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Neue Veranstaltungsstätte in Karlsruhe

Chancen auf Erhalt der Festhalle in Karlsruhe-Durlach stehen schlecht

Die Zeit der Festhalle in Karlsruhe-Durlach ist nach über 125 Jahren offenbar abgelaufen. Auch wenn der Durlacher Ortschaftsrat noch den letzten Strohhalm für eine Sanierung greifen will. Aber braucht der Stadtteil überhaupt einen Veranstaltungstempel?

Festhalle
Sanierungsfall: Die Durlacher Festhalle steht auf dem Prüfstand. Es werden bereits Rufe nach einer neuen Veranstaltungshalle laut. Foto: Jörg Donecker

Abschied nehmen fällt schwer. Zumindest wenn es im Durlacher Ortschaftsrat um die historische Festhalle geht. Bei der Suche nach einer zeitgemäßen Veranstaltungsstätte will das Stadtteilparlament deshalb zunächst zweigleisig fahren.

Der Preis für eine Komplettsanierung der Festhalle soll von der Stadt ebenso geprüft werden wie die Kosten für einen möglichen Hallen-Neubau südlich des Durlacher Bahnhofs.

Nach Einschätzung von Ortsvorsteherin Alexandra Ries stehen die Chancen für eine Modernisierung der 1895 erbauten Festhalle allerdings schlecht. „Die Stadt hat nicht vor, dieses Gebäude zu sanieren“, verwies Ries bei der Sitzung des Ortschaftsrats am Mittwochabend auf erste Kostenschätzungen für eine Teilsanierung, die in einer Ausschusssitzung bereits präsentiert wurden.

Die Zeichen stünden auf Verkauf, so Ries weiter, und dann müsse sich ein neuer Eigentümer um die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes kümmern.

In der Festhalle in Karlsruhe-Durlach sind nur noch 200 Besucher zugelassen

Die Festhalle unbedingt erhalten will FDP-Ortschaftsrat Günther Malisius, der vehement für eine Komplettsanierung eintrat. Ein Neubau sei auch zum Schutz der Anwohner vor nächtlichem Lärm eine sinnvolle Alternative, hielt CDU-Ortschaftsrat Dirk Müller dagegen. Am Wochenende würden sich Bewohner der benachbarten Quartiere regelmäßig über die Lärmbelästigung durch Konzertbesucher beschweren.

In der Festhalle gingen bis vor der Corona-Pandemie zahlreiche größere und kleinere Veranstaltungen mit teilweise über 1.000 Besuchern im großen Saal über die Bühne. Seit April 2021 wird die Halle vom Stadtamt Durlach verwaltet, aus Brandschutzgründen sind nur noch maximal 200 Besucher zugelassen, eine Erhöhung der Kapazität wäre mit hohen Kosten verbunden.

In einem interfraktionellen Antrag hatten SPD, CDU, FDP und Freie Wähler die Stadt deshalb zur Suche nach einem Standort für den Bau einer neuen Veranstaltungshalle aufgefordert. Ein möglicher Standort ist nach Einschätzung der Stadt das Gelände rund um den bisherigen Busbahnhof, der im Zuge der geplanten Umgestaltung des Bahnhofsplatzes verkleinert werden soll.

Bedarf für eine Veranstaltungsstätte ist vorhanden

Geld für einen Hallenneubau ist wegen der angespannten Haushaltslage aber keines da, außerdem will die Verwaltung erst den Bedarf für eine Festhalle im größten Karlsruher Stadtteil mit seinen über 30.000 Einwohnern prüfen lassen.

Das sei nicht nötig, meint Ries. „Wir kriegen jeden Tag viele Anfragen von Veranstaltern und Chören, den meisten müssen wir dabei leider absagen“, betont die Ortsvorsteherin. Dabei gehe es nicht nur um den großen Saal, sondern auch um die kleineren Probe- und Veranstaltungsräume. „Ohne die Festhalle“, so Ries, „würden viele Durlacher Vereine auf der Straße sitzen.“

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