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Campingplatz fast ausgebucht

Nur manche Besucher auf dem Campingplatz in Karlsruhe-Durlach wollen zu „Das Fest“

107 Stell- und 50 Zeltplätze gibt es am Campingplatz in Karlsruhe-Durlach. Dort herrscht im Moment Hochbetrieb. Und das liegt nicht nur an „Das Fest“.

Leute an der Rezeption
Trotz großen Andrangs bleibt in der Rezeption die Laune oben. Hier bedienen Mitarbeiter Edgars Zavjalous und Betriebsleiter Rocco Trunz (Mitte) eine Camperin aus Dänemark. Foto: Volker Knopf

Rocco Trunz und seine Kollegen haben alle Hände voll zu tun. Der Betriebsleiter des Campingplatz Durlach zählt die einkommenden Buchungen auf: Aus den Niederlanden, Slowenien, Dänemark, England oder der Belgien haben sich Gäste angemeldet. Keine Frage, auf dem idyllischen Areal herrscht internationales Flair und ziemlich viel Betrieb.

107 Stellplätze hat der Campingplatz

Der Platz mit 107 Stellplätzen sowie 50 Zeltplätzen ist so gut wie ausgebucht. Woran der Ansturm liegt? „Klar, im Norden haben die Schulferien begonnen. Wir haben eine zentrale Lage. Viele nutzen die gerne als Zwischenstation in den Süden“, weiß der 37-jährige Trunz. Bei den Zeltplätzen spiele wohl auch „Das Fest“ eine Rolle, vermutet Trunz.

An ihrem Camper hat es sich die Familie Valley aus Fribourg in der Schweiz gemütlich gemacht. Essenszeit. „Wir waren gerade in Saverne im Elsass. Dort in der Nähe haben wir uns die riesige Schleuse angeschaut. Morgen gehen wir ins Europabad. Die Kinder wollen die Rutschen testen“, berichtet Mutter Corinne Valley.

Camper
Familie Valley aus der Schweiz genießt die Camping-Atmosphäre. Sie waren zuvor im Elsass. Die Töchter wollen unbedingt die Rutschen im Europabad austesten. Foto: Volker Knopf

Einen Abstecher haben sie auch nach Bad Homburg gemacht. Vater Christophe war da vor vielen Jahren beruflich tätig. Was Camping für ihn bedeutet, da muss der Schweizer nicht lange überlegen. „Freiheit. Man ist draußen in der Natur und unabhängig.“ In Karlsruhe wollen sie sich noch das Schloss ansehen.

Aus der Nähe von Hamburg kommen Bernd Stahmer und Maya Grimm. Ein verwandtschaftlicher Besuch in Walzbachtal steht an. Zudem will das Paar Bruce Springsteen am Hockenheimring sehen. Der Campingplatz in Durlach gefällt ihnen. „Schöner Platz, zentrale Lage“, meinen sie unisono. Am kommenden Tag wollen sie ins Turmbergbad, der Besuch ist im Stellplatzpreis inbegriffen.

Auch Kundschaft aus dem Norden Deutschlands

Auch aus Norddeutschland stammt ein junges Paar, das zeltet und gerade den Gaskocher angeschmissen hat. Outdoor-Leben pur. „Ich habe hier in Karlsruhe einen Job angeboten bekommen. Jetzt schauen wir, ob wir hier leben könnten“, sagt der Mann, während er Zwiebeln anbrät. Und wie lautet das Fazit? „Uns gefällt es hier richtig gut. Wir dachten vorher, na ja, süddeutsche mittelgroße Stadt. Aber es ist echt klasse. Vor allem, wie grün es hier ist. Außerdem fahren Viele Fahrrad.“

Campingplatz als beliebte Zwischenstation

Weiter geht es zu Helmuth Neef und seiner Frau Ute. Auch sie kommen hoch aus dem Norden, genauer aus Rosengarten bei Hamburg. Sie sind erfahrene Camper und glücklich darüber, gerade noch einen Stellplatz in Durlach erwischt zu haben. Sie sind auf dem Rückweg aus Italien und wollten eigentlich Richtung Mosel. Aber – logisch, die zentrale Lage für einen Pausenstopp – führte sie direkt nach Durlach. „Wir waren auch schon auf dem Turmberg. Alles ganz entspannt hier“, meint der Rentner und nippt genüsslich an seinem Rotwein. Die beiden lieben die Natur, die E-Bikes sind immer dabei.

Es ist ein Gefühl von Freiheit.
Helmuth Neef
Camper

Auch Helmuth Neef nennt das Zauberwort der mobilen Outdoor-Freunde. „Es ist einfach ein Gefühl von Freiheit. Man hat sein Heim ja immer dabei.“ Ein Problem gibt es dennoch. Die voll ausgelasteten Camping-Plätze. In Durlach müssen sie am nächsten Tag weichen, obwohl sie gerne geblieben wären. Aus Luzern kommt ein Trio von End-Vierzigern. Einer von ihnen trägt das Shirt der US-Hardcore-Band Black Flag aus den 80er Jahren. Sie waren gerade in Münster, Freunde besuchen. Jetzt geht es aber erst mal aufs Schlachthof-Areal in die „Alte Hackerei“, gepflegte Punkrock-Atmosphäre genießen.

Mancher geht zu „Das Fest“

Mitten in einem Abenteuer stecken Arne und Jaron. Die beiden 22-Jährigen aus Belgien trampen quer durch Europa. Aktuell wollen sie zur Murgleiter in Gaggenau und weitere Trails im Schwarzwald laufen. Mit der „Daumen raus“-Strategie haben sie bislang gute Erfahrungen gemacht. „Es ist schön, verschiedene Menschen kennenzulernen und auf der Strecke Gedanken zu teilen“, sagt Arne, der wie sein Kumpel Biotechnologie studiert. Und ja, jetzt, wo sie von gerade von „Das Fest“ erfahren haben, wollen sie da auch mal vorbeischauen.

So wie zwei junge Familien aus Lörrach. Sie kommen jedes Jahr zum „Fest“, das sie noch aus ihrer Karlsruher Zeit kennen. Auch wenn ihnen das aktuelle Line-up nicht so wirklich zusagt. Tradition verpflichtet, meinen die Südbadener schmunzelnd und köpfen erst mal ein „Tannenzäpfle“ am Camping-Tischchen.

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