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Auf dem Christkindlesmarkt

Der Fliegende Weihnachtsmann überlässt in Karlsruhe nichts dem Zufall

Sicherheit ist Trumpf beim Fliegenden Weihnachtsmann in Karlsruhe. Das Stahlseil hält 15 Tonnen aus, das bringt der Weihnachtsmann mit Schlitten nicht mal ansatzweise auf die Waage.

Falko Traber
Über den Buden: Hochseilartist Falko Traber bei einem Probeflug über den Christkindlesmarkt in Karlsruhe Foto: Ekart Kinkel

Wenn Falko Traber einmal seine Ruhe haben will, muss er sich nur in seinen Schlitten setzen und auf dem Stahlseil über den Marktplatz Richtung Riesenrad fahren. Dort ist der 63-jährige Artist garantiert alleine und kann seinen Gedanken nachhängen.

Bei einem Probeflug um die Mittagszeit schwebt der Rentierschlitten sogar weitgehend unbemerkt über die Budenstadt. Die meisten Leute an den Ständen haben den Blick nach vorn gerichtet, kaum jemand schaut nach oben, nur ein Handy wird kurz gezückt.

Abends sieht das anders aus, da wird der Fliegende Weihnachtsmann bei seinen täglichen Flügen um 17 und 19.30 Uhr von zahlreichen Kindern herbeigerufen. „Für die Kinder machen wir das Ganze schließlich auch“, sagt Traber. Dem Zufall wird dabei nichts überlassen, mehrere Wochen lang wurde nach dem Umzug vom Friedrichs- auf den Marktplatz gemeinsam mit dem Marktamt und Bauingenieur Christian Schuler an der neuen Route über die Pyramide getüftelt.

Außerdem mussten noch die Eigentümer des Gebäudes auf der Nordseite des Platzes von Trabers Vorhaben und die Experten des TÜV von der Sicherheit der Schlittenkonstruktion überzeugt werden.

Stahlseil des Fliegenden Weihnachtsmanns in Karlsruhe hält 15 Tonnen

„Doch Lösungen wurden gesucht und gefunden“, sagt Traber. Entscheidend für die Sicherheit bei der Fahrt vom Hoteldach zum 110 Meter entfernt stehenden Metallgittermasten ist dabei die Befestigung des 14 Millimeter starken Stahlseils. Am Startpunkt wurden dafür extra Metallplatten am Aufzugsschacht verschraubt, unter dem Mast ist das Seil an einem mit 18 Tonnen Sand gefüllten Container der Müllentsorgungsfirma Alba befestigt.

Das Seil selbst hat eine Bruchlast von 15 Tonnen. „Da könnte ich mit einer S-Klasse drüberfahren“, sagt Traber mit einem Schmunzeln. Der Rentierschlitten bringt mit allen Gewichten für eine stabile Fahrt gerade einmal 500 Kilogramm auf die Waage, der Weihnachtsmann selbst noch einmal ein paar Kilo extra.

Rückkehr im Sommer geplant

Für die Artistenfamilie Traber sind die Shows mit den Fliegenden Weihnachtsmännern in Karlsruhe, Bochum und Kassel nicht das Hauptgeschäft. „Die meiste Zeit des Jahres sind wir immer noch als Hochseilartisten unterwegs“, sagt Falko Traber.

2017 war er zum 300-jährigen Bestehen der Karlsruher Mess’ mit einer Hochseilshow bereits auf dem Messplatz zu Gange, Höhepunkte waren die spektakulären Motorradfahrten über das Stahlseil und der Handstand von Artistin Isabell Noell auf der Spitze des 52 Meter hohen Gittermasts.

Für das kommende Jahr plant die „Falko Traber Hochseilshow“ bei einer Tour durch fünf deutsche Städte nun erneut einen sommerlichen Auftritt in Karlsruhe. „Wenn alles wie geplant läuft, kommen wir mit acht Artisten“, sagt der Chef des Familienunternehmens.

Gespräche mit möglichen Tour-Stationen führt Falko Traber in diesen Tagen übrigens direkt unter seinem Rentierschlitten im Frühstücksraum im Hotel am Markt. „Hier lässt es sich arbeiten“, sagt er und lässt den Blick Richtung Schlossplatz schweifen. „Und auch ein bisschen leben.“

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