
Motorengeknatter, ein leichter Benzingeruch und konzentriert wirkende Kindergesichter. Solche Sinneswahrnehmungen charakterisieren den ersten Kindertag des Badischen Automobilsportclubs. Viele Heranwachsende zwischen fünf und acht Jahren waren dafür zusammen mit ihren Eltern an den Rand von Durlach-Aue gekommen. Sie wollten ihren „Kinderführerschein“ machen.
Der ist natürlich kein offizielles Dokument, nichtsdestotrotz schlug die Idee ein. Eine Stunde nach Beginn war an der Anmeldung eine lange Schlange entstanden. Mit Seifenblasen und einer Reihe roter Bobbycars vertrieben sich die Nachwuchs-Fahrer die Wartezeit.
„Wir haben nicht damit gerechnet, dass so viele Leute kommen“, sagte der Vereinsvorsitzende Gerd Stracke, der zunehmend Mühe hatte, die vielen Ankommenden ordentlich zu begrüßen und zur Anmeldung zu weisen.
Zuerst lernen die Kinder die Verkehrsregeln
In der Aussage schwang natürlich auch die Freude mit, dass die Premiere des Kindertags so gut angenommen wurde.
„Wir wollen Kinder an das Auto heranführen, damit sie ein Verhältnis dazu entwickeln“, sagte Stracke. „Viele Eltern haben uns die Rückmeldung gegeben, dass sie es für eine tolle Idee halten, Kinder fast wie richtig auf einer Straße fahren zu lassen.“
Der Parcours in Durlach auf einer Fläche etwa so groß wie ein Fußballfeld war indes gut gesichert. Die Kinder wurden in Gruppen von sieben Fahrschülerinnen und Fahrschülern hineingelassen und dort zunächst in der Bedeutung der wichtigsten Verkehrsschilder unterrichtet. Die Vorfahrtsregeln standen dabei im Mittelpunkt.
„Steht das Dreieck auf der Ecke, fährst du langsam wie die Schnecke“, hieß es etwa von Einweiser Mario Indiger. Mit ebenso deutlicher wie einfach zu verstehender Körpersprache und Ansage brachte der 56-Jährige die Kinder auf die Strecke, die natürlich alle erklärten Verkehrszeichen enthielt.
Fahren mit echtem Motor
Unterwegs achteten Vereinsmitglieder auf die Fahrschüler und gaben notfalls Hilfestellung. Das war jedoch selten notwendig, die jungen Fahrerinnen und Fahrer waren alle mit sehr viel Ernst und Konzentration bei der Sache.
Erst als manche von ihnen auf ihre zweite oder dritte Runde gingen, konnte man auch das ein oder andere Lächeln im Gesicht erkennen. „Es hat sich schnell angefühlt“, berichtete die fünfjährige Nikita, die im Prinzessinnen-Look gekommen war. Sie konnte danach stolz ihren selbst unterschriebenen Kinderführerschein im Scheckkartenformat vorweisen.
Ein Zweitaktmotor mit Drahtzuganlasser bewegte die kleinen Automobile, die in verschiedenen Formen gestaltet waren: Jeep, Sportwagen und Sportbuggy waren dabei, alle mit Sicherheitsgurt und einen außen angebrachten Schalter, um den Motor schnell abstellen zu können.
Wer noch etwas Hilfe beim Fahren brauchte, bei dem durfte ein Elternteil obenauf sitzend mitfahren. Die meisten Kinder jedoch hatten das Steuer sicher in der Hand und bremsten und beschleunigten gekonnt über die vom Automobilsportclub angemietete Fläche.