2020 verzichtete der DGB in Karlsruhe angesichts der damaligen ersten Corona-Welle auf öffentliche Veranstaltungen zum 1. Mai, wie der DGB und die Einzelgewerkschaften fast überall bundesweit.
In diesem Jahr ist es anders. „Wir wollen wieder präsent sein. Wir wollen nicht das zweite Mal hintereinander auf unseren zentralen Tag verzichten“, sagt Dieter Bürk, Vorsitzender des DGB-Stadtverbandes gegenüber den BNN. „Wir wollen uns ja weiter politisch einmischen und einklinken.“
Dabei schwingt übrigens auch mit, dass am 1. Mai 2020 verschiedene andere Gruppierungen auf den Straßen Karlsruhes auftraten, der DGB aber fehlte. „Wir wollen dieses Mal nicht anderen die Bühne überlassen“, betont Bürk.
DGB-Veranstaltung in Karlsruhe findet an verschiedenen Plätzen statt
Deshalb hat der DGB im Verbund mit den Einzelgewerkschaften für Samstag, 1. Mai, sich ein Veranstaltungskonzept ausgedacht, dabei alles kompatibel mit dem Corona-Regeln und entsprechenden Verordnungen. „Wir wollen keine großen Menschenansammlungen produzieren“, sagt Bürk.
Deshalb ist der DGB zusammen mit Verdi ab 11 Uhr auf dem Marktplatz in Karlsruhe, dem Stephanplatz hinter der Hauptpost, dem Kronenplatz und dem Friedrichsplatz präsent. Gastredner ist dabei der Bundesvorsitzende der IG Bauen-Agrar-Umwelt, Robert Feiger. Er wird zusammen mit OB Frank Mentrup (SPD) im halbstündigen Wechsel jeweils an einem dieser Orte auftreten, beginnend um 11 Uhr auf dem Stephanplatz.
An allen genannten Plätzen ist der DGB in unterschiedlicher Form den Tag über präsent, auf dem Marktplatz mit einem größeren Aufschlag. „Alles coronakonform“, wie Bürk betont.
DGB will auch in der Corona-Krise „Sprachrohr“ für Arbeiter sein
Doch es sei wichtig, Dinge anzusprechen wie die Situation der Arbeitnehmer in der Corona-Krise. „Wir wollen für die Beschäftigten ein Sprachrohr sein“, so Bürk. Es gehe um Themen wie Kurzarbeitergeld, Rente oder Arbeitslosengeld. „Da haben Menschen beispielsweise ein Leben lang gearbeitet und stehen an den Tafelläden an.“
Nicht nachvollziehen kann Bürk auch Forderungen nach einer zeitweisen Stilllegung von Produktionsbetrieben angesichts von Corona. Mit den Maßnahmen des Gesundheitsschutzes sei eine Fortführung von Betrieben möglich. „Und es muss doch auch alles irgendwie finanziert werden. Wir können doch nicht die Wirtschaft über Monate zum Erliegen bringen.“
Virtueller Empfang der Stadt Karlsruhe zum Tag der Arbeit
Der alljährliche Empfang der Stadt zum Tag der Arbeit findet in diesem Jahr aufgrund der aktuellen Pandemielage virtuell statt. Unter dem Motto „Tarif.
Gerecht für alle – was geht das die Kommunalpolitik an?“ sprechen und diskutieren bereits am Donnerstag, 29. April, um 18 Uhr OB Frank Mentrup, Malte Lübker vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung, DGB-Chef Dieter Bürk, die stellvertretende Kreishandwerksmeisterin Birgit Leicht und Sophie Erhard vom Bezirksvorstand der Verdi-Jugend.
Unter www.karlsruhe.de/livestream wird die Veranstaltung auf dem Youtube-Kanal der Stadt übertragen.