Was haben König der Löwen, Tetris, Jennifer Lopez und Gigi D’Agostino gemeinsam? Vermutlich nichts. Außer, dass das DJ-Duo Drunken Masters aus deren völlig unterschiedlichen Songs wilde Remixes aufs „Fest“ bringt. Die Stimmung am Hügel kocht bei ihrem einstündigen Auftritt am späten Samstagabend über.
Schon vor dem ersten Ton legen die DJs Joe und Chrissi aus Bayern die Messlatte selbst hoch: „Drunken Masters – Ihre Abriss-Profis weltweit“, verkünden die beiden. Die nächsten Minuten beweisen, dass dieses Versprechen nicht zu hoch gegriffen ist. Von Anfang an haben die Drunken Masters den auch nach 23 Uhr gut gefüllten Hügel voll im Griff. Sie geben Kommandos wie „hinsetzen“, spielen mit dem Publikum.
Hip-Hop, Rock, Techno oder Reggae? Alles!
Wer es so sagen möchte: Das DJ-Duo reißt den Karlsruher Hügel tatsächlich ab – obwohl viele die Musiker vor ihrem Auftritt nicht kannten. Auf und vor dem Hügel wird wild getanzt, gebrüllt, mitgesungen. „Der Mount Klotz eskaliert“, ruft eine junge Frau kopfschüttelend und lachend ihren Freunden zu.
Die Bässe bringen den Hügel zum Beben, die Menge feiert bei den Remixes ausgelassen mit. Ob Hip-Hop, Rock, Techno, Reggae, Pop oder R’n’B: Das DJ-Duo bringt völlig verschiedene Genres auf ihre Plattenspieler und verrührt sie mit ihren eigenen Beats. Immer wieder grüßen die beiden Größen der deutschen Hip-Hop-Szene wie K.I.Z., deren Raps sie in einen völlig neuen musikalischen Kontext rücken.
Zwischendurch kommen unter dem Jubel der Karlsruher Fans die beiden Mädels der Band Blond auf die Bühne, die am Nachmittag noch selbst vor Mount Klotz gespielt hatten. Doch dann endet die große Sause abrupt – für viele zu abrupt.
Um Mitternacht gehen die Boxen aus
„Wir dürfen leider nur bis um zwölf Uhr spielen“, ruft Joe ins Mikrofon. Es folgt eine Mischung aus Stille, Unverständnis, dann auch Pfiffen. „…die gute Nachricht ist: Es ist zwei Minuten vor zwölf!“ Dann geben die Drunken Masters nochmal für diese zwei Minuten Gas, ehe tatsächlich um Mitternacht Ruhe einkehrt. Nach Hause geht es für viel aber vermutlich nicht. Sie sind aufgejuckelt, hätten gerne weitergefeiert. Doch das erlaubt der Lärmschutz in der Stadt nicht.
60 Minuten volle DJ-Dröhnung hatten die Drunken Masters. Nach Festivals wie Splash, Deichbrand und Southside haben die DJs nun auch das „Fest“ erobert – und bei vielen in der Tat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.