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Großer Kultflohmarkt

Der Karlsruher Pfennigbasar fällt erneut aus

Die Damen vom Internationalen Frauenclub wollten Corona trotzen. Nicht noch ein Mal sollte der große Kultfohmarkt Pfennigbasar ausfallen. Doch die zweite Welle der Pandemie lässt ihnen nun keine andere Wahl mehr als die Absage. Das hat Folgen für junge Schnäppchenjäger und für die Hilfsbedürftigen in Karlsruhe.

Schnäppchenjagd: Der Pfennigbasar hat in Stadt und Region eine riesige Fangemeinde. Der Publikumsmagnet zieht traditionell im Januar die Massen in die Schwarzwaldhalle.
Schnäppchenjagd: Der Pfennigbasar hat in Stadt und Region eine riesige Fangemeinde. Der Publikumsmagnet zieht traditionell die Massen zu Jahresanfang in die Schwarzwaldhalle. Foto: Jörg Donecker

Es ist ein schwerer Schlag für die Schnäppchenjäger in Karlsruhe und in der Region: Der Pfennigbasar 2021 fällt wegen der Pandemie aus. Die Damen des Internationalen Frauenclubs haben sich schweren Herzens zur Absage des Kultflohmarkts durchgerungen. „Aufgrund der aktuellen Pandemie und der steigenden Infektionszahlen halten es die Mitglieder für angebracht, den Basar nach 2020 ein weiteres Mal ausfallen zu lassen“, berichtet Präsidentin Annerose Lauterwasser. „Wir bedauern es außerordentlich“, bekennt sie. Doch eine Massenveranstaltung sei derzeit einfach nicht zu verantworten.

Der zweite Ausfall

Noch im September kämpften die Organisatorinnen für die Neuauflage der 52 Mal in Folge veranstalteten Tradition in der Karlsruher Wintersaison. Sie wollten wenn irgend möglich dem Coronavirus trotzen. Nicht schon wieder sollten die Menschen enttäuscht werden. Erstmals fiel 2020 der Pfennigbasar den großen Problemen der Stadt mit ihren Hallen am Festplatz zum Opfer. Mit dem Ordnungsamt hatte man schon an einem Hygienekonzept gefeilt. Somit sollte Anfang Februar 2021 zumindest eine nach dem Abstandsgebot reduzierte Besucherzahl während der Basartage gleichzeitig an die Kisten und Wühltische mit dem begehrten Ausrangierten zu ausgesprochen günstigem Preis kommen.

Corona streicht nicht nur der riesigen Fangemeinde des Pfennigbasars und den im Club engagierten Frauen samt ihren vielen Helferinnen einen herausragenden Termin im Karlsruher Jahreskalender. Auch über 30 karitative Organisationen in Karlsruhe und damit die von ihnen betreuten Bedürftigen bekommen den Ausfall des Pfennigbasars zu spüren. Schüttet der Frauenclub doch in sozialer Verpflichtung den Erlös des Basars aus. Das sind rund 200.000 Euro, die nun ein zweites Mal fehlen.

Jeder Karlsruher kennt den Pfennigbasar. Der große Kultflohmarkt des Internationalen Frauenclubs ist sonst seit Jahrzehnten traditionell der Renner zu Jahresanfang. Junge Leute suchen sich dort für wenig Geld aus riesiger Auswahl den Hausstand zusammen. Alle Generationen finden an 34 nach Artikeln wie Bücher oder Kleider sortierten Ständen in der Schwarzwaldhalle, was das Herz begehrt.

Und wer etwas abzugeben hat, was viel zu schade zum Wegwerfen ist, der bringt es zuvor an den Sammeltagen zu den engagierten Damen. Schließlich erwirtschaftete der Frauenclub auf diese Weise beispielsweise 2018 200.000 und 2019 174.000 Euro. Dass dieses Geld karitativen Einrichtungen und damit vielen Hilfe bedürftigen Karlsruhern zu Gute kommt, sorgt ebenfalls für das große Renommee des Pfennigbasars und damit des Frauenclubs. Nur vier der 23 Internationalen Frauenclubs in deutschen Städten stemmen laut Lauterwasser einen Pfennigbasar. „Und wir sind der größte Spendengeber“, freut sich die Präsidentin.

Annerose Lauterwasser scheidet als Präsidentin aus

Die Hauptversammlung des Clubs hat Swaantje Katz zur Nachfolgerin der Präsidentin Lauterwasser, die noch bis Jahresende amtiert, gewählt. Vizepräsidentin wird Heidi Keller. Christiane Fleißner und Karin Mezger sind die neuen Basarleiterinnen.

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