufhalten wollten, forderte einer der Teilnehmer die übrigen zum Weitergehen auf, so die Schilderung eines Augenzeugen gegenüber den BNN.

Lichter, Kerzen und Plakate

Laut Polizei führten die Teilnehmer Lichter, Kerzen und Plakate mit sich. Darauf stand unter anderem der Wortlaut zu lesen: „Das Immunsystem ist keine Verschwörungstheorie“.

Beobachter fühlten sich angesichts des Zugs an Demonstrationen nahe dem Bundesverfassungsgericht im vergangenen Jahr erinnert.

Im Polizeibericht über die Kundgebung am Montagabend heißt es: „Auch der Ausschluss von der Versammlung und ein erteilter Platzverweis hielt den Stimmungsmacher nicht ab, die Anhänger weiter anzustiften, ihren Weg fortzusetzen.“

Wortführer vorübergehend in Gewahrsam

Auch nachdem die Beamten die mutmaßlich zentrale Figur aus dem Verkehr gezogen hatten, kehrte laut übereinstimmenden Schilderungen von Polizei und Passanten keine Ruhe ein.

Ordner, die für eine entsprechende Kundgebung erforderlich sind, wurden laut Polizei nicht bestimmt, Mindestabstände wurden missachtet, viele der Teilnehmenden hätten keinen Mund-/Nasenschutz getragen.

Teils bekannte Protagonisten

Das Geschehen verlagerte sich in der Folge zum Marktplatz. Nahe dem dortigen Polizeirevier richtete der Einsatzleiter der Beamten das Wort an die Kundgebungsteilnehmer. Diese zeigten sich jedoch wenig beeindruckt und zogen gemeinsam weiter Richtung ECE.

Fast eine Stunde, nachdem der Zug auf dem Stephanplatz begonnen hatte, hielt ihn die Polizei im dortigen Bereich an. Wegen fortwährender Verstöße sprachen die Beamten Platzverweise aus.

Darauf löste sich die Versammlung schließlich auf. Beteiligt an der Kundgebung waren nach BNN-Informationen bekannte Protagonisten der Karlsruher Querdenker-Szene.

Weitere Kundgebungen erwartet

Dem Vorwurf, die Polizei sei zu Beginn der Veranstaltung mit zu wenig Einsatzkräften vor Ort gewesen, trat das Polizeipräsidium entgegen. Der Einsatzzug und weitere Streifenbesatzungen seien im Einsatz gewesen.

Zwar habe sich die Veranstaltung im Vorfeld schwer einschätzen lassen. Man habe deshalb aber noch zusätzliche Kräfte in der Hinterhand gehabt, sagte ein Polizeisprecher auf Nachfrage der BNN.

Für den Samstag rechnen Kenner der Szene mit einer weiteren, voraussichtlich noch größeren Veranstaltung dieser Art. Unter dem Motto „Karlsruhe geht spazieren“ haben sich Kritiker der Corona-Maßnahmen um 14 Uhr auf dem Platz der Menschenrechte zwischen ZKM und Filmpalast verabredet. Die Veranstaltung wendet sich unter anderem gegen eine Impfpflicht für Pflegepersonal.

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