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TGV erfasst 27-Jährigen

Tödliches Zugunglück in Karlsruhe-Durlach: Experten prüfen Sicherheit an der Unfallstelle

Nach dem Unfalltod eines 27 Jahre alten Mannes am Bahnhof Karlsruhe-Durlach am Samstag wollen Bundespolizei und Deutsche Bahn den Unfallort unter die Lupe nehmen, um ihn eventuell sicherer zu machen.

Nach dem tödlichen Unfall mit einem TGV am Bahnhof Karlsruhe-Durlach suchen Bundespolizei und Deutsche Bahn nach Möglichkeiten, die Durchfahrt von Zügen sicherer zu machen. (Symbolfoto)
Nach dem tödlichen Unfall mit einem TGV am Bahnhof Karlsruhe-Durlach suchen Bundespolizei und Deutsche Bahn nach Möglichkeiten, die Durchfahrt von Zügen sicherer zu machen. (Symbolfoto) Foto: Claude Paris/dpa

Nach dem tödlichen Zusammenstoß eines Fußgängers mit einem durchfahrenden TGV im Bahnhof Durlach diskutieren Fachleute und Öffentlichkeit eine Reihe von offenen Fragen.

Der 27-Jährige war am Samstagabend gegen 20.30 Uhr zu Fuß über die Gleise fünf und sechs gegangen, als er von einem in der Dunkelheit herannahenden französischen Hochgeschwindigkeitszug erfasst und tödlich verletzt wurde.

Der TGV mit der Nummer 9579 war planmäßig von Paris nach München unterwegs. Nach einem Halt im Karlsruher Hauptbahnhof hatte er auf ein Tempo von 140 Kilometern pro Stunde beschleunigt, als sich das Unglück ereignete.

Nach Lage der Dinge trifft den Lokführer keine Schuld, wie Daniela Barg, Sprecherin der zuständigen Bundespolizei, auf BNN-Nachfrage erklärte. ICE- und TGV-Züge dürfen bei der Durchfahrt an Haltepunkten wie dem in Durlach je nach Vorgabe 140 bis 160 Kilometer pro Stunde schnell sein.

Nach Erkenntnissen der Polizei wollte der junge Mann bei Dunkelheit die Gleise von Nordwesten kommend in Richtung Bahnhofsgebäude überqueren, als sich das Unglück ereignete. Zwar leitete der Lokführer noch eine Notbremsung ein. Wegen des langen Bremswegs konnte er den Zusammenprall aber nicht verhindern.

Bahnhof Karlsruhe-Durlach ist kein Unfallschwerpunkt

Der Bahnhof Durlach gilt laut der zuständigen Bundespolizei nicht als Unfallschwerpunkt – obwohl ihn anders als den Hauptbahnhof –regelmäßig Züge mit hohem Tempo passieren.

Barg kündigte gegenüber den BNN an, die Bundespolizei werde sich die Örtlichkeit zusammen mit dem Präventionsbeauftragten der Deutschen Bahn genau ansehen. Man prüfe dabei, ob etwa eine zusätzliche Beschilderung oder andere Maßnahmen den Betrieb noch sicherer machen könnten.

TGV passieren Bahnhof auf einem der äußeren Gleise

Der aus Paris gekommene TGV passierte den Bahnhof Durlach auf einem der äußeren Gleise. Durchfahrende Schnellzüge werden bevorzugt auf solche Gleise gelenkt, um die Gefahr durch Druck- und Sogbildung für wartende Passagiere so gering wie möglich zu halten.

Laut Daniela Barg befinden sich im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion Karlsruhe zwischen Mannheim und Calw rund 150 Bahnhöfe. Im vergangenen Jahr ist es dort zu insgesamt 14 entsprechenden Unfällen gekommen, sieben davon waren tödlich.

Am Bahnhof Durlach hatte sich zuletzt Ende Juli ein gefährlicher Zwischenfall ereignet. Dabei musste der Lokführer eines Interregio-Express eine Schnellbremsung einleiten. Verletzt wurde damals niemand.

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