In der Karlsruher City leuchtet die Weihnachtsbeleuchtung. Mitten im Advent kommen nun weitere Lichter hinzu: Juden feiern jetzt für acht Tage das Chanukka genannte Lichterfest. Und Rabbiner Mordechai Mendelson von der Gruppierung Chabad baut am Marktplatz einen großen, neunarmigen Leuchter auf. Tag für Tag wird bis Freitag, 18. Dezember, immer eine Kerze mehr angezündet.
Am Montag, 14. Dezember, wird dies besonders zelebriert: Um 18 Uhr werden dann Stephan Harbarth, der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, und Oberbürgermeister Frank Mentrup Lichter entfachen.
Abstandhalten ist auch für Besucher im Sinne der Corona-Regeln Pflicht. Wegen der Pandemie verzichtet die Jüdische Gemeinde in der Nordstadt auf eine große, öffentliche Chanukka-Party. Im kleinen Kreis findet dort im Lauf der nächsten Woche das Kerzenanzünden mit Vertretern verschiedener Religionen statt.
Erinnerung an ein Wunder
Das Lichterfest Chanukka erinnert an ein Wunder: Bei der Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels nach dem erfolgreichen Makkabäeraufstand im Jahr 164 vor Christus sollte die siebenarmige Menora nicht mehr erlöschen. Doch es war, so die Überlieferung, nur noch geweihtes Öl für einen Tag da. Die Produktion von neuem dauerte jedoch acht Tage. Die Flamme erlosch dennoch nicht, woran acht Kerzen des Chanukkia genannten Leuchters erinnern.
Die neunte Kerze ist das sogenannte Dienerlicht. Damit werden Tag für Tag die Kerzen angezündet. Traditionell werden die Feiertage über zudem in Öl gebackene Speisen gegessen, Krapfen oder Kartoffelpuffer zum Beispiel.