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Stadtteil ohne Supermarkt

Ein Wochenmarkt soll in Weiherfeld-Dammerstock die Nahversorgungslücke schließen

Mit seiner malerischen Lage an der Alb ist Weiherfeld eines der beliebtesten Wohnquartiere in Karlsruhe. Einkaufsmöglichkeiten gibt es dort allerdings nur wenige. Seit Jahren sucht die Stadtverwaltung nach einer Lösung, nun scheint endlich Licht am Ende des Nahversorgungstunnels.

© Jodo-Foto /  Joerg  Donecker// 28.01.2021 Einkaufen und Nahversorgung in Weiherfeld, Foto: Friedenskirche,                                                                -Copyright - Jodo-Foto /  Joerg  Donecker Sonnenbergstr.4  D-76228 KARLSRUHE TEL:  0049 (0) 721-9473285 FAX:  0049 (0) 721 4903368  Mobil: 0049 (0) 172 7238737 E-Mail:  joerg.donecker@t-online.de Sparkasse Karlsruhe  IBAN: DE12 6605 0101 0010 0395 50,
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Künftiger Marktplatz: Vor der Friedenskirche in Weiherfeld soll es ab dem Frühjahr einen Wochenmarkt mit Gemüsestand und einem fahrenden Metzger geben. Foto: Jörg Donecker

Für den täglichen Einkauf müssen die Bewohner aus Weiherfeld teilweise lange Wege in Kauf nehmen.

Zwei der drei Bäckereifilialen haben nur vormittags geöffnet und weitere Lebensmittelläden sucht man im Wohngebiet zwischen Alb, Südtangente und Eisenbahngleisen vergebens.

Die Verkaufsräume der ehemaligen Metzgerei Vogt werden bald als Wohnraum genutzt, und den Marktstand davor gibt es auch nicht mehr. Im benachbarten Dammerstock sieht es nicht viel besser aus.

Der kleine Lebensmittelmarkt wurde vor gut einem Jahr geschlossen, und außer einer Filiale der Metzgerei Sack und einer Bäckerei gibt es dort kaum Einkaufsmöglichkeiten.

Die Nahversorgung lässt im Stadtteil doch sehr zu wünschen übrig.
Joachim Hornuff, Bürgerverein Weiherfeld-Dammerstock

„Die Nahversorgung lässt in unserem Stadtteil doch sehr zu wünschen übrig“, sagt Joachim Hornuff. Seit vielen Jahren kämpft der Vorsitzende des Bürgervereins Weiherfeld-Dammerstock für eine Verbesserung des wenig zufrieden stellenden Status quo.

Der Stadtverwaltung sind die Sorgen und Nöte der Bewohner aus Weiherfeld-Dammerstock bekannt. Erklärtes Ziel der Wirtschaftsförderung ist zwar, dass es in jedem Wohnquartier einen Nahversorger in fußläufiger Entfernung gibt.

Doch während in den vergangenen Jahren Nahversorgungslücken in Oberreut oder den Bergdörfern durch den Bau von neuen Supermärkten geschlossen werden konnten, blieben die Bergwaldsiedlung und Weiherfeld wegen der fehlenden Freiflächen für einen eigenen Markt und der geringen Bewohnerzahlen die Sorgenkinder der Wirtschaftsförderung.

Wochenmarkt an der Friedenskirche geplant

Doch nun sieht Hornuff zumindest ein wenig Licht am Ende des Nahversorgungstunnels. Ab dem Frühjahr soll ein Wochenmarkt vor der Weiherfelder Friedenskirche für Entspannung sorgen. Ein genauer Starttermin steht zwar noch nicht fest. Aber der Bürgerverein hat sich mit der Stadtverwaltung bereits auf den Freitag als Markttag geeinigt.

Zu Beginn soll der Weiherfelder Wochenmarkt mindestens von einem Gemüsehändler und einem Metzger bespielt werden. Falls das Angebot gut angenommen wird – und davon ist Hornuff überzeugt – können weitere Anbieter von regionalen Spezialitäten mit ins Boot geholt werden.

Bekommt Rüppurr einen neuen Supermarkt?

Bei der Suche nach einem Standort für einen neuen Lebensmittelmarkt ist ebenfalls ein Ende in Sicht. Laut Hornuff hat der Inhaber einer Gewerbeimmobilie an der Herrenalber Straße sein Interesse bekundet. In dem Ladengeschäft, das derzeit noch vom Kücheneinrichter Bulthaup genutzt wird, könnte ein kleiner Supermarkt mit rund 800 Quadratmetern Nutzfläche eingerichtet werden.

Erstmals öffentlich diskutiert wurde das Projekt bei einer Informationsveranstaltung zur künftigen Gestaltung des Rüppurrer Festplatzes mit Vertretern von Wirtschaftsförderung, Stadtplanungsamt und den Bürgervereinen aus Rüppurr und Weiherfeld-Dammerstock. Mit einem Supermarkt an der Grenze zum Dammerstock könnte in Rüppurr das erfolgreiche Konzept aus mehreren kleineren Supermärkten in fußläufiger Entfernung zu den Wohngebieten fortgeschrieben werden, betont Hornuff.

Außerdem sei die Einrichtung eines Lebensmittelladens in einem Bestandsgebäude sehr viel schneller umsetzbar als der ebenfalls bereits diskutierte Neubau eines Marktes auf dem bisherigen Festplatzgelände.

Allerdings wurden bei der Diskussion erste kritische Stimmen laut. Der Grund: Skeptiker befürchten, dass ein Supermarkt an diesem Standort wegen des zu kleinen Einzugsgebiets nicht wirtschaftlich betrieben werden könne. Der Ostendorfplatz, wo es bereits einen kleinen Supermarkt gibt, ist 800 Meter entfernt. Und vom Weiherfelder Ortszentrum ist der potenzielle Supermarktstandort zwei Kilometer weit weg, für ältere Menschen also nicht unbedingt in fußläufiger Entfernung.

In Weiherfeld gibt es keine freien Flächen

In Weiherfeld selbst wird in naher Zukunft allerdings kein neuer Einkaufsladen eröffnet. Grund sind die fehlenden Gewerbeflächen in dem beliebten Wohnquartier an den Albwiesen.

Die Stadtverwaltung habe in der Vergangenheit immer wieder nach Flächen für die Neuansiedlung eines Lebensmittelmarkts in Weiherfeld gesucht, teilte Oberbürgermeister Frank Mentrup im städtischen Bürgerbeteiligungsportal auf die Anfrage einer Weiherfelderin mit, doch „leider konnte im gesamten Stadtteil trotz intensiver Suche keine geeignete Fläche gefunden werden“. Für den täglichen Einkauf müssen die Bewohner von Weiherfeld wohl auch künftig längere Wege in Kauf nehmen.

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