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Erfolge in Berlin

Karlsruher räumen bei Special Olympics ab

Die Durlach Turnados sind Deutschlands beste inklusive Handballmannschaft. Medaillen gibt es auch für die Albschule.

Auf dem Weg zum Treffer: Kai Polefka, der Torjäger des Unified-Teams der Durlach Turnados macht sich im Spiel gegen Glauchau auf den Weg zum gegnerischen Gehäuse.
Auf dem Weg zum Treffer: Kai Polefka, der Torjäger des Unified-Teams der Durlach Turnados macht sich im Spiel gegen Glauchau auf den Weg zum gegnerischen Gehäuse. Foto: Anna Spindelndreier

Mit dem inoffiziellen Titel eines inklusiven deutschen Handballmeisters des Unified-Teams, vielen neu gewonnenen Freundschaften und voller Stolz sind die Durlach Turnados von den Nationalen Spielen der Special Olympics aus Berlin zurückgekehrt.

Im Unified-Handball-Turnier (Menschen mit und ohne Behinderung) war lediglich die ungarische Nationalmannschaft, die als Gast an diesem Turnier teilnahm und dieses dominierte, nicht zu schlagen.

Gegen die Konkurrenz aus Deutschland gab es für die Turnados Gruppensiege über die SO Hochrhein (7:3), Werder Bremen (7:4) und Eschwege (9:6) bei einem Remis gegen Glauchau (6:6), wodurch die Turnados die Runde der besten drei Mannschadten erreichten, die am Ende um den Turniersieg spielten.

Zwei Niederlagen gegen Ungarn

Gegen Ungarns Nationalteam, das „in einer anderen Liga spielte“, wie Turnado-Trainer Sebastian Tröndle sagte, hatten die Durlacher keine Chance und verloren beide Partien deutlich. Dramatisch wurde es dann im Kampf um Platz zwei. Nachdem schon die Begegnung in der Gruppe gegen Glauchau ausgeglichen war, wurden die beiden Spiele um die Silbermedaille zum Krimi.

Gewannen die Turnados die erste Partie mit 9:8, ging die zweite Begegnung mit 16:15 an das Team aus Sachsen. Schließlich musste ein Siebenmeterwerfen darüber entscheiden, wer das beste deutsche Unified-Team im Handball ist – und da hatten die Turnados das glücklichere Händchen. Durlachs Torhüter Volker Fetzner blieb es vorbehalten, den entscheidenden Penalty zum 3:2-Sieg zu verwandeln.

Unifed Mixed Spieler Kai Polefka von den Turnados Rot mit Trainer Sebastian Tröndle, Horst-Korber-Sportzentrum
Hochzufrieden: Der Torjäger des Unified Teams der Durlach Turnados, Kai Polefka (rechts), und Cheftrainer Sebastian Tröndle sind mit dem Auftritt in Berlin zufrieden. Foto: Anna Spindelndreier

Auch die beiden anderen Durlacher Mannschaften schlugen sich gut bei diesem Turnier. In den „Traditional-Wettbewerben“ (nur Menschen mit Behinderung) belegte das Frauen-Team der Turnados Platz fünf und das Männerteam Platz vier. Headcoach Sebastian Tröndle war hochzufrieden mit dem Auftritt in Berlin. „Wir haben uns als Mannschaft gezeigt und haben schönen Handball gespielt. Unter den Voraussetzungen der zweijährigen Corona-Pause und einiger Verletzungen war es eine ganz tolle Performance.“

Schub fürs Selbstbewusstsein

Nach Corona sei man als Team noch enger zusammengerückt, alle neuen Spielerinnen und Spieler in den drei Teams hätten sich im Laufe der Turnierwoche gut integriert.

„Ich bin sicher: Der Auftritt in Berlin gibt vielen auch einen Schub für ihr Selbstbewusstsein. Dass wir das beste deutsche Unified-Team stellen, hat mich aufgrund der Voraussetzungen selbst ein wenig überrascht“, meinte Tröndle, der als Unified-Bundestrainer zusammen mit dem nationalen Handball-Koordinator Erik Hogrewe, mit Torhüter Volker „Katze“ Fetzner und den drei Linkshändern Florian Kiefer, Kai Polefka und Dennis Thelen gleich vier Akteure der Durlach Turnados in den vorläufigen 19er-Kader der deutschen Nationalmannschaft berief. Aus diesem werden zwölf Spieler Deutschland bei den Weltspielen im kommenden Jahr in Berlin vertreten.

Kai Polefka, der bereits bei den Weltspielen 2015 in Los Angeles und 2019 in Abu Dhabi die deutschen Farben vertreten hatte, freute sich riesig und sagte: „Ich will immer besser werden und mein Bestes geben.“

Für Fetzner, Kiefer und Thelen ist es die erste Nominierung. Er sei überglücklich darüber, „dass ich das erlebe“, gab Fetzner auch den Tenor der anderen beiden wieder.

Albschule beim Radfahren erfolgreich

Neben den Durlacher Handballern legten auch die für die Albschule Weiherfeld angetretenen fünf Athletinnen und Athleten und ihre beiden Unified-Partner in Berlin einen tollen Auftritt hin und räumten in verschiedenen Disziplinen des Radfahrens mächtig ab.

Am Ende gab es viermal Gold und zweimal Silber für die Albschule. „Die Tage in Berlin werden unvergesslich bleiben“, sprach Delegationsleiterin Simone Aydt der gesamten Radsportgruppe aus dem Herzen.

Als „eine Woche voller Emotionen, Sport und ausgelassener Partys, bei denen alle ihre ganz persönlichen Höhepunkte erlebt und Erfahrungen gesammelt haben“, beschrieben Teilnehmer die Spiele in Berlin, die mit einer Abschlussfeier vor dem Brandenburger Tor zu Ende gingen, bei der rund 10.000 Menschen, ob bei der Polonaise oder beim Bejubeln des Abschlussfeuerwerks, ausgelassen und voller Freude feierten. „Berlin hat bestätigt, dass Sport geradezu prädestiniert dazu ist, die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Handicap in der Gesellschaft zu erreichen.

Die Aufmerksamkeit dafür ist gerade von Medien und Politik sehr viel größer geworden. Wir sind auf dem richtigen Weg, haben aber noch ganz viele Schritte bis zum Ziel vor uns. Ich wünsche mir, dass Ereignisse wie diese Spiele dazu beitragen, den inklusiven Gedanken nachhaltig in der Gesellschaft zu verankern und vor allem mit Leben zu erfüllen.

Die nächste Iinitialzündung verspreche ich mir von den Landsspielen von Special Olympics Baden-Württemberg (SOBW), die wir vom 13. bis 16. Juli in Mannheim austragen“, zog auch SOBW-Präsident Mathias Tröndle ein positives Fazit der Spiele in Berlin.

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