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Badesaison ist angelaufen

Im Durlacher Turmbergbad kommt bei fast 30 Grad Sommerstimmung auf

Wenige Tage nach Saisonstart im Karlsruher Turmbergbad klettert das Thermometer am Mittwoch auf die 30 Grad-Marke zu. Bei diesem Vorgeschmack auf den Sommer entwickelt das Freibad eine starke Anziehungskraft. Wie ist die Stimmung bei Gästen, Mitarbeitern und Betriebsleiter?

Familie hat Spaß im Durlacher Turmbergbad.
Spaß im Turmbergbad: Heiko Frasch mit seiner Tochter Jasmin und Enkelsohn Lenny erfrischen sich besonders gerne in Durlach. Foto: Jörg Donecker

Rund um die Schwimmbecken, im Schatten der Bäume und auf den Freisitzen von Café und Kiosk ist es noch vergleichsweise ruhig an diesem frühen Mittwochnachmittag.

Doch der Ansturm derer, die bei fast 30 Grad Abkühlung suchen, liegt in der Luft. Im Mehrzweckbecken rauschen die Ersten rutschend ins Wasser, im 50-Meter-Becken ziehen Schwimmer ihre Bahnen.

Wer nicht badet, arbeitet entspannt auf Liegestuhl und Handtuch an seiner Sommerbräune.

Badegäste: „Turmbergbad ist immer einen Ausflug wert“

Ob dies ihr erster Freibadbesuch in diesem Jahr war? Nein, winken die beiden Frauen ab, die mit feuchten Haaren und sichtbar guter Laune dem Ausgang zustreben. Es war bereits das dritte Mal, berichtet Anne.

Schon den Auftakt der diesjährigen Saison im Turmbergbad haben sich die beiden nicht entgehen lassen. Bei den sommerlichen Temperaturen nutzten sie die Chance vor dem großen Ansturm der Schüler und Familien und verbrachten den ganzen Vormittag beim Schwimmen und Aquajogging. „Was Besseres haben wir heute nicht mehr vor!“, sagt Beate lachend.

Wie viele andere zieht es später auch Familie Frasch zur Abkühlung ins Freibad. „Es ist einfach herrlich“, sagt Heiko, „besonders bei diesem Wetter.“ Eigentlich wohnen sie seit zwei Jahren nicht mehr in Durlach, erzählt er, aber die Bekannten und das schöne Bad seien für ihn, seine Tochter Jasmin und Enkel Lenny immer einen Ausflug wert.

Bademeisterin: „Freue mich auf den Sommer“

Noch schnell ein bisschen Unkraut zupfen, dann lässt Tine Rühle-Neher wieder ihren Blick über die Badegäste schweifen. Der sonnengebräunten Bademeisterin im roten T-Shirt entgeht nichts, auch nicht der Junge mit dem Surfbrett, der ein riskantes Manöver vom Beckenrand starten will.

Bei den sommerlichen Temperaturen stellt sie sich auf zahlreiche Gäste ein: „Wenn die Schule und Kindergärten aus sind und alle Feierabend haben, wird es heute bestimmt voll.“

Ihre Arbeit ist für den Betrieb des Bads unentbehrlich. Das weiß auch Bäderchef Oliver Sternagel, dem die angespannte Personalsituation große Sorgen bereitet.

Wie Rühle-Neher gewährleisten seine Mitarbeitenden die Sicherheit der Badegäste, betont Sternagel, weshalb er bei fehlendem Personal die Öffnungszeiten verkürzen muss. „In einem Freibad mit großer Fläche brauche ich entsprechend viele Mitarbeiter“, erklärt er. Glücklicherweise ist das im Turmbergbad noch nicht nötig, das Freibad öffnet wie gewohnt von 9 bis 20 Uhr seine Tore, letzter Einlass ist um 19 Uhr.

Betriebsleiter: „Ohne Corona-Auflagen läuft es viel entspannter“

Zum Saisonstart war es in den vergangenen Jahren kühler, erinnert sich Betriebsleiter Jürgen Pawluk. Rund 300 Badegäste hatte er am vergangenen Wochenende pro Tag begrüßen können, für ihn auch eine Auswirkung der sommerlichen Temperaturen. Dass das Badewetter überdies vom Wegfall der Corona-Auflagen begleitet wird, ist für ihn optimal.

„Viel entspannter!“, stößt er erleichtert auf die Frage aus, wie es sich ohne Kontaktnachverfolgung, Zählen von Badegästen und Durchsetzung der Maskenpflicht arbeitet. Eine Maßnahme aus Pandemiezeiten hat sich jedoch bewährt: „Wir haben die Leinen im 50-Meter-Schwimmbecken beibehalten, den Gästen gefällt die Einteilung in Bahnen.“

Auch wenn sich der Aufwand durch die weggefallenen Corona-Regeln verringert hat, ist ihm das Problem des Personalmangels nicht fremd. Sicherheit und Sauberkeit müssen immer gewährleistet sein, an Tagen mit vielen Badegästen stößt man damit schnell an eine Grenze, erläutert Pawluk. Dennoch blickt er optimistisch auf den Sommer: „Wenn es keinen Zwischenfall gibt, war es eine gute Saison.“

Gastronomen: „Saison hat ruhig begonnen“

Alfonso Angello kann von einem entspannten Start berichten. Das Milchhäusle hat keinen Ansturm am vergangenen Samstag aushalten müssen. Von den gestiegenen Lebensmittelpreisen bleibt die Karte des Cafés weitgehend unberührt, sein italienisches Eis erhalten die Badegäste weiterhin zu den bekannten Preisen.

Auch beim benachbarten Kiosk ist das Angebot unverändert, obwohl die Betreiber die Auswirkungen deutlich spüren. Das Speiseöl, das zum Frittieren der beliebten Pommes nötig ist, sei um ein Vielfaches teurer geworden, sagt Verkäufer Steven Tandler. Doch an den Preisen habe man trotzdem festgehalten.

Auch die Option, den Verkaufsschlager aus der Karte zu streichen, sei undenkbar. Was in diesem Sommer wieder gut laufen wird? „Auf jeden Fall Pommes“, ist Tandler sich sicher, „Currywurst und Pommes.“

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