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Start an Karfreitag

Historische Turmbergbahn in Karlsruhe-Durlach darf bis November weiter rollen

Schon an Karfreitag startet der Sommerfahrplan der Turmbergbahn in Karlsruhe-Durlach mit täglichem Betrieb. Gegner der geplanten neuen Bahn fordern, weiter so zu verfahren.

Turmbergbahn
Länger in Betrieb: Die Turmbergbahn ist bei sonnigem Wetter ein Besuchermagnet. Ab Karfreitag rollt sie wieder täglich und abends dann auch wieder bis 20 Uhr. Foto: Jörg Donecker

Die Signale sind wieder auf Grün gesprungen für die historische Turmbergbahn. Die Aufsichtsbehörden verlängern die eigentlich abgelaufene Betriebserlaubnis wieder. Denn Deutschlands älteste noch betriebene Standseilbahn hat erneut technische Sonderprüfungen bestanden.

Bis Anfang November ist der Betrieb damit nun genehmigt, teilen die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) mit.

Über die Ostertage wird das Angebot für Ausflügler außerdem attraktiver. Die bei Karlsruhern und ihren Gästen und Touristen gleichermaßen beliebte Standseilbahn fährt nämlich schon ab Karfreitag, 7. April, wieder nach dem Sommerfahrplan.

Bis nach Allerheiligen fährt Turmbergbahn in Karlsruhe-Durlach

Täglich befördert die Turmbergbahn damit ab Karfreitag und bis mindestens zum 5. November wieder Fahrgäste auf Karlsruhes Hausberg. Zudem fährt sie abends zwei Stunden länger, bis 20 Uhr statt wie im Winter bis 18 Uhr.

Die Turmbergbahn in aktueller Gestalt ist ein Auslaufmodell. Ende Oktober 2022 war die bisherige Betriebserlaubnis für die sanierungsbedürftige Bahn erloschen. Um den Betrieb fortzusetzen, müssen die Verkehrsbetriebe jeweils im Zyklus von sechs Monaten verschiedene Nachweise und Prüfungen erbringen.

Gelingt das, verlängern der TÜV Thüringen als akkreditierte Stelle für Seilbahnen und das Regierungspräsidium Freiburg als Aufsichtsbehörde für Seilbahnen die Betriebserlaubnis. Dies ist jetzt zum zweiten Mal geschehen.

Deshalb habe die Aufsichtsbehörde grünes Licht für einen Betrieb der Turmbergbahn bis zum Ende des Sommerfahrplans am 5. November gegeben, so die VBK.

Die Turmbergbahn in Karlsruhe (Baden-Württemberg), aufgenommen am 06.09.2013. Die Bahn auf dem Karlsruher Turmberg ist in Deutschland die älteste Standseilbahn in Betrieb. Das 125-jährige Jubiläum der beliebten Ausflugsbahn, die seit 1888 Gäste befördert, feiern die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) am kommenden Sonntag, 8. September. Foto: Uli Deck/dpa ++ +++ dpa-Bildfunk +++
Weiter geht’s: Die Technik der Turmbergbahn, der ältesten noch betriebenen Standseilbahn Deutschlands, hat erneut einen intensiven Check bestanden. Deshalb darf sie noch mindestens bis 5. November Passagiere zur Turmbergterrasse und wieder zu Tal befördern. Foto: Uli Deck picture alliance / dpa

Mehrheitlich vom Karlsruher Gemeinderat und dem Durlacher Ortschaftsrat beschlossen ist, die Turmbergbahn in den kommenden Jahren komplett zu erneuern.

Die neue, barrierefreie Turmbergbahn soll bis zur Bundesstraße 3 am Fuß des Berghangs verlängert werden, autonom fahren und regulärer Teil des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) werden.

Die Pläne und Unterlagen für den Neubau der Turmbergbahn lagen bis Ende März öffentlich aus, noch bis 27. April können Einwendungen gemacht werden. Anschließend soll das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden.

Die Karlsruher Liste (KAL) im Gemeinderat, die Gegner der Neubaupläne ist, fordert, die Praxis mit den Sonderprüfungen solle fortgesetzt werden.

Denn es spare viel Geld, die neue Turmbergbahn frühestens in vier Jahren oder am besten gar nicht zu bauen.

Die Haushaltslage zwingt dazu, alle geplanten Investitionen auf den Prüfstand zu stellen.
Lüppo Cramer, Stadtrat Karlsruher Liste (KAL)

Der Vorsitzende der KAL, Lüppo Cramer, argumentiert, dass die Betriebserlaubnis bei regelmäßiger Prüfung durch den TÜV Thüringen bis Ende Oktober 2024 erneuert werden könne.

„Da die aktuelle Haushaltslage die Stadt Karlsruhe und ihre Gesellschaften dazu zwingt, alle geplanten Investitionen auf den Prüfstand zu stellen“, so Cramer, „erwarten wir auch von der VBK einen entsprechenden Beitrag.“

Dies könne und dürfe aber nicht auf Kosten des regulären ÖPNV-Angebots im Stadtgebiet gehen.

KAL: Verschiebung der Pläne scheint möglich

Die Verschiebung der Modernisierungsmaßnahmen der Turmbergbahn auf mindestens den übernächsten Doppelhaushalt scheine möglich, so die KAL, „wenn durch die engmaschigen Kontrollen der alten Turmbergbahn durch den TÜV Thüringen eine auch über 2024 hinaus verlängerte Betriebserlaubnis möglich wird.“

Die KAL möchte daher wissen, wie lange nach Ansicht der VBK und nach Rücksprache mit dem TÜV Thüringen eine Verlängerung der Betriebserlaubnis für die Turmbergbahn denkbar ist.

Projektgegner argumentieren mit Kostenersparnis

Die Kosten für die regelmäßigen Prüfmaßnahmen würden laut Cramer den Haushalt der VBK und somit der Stadt Karlsruhe nicht annähernd so stark belasten wie die Weiterplanung der verlängerten Turmbergbahn.

Zudem bleibe „abzuwarten, ob sich die Haushaltslage der Stadt Karlsruhe in den nächsten Jahren soweit verbessert, dass derart große Investitionsvolumen sinnvoll erscheinen“, so der Stadtrat.

Turmbergbahn: Fahrplan und Kosten

Zeiten: Die erste Bergfahrt startet um 10 Uhr, die letzte um 19.50 Uhr. Talwärts können Besucher des Turmbergs ab 10.05 Uhr die erste Bahn nehmen. Die letzte Talfahrt startet um 19.50 Uhr.

Mindestens alle 15 Minuten fährt die Bahn, bei Bedarf gibt es zusätzliche Fahrten.

Eine einfache Fahrt kostet für Erwachsene zwei Euro, der Fahrschein für eine Berg- und Talfahrt kostet drei Euro. Kinder (sechs bis 14 Jahre) bezahlen 1,20 Euro für die einfache Fahrt oder 1,90 Euro für ein Ticket zur Berg- und Talfahrt. Zudem gibt es Familien-, Jahres- und Gruppenkarten. Tickets des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) gelten nicht.

Busse der Linie 29 fahren an Sonn- und Feiertagen zwei zusätzliche Fahrten in den Abendstunden vom Straßenbahnhalt Durlach Turmberg zur Talstation der Turmbergbahn und auch wieder zurück.

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