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Beschluss soll Karlsruher Strategie anstoßen

Wege aus dem Lockdown: Durlacher Ortschaftsrat fordert Vorbereitung für Öffnungen am „Tag X“

Der Durlacher Ortschaftsrat fordert, jetzt einen Plan für Karlsruhe zu schmieden, der später bei nachlassenden Infektionszahlen Modellprojekte ermöglicht. Gedacht ist an Projekte für junge Menschen, Kultur, Vereine, Tourismus und Gastronomie.

29.03.2021 Einkauf in Durlach in der Pfinztalstraße
B-Zentrum unter Druck: Die Pandemie schränkt das Einkaufen beim Einzelhandel in Durlach ein. Der Ortschaftsrat fordert Perspektiven – aber für die ganze Stadt. Foto: jodo-foto / Joerg Donecker Karlsruhe jodo-foto Karlsruhe

Durlachs Kommunalpolitiker fordern, dass sich Karlsruhe jetzt so schnell wie möglich auf Öffnungen am „Tag X“ vorbereitet. Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) habe angekündigt, mitzuziehen, so die Durlacher Ortsvorsteherin Alexandra Ries in einer Sondersitzung des Gremiums am Mittwochabend.

Von einer kommunalen Strategie verspricht sich der Ortschaftsrat „eine dringend notwendige Perspektive“ im Hinblick auf mögliche zukünftige Öffnungen.

Der einstimmige Durlacher Beschluss bedeutet nicht, dass der größte Stadtteil Karlsruhes mit 30.000 Einwohnern eine separate Regelung für sich anstrebt oder den Tübinger Weg einschlagen will. Erkenntnisse aus dem Tübinger Modellversuch, wo ein negatives Schnelltestergebnis als Türöffner dient, sollen aus Sicht des Durlacher Gremiums allerdings konkret einfließen.

Der Beschluss des Ortschaftsrats beauftragt die zuständigen Fachleute in der Stadtverwaltung, für den „Tag X“, an dem die Zahl der Corona-Infektionen sinkt, ein Konzept für Karlsruhe zu erarbeiten und vorzulegen.

Testkapazitäten ausbauen und Internetportal schaffen

Die Absicht ist, jetzt Voraussetzungen zu schaffen, die später Öffnungen ermöglichen. Dazu schlägt der Ortschaftsrat vor, Testkapazitäten verschiedener Anbieter auszubauen und auf einem Internetportal zu vernetzen.

Ein Element ist auch die flächendeckende anonymisierte Kontaktsicherung durch die Luca-App. Sie war bei der Sitzung in der Karlsburg bereits im Einsatz.

Gestützt auf den Städtetag Baden-Württemberg regen die Durlacher geförderte Modellprojekte für junge Menschen an, sehen Möglichkeiten in der Kultur, bei Sportveranstaltungen, Vereinstraining, Tourismus und Gastronomie. Unter anderem denke der Fußballkreis Karlsruhe an ein Projekt beim ASV Durlach, berichtete Ries.

Durlach zeigt sich selbstbewusst, was Modellprojekte angeht

Durlach setze sich aufgrund seiner Struktur und Größe zu Recht selbstbewusst für eine Vorbereitung auf kommende Chancen ein, betonte die Ortsvorsteherin. Durlach ist nach Bruchsal und Ettlingen das drittgrößte B-Zentrum im Stadt- und Landkreis Karlsruhe, hat acht öffentliche Schulen und 22 Einrichtungen für Kinder.

Ries betonte aber auch, dass der Ortschaftsrat „gerade nicht jetzt“ Öffnungen realisiert sehen wolle, sondern „sobald dafür die Möglichkeiten bestehen“.

Günther Malisius (FDP) unterstrich die Eile des Durlacher Anliegens: „Wir brauchen die Maßnahmen jetzt. In vier bis acht Wochen gibt es hoffentlich schon eine andere Sachlage.“ Stefan Noé, ebenfalls FDP, und Malisius fanden zudem mehrheitliche Unterstützung mit ihrem Antrag, dass Durlach vom Gesundheitsamt Karlsruhe separate Zahlen für das B-Zentrum Durlach fordern möge. Dies sei wichtig für eine lokale Schnelltest-Strategie.

Dagegen argumentierte der stellvertretende Leiter des Gesundheitsamts Karlsruhe, Ulrich Wagner, vergeblich. Wagner sitzt im Durlacher Ortschaftsrat als Mitglied der Bündnisgrünen, der größten Fraktion.

Dessen Mitglieder stimmten gegen die Forderung separater Zahlen oder enthielten sich. Die Entscheidung über die Aufbereitung der Zahlen liegt beim Landratsamt Karlsruhe.

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