
Barbara Strombach aus Gießen und ihr demnächst zwei Jahre alter Sohn Alexander spielen andächtig in einem der beiden Container, die die Volkswohnung im Sinne der Nachhaltigkeit dem Campingplatz in Durlach zur Verfügung gestellt hat. Strombach und Familie kommen alljährlich zu „Das Fest“ nach Karlsruhe. Dieses Jahr erstmals im Wohnmobil.
Das Spielhaus ist mit allerlei Kindgerechtem ausgestattet und innen wie außen ansprechend bunt. Ebenso der zweite, daneben stehende Container, der erwachsenen Campingplatz-Gästen als Rückzugsort dienen kann, etwa bei schlechtem Wetter. „So etwas habe ich noch auf keinem Campingplatz erlebt“, staunt Strombach über das Angebot.
Container stammen von der Volkswohnung
Die beiden Container waren Unterkünfte für die etwa 20-köpfige Gärtnergruppe der Volkswohnung. „Wir haben der Mannschaft jetzt ein neues Domizil in Holzbauweise errichtet und haben nach einer Nachnutzung der Container gesucht“, berichtet Volkswohnungs-Geschäftsführer Stefan Storz. Denn wegen des Gedankens der Nachhaltigkeit sollten sie nicht einfach entsorgt werden.
Aus einem Idyll ist ein noch tolleres Idyll geworden.Alexandra Ries
Durlacher Ortsvorsteherin
Wegen einer laut Auffassung von Durlachs Ortsvorsteherin Alexandra Ries unkomplizierten Zusammenarbeit zwischen städtischen Dienststellen und kommunal geführten Unternehmen entstand die Idee, diese Container auf dem Campingplatz aufzustellen. Und sie meint: „Aus einem Idyll ist ein noch tolleres Idyll geworden.“
Künstlerische Gestaltung
Der Campingplatz gehört zur Bädergesellschaft. Daher war Karlsruhes Bäderchef Oliver Sternagel auf den Campingplatz gekommen, um die Container offiziell von der Volkswohnung entgegenzunehmen, die freilich bereits seit einigen Wochen nahe dem Kinderspielplatz stehen. „Wir hatten zunächst vorgesehen, die Container in Mobil-Homes zu verwandeln. Das hat sich aber als zu kompliziert herausgestellt“, sagt Sternagel. Und so sind sie jetzt feste Häuser. Sie sind außen künstlerisch bemalt und zeigen etwa neben der Bäder-Symbolfigur „Kai der Hai“ Wälder, wie es sie ganz in der Nähe des Platzes gibt und das gelb-rot-gelbe Wappen. Das stellt sowohl die Farben Durlachs als auch die des Badenerlandes dar.
Das Kleinod Campingplatz wird weiter belebt.Martin Lenz
Bürgermeister
Im Container für Erwachsene stehen augenblicklich noch Biertischgarnituren. „Aber das wollen wir auch noch ändern“, wie Sternagel ankündigt. Und Alexandra Ries hat angeboten, dazu mit einem großen Möbelhaus Kontakt aufzunehmen. Für Bürgermeister Martin Lenz (SPD) war die Übergabe „ein sehr angenehmer Termin, bei dem ich mich nicht mit schwierigen Sozialthemen befassen muss“.
Lenz bedankte sich bei allen Beteiligten, lobte die ökologische Transformation, die mit der Spende zusammenhängt und fand: „Zum einen ist damit das Kleinod Campingplatz weiter belebt. Und zum Zweiten hat sich die Attraktivität Karlsruhes weiter gesteigert.“ Er erinnerte auch daran, dass in unmittelbarer Nachbarschaft das Turmbergbad zum Kombibad ausgebaut werden solle und fand in Sprache der Jugend: „Das ist ganz großes Kino!“ Und so könne man nun gut gelaunt in die neue Woche gehen.