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Wandel in der Südlichen Waldstraße

Bänke statt Parkplätze: Hier können Fußgänger jetzt in der Karlsruher Innenstadt verweilen

Die Bänke sind schon da. Wenn das Wetter mitmacht, kann der Wandel in Karlsruhes Waldstraße greifen: Die Autos machen Platz. Welche Typen von Sitzgelegenheiten machen sich künftig in der City breit?

Einladend: Wenn nur noch das Wetter stimmt, dann lockt die neue Bank in der Südlichen Waldstraße zu einer Sitzpause beim Flanieren auf Karlsruhes besonderem Ladenmeilchen mit dem gelben Kachelstrahl.
Einladend: Wenn nur noch das Wetter stimmt, dann lockt die neue Bank in der Südlichen Waldstraße zu einer Sitzpause beim Flanieren auf Karlsruhes besonderem Ladenmeilchen mit dem gelben Kachelstrahl. Foto: Jörg Donecker

Es ist jetzt nicht so, dass man die Straße vor Bänken nicht mehr sieht. Aber in Karlsruhes Flaniermeilchen Südliche Waldstraße stehen nun zehn Bänke, wo bis zum Herbst noch geparkte Autos für ein Blechband sorgten.

Machen Corona und der Spätwinter den Frühlingsträumen nicht länger einen Strich durch die Rechnung, dann können die Karlsruher diese Sitzgelegenheiten in angenehmer Atmosphäre direkt vor der Gastronomie und den Geschäften recht ungestört nutzen. Immerhin gilt die 250 Meter lange Südliche Waldstraße nicht erst seit dem Parkverbot als eine verkehrsberuhigte Zone.

Allerdings dürfen weiter Autos durch die Einbahnstraße zwischen Sophien- und Amalienstraße rollen. Und Lieferwagen dürfen halten. Zudem herrscht dort mitunter in beide Richtungen starker Radverkehr. Erst die Praxis 2021 wird zeigen, ob das 2020 vom Gemeinderat beschlossene Prinzip die Waldstraße für die Karlsruher tatsächlich attraktiver macht. Kritiker sind skeptisch. Es wird die bereits von der Stadtpolitik anvisierte Lenkung des Radhauptverkehrs an der Waldstraße vorbei und auf den zu Jahresende fertigen Stadtboulevard Kriegsstraße gefordert.

Eine Sitzbank auf der Straße macht noch keinen Garten

Immerhin hat man die Umsetzung des politischen Willens, den Autoverkehr zugunsten einer Aufwertung des Aufenthaltsraums City zu reduzieren, nicht auf die lange Bank geschoben. Was das Stadtplanungsamt ausklügelte, hat das Gartenbauamt schnell umgesetzt. Zwar ist keineswegs jede Karlsruher Bank aus Holz, auch macht eine Sitzbank aus einer Straße noch keinen Garten.

Aber in Karlsruhe ist nun mal traditionell das Gartenbauamt für das Mobiliar im öffentlichen Raum zuständig. Übrigens haben auch noch die Gewerbetreibenden der Interessengemeinschaft Südliche Waldstraße mit Pflanzkübeln neben den Bänken für das Grün gesorgt, wie Klaus Weindel, Vizechef des Gartenbauamts, bestätigt. „Damit haben wir ein einheitliches Bild“, freut er sich.

„Es ist kein neuer Typ“, sagt Weindel. Seit 15 Jahren schon verwende man „diese robuste Alternative zur Holzbank“ in Karlsruhe, „wenn auch selten“. Diese Bank mit „Kunststoffelement“ als Sitzfläche habe sich beispielsweise auch im Grünzug der Südstadt bewährt. Laut Weindel sei die Kunststoffbank in der Südlichen Waldstraße eines der Standardmodelle im „städtischen Handbuch für Stadtmobiliar“.

Die Bank aus Robinie kommt

Sonst dominiert seit vielen Jahren in der Innenstadt die Holzbank mit Füßen aus Gusseisen. Ihre Vorherrschaft wird voraussichtlich ab 2023 zunehmend gebrochen: Geht die U-Strab Ende 2021 in Betrieb, dann will die Politik, beginnend am Europaplatz, die Kaiserstraße nach dem Vorbild des Marktplatzes umgestalten.

Und das heißt: Neue Bänke braucht die Stadt. Auf der Einkaufsmeile Kaiserstraße werden aber nicht wie in der Südlichen Waldstraße Bänke aus Kunststoffplatten, sondern aus Robinienholz, wie heute schon bei der Pyramide, zum Sitzen einladen. Auf der Kaiserstraße gibt es heute neben dem Gusseisen-Holz-Typ einige Rundbänke aus Stahlrohren. „Das ist ein Auslaufmodell“, versichert Weindel.

„Wir haben in Karlsruhe eine gute Anzahl an Bänken“, meint der Mann vom Gartenbauamt. Man müsse sich dabei nach dem wirklichen Bedarf der Bürger ausrichten und „nicht alles übermöblieren“, gibt er als Richtschnur an.

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