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Intensive Debatte im Gemeinderat

Eintrittspreise für den Karlsruher Zoo steigen im Oktober

Die Tickets für den Zoo kosten ab 1. Oktober mehr. Der Gemeinderat hat die Erhöhung der Eintrittspreise nach intensiver Debatte durchgewunken. Für Kinder folgte er allerdings nicht dem Vorschlag.

Ein Elefant im Karlsruher Zoo
Intensive Debatte: Ob für den Besuch der Elefanten, Eisbären und Giraffen im Karlsruher Zoo ab Oktober mehr bezahlt werden soll, darüber haben die Mitglieder de Gemeinderats am Dienstag lange gesprochen. Foto: Jörg Donecker

In direkter Nachbarschaft zum Streichelzoo hat der Gemeinderat in der Gartenhalle am späten Dienstagabend die Erhöhung der Eintrittspreise für den Zoo Karlsruhe ab Oktober beschlossen – allerdings mit Abstrichen.

Schon in der Vorberatung war die Anpassung vom April in den Herbst verschoben worden. Für Kinder von sechs bis 14 Jahren wich das Stadtparlament vom Vorschlag der Verwaltung ab und winkte lediglich eine Erhöhung um 50 Cent auf 5,50 Euro durch. Anträge, die Anpassung zu verschieben oder auf freiwillige Beine zu stellen, fanden keine Mehrheit.

Änderungsvorschlag der SPD wird angenommen

Die am weitesten reichende Änderung wollte die Linke-Fraktion durchsetzen. Sie forderte die Beibehaltung der Gebühren. Stattdessen solle eine „Soli-Karte“ eingeführt werden, durch deren Kauf „finanziell besser gestellte Menschen“ zur Erhaltung des Zoos beitragen könnten. Eine Mehrheit fand der Vorschlag nicht.

Ebenso wie die Idee der CDU, den Beschluss auf die nächste Haushaltsdebatte zu verschieben und frühestens zum 1. Januar 2022 an der Preisschraube zu drehen. Eine Erhöhung ausgerechnet dann, wenn die Pandemie wohl gerade im Griff sei, halte man für das falsche Signal, so die Fraktion. Man stehe aber grundsätzlich zu einem leichten Anstieg, so Detlev Hofmann.

„Es ist eine moderate Erhöhung für einen der attraktivsten Zoos Deutschlands mit ohnehin extrem geringen Gebühren“, sagte Renate Rastätter (Grüne). Von einer „adäquaten Erhöhung“ sprach auch Thomas Hock (FDP).

Mehreinnahmen im sechsstelligen Bereich

Für eine Verschiebung um drei Monate bekam die CDU keine Rückendeckung, aber für den zweiten Teil ihrer Forderung: So wie die SPD bemängelte sie die geplante Gebührenerhöhung für Kinder von fünf auf sechs Euro, also 20 Prozent. Am Ende stimmte der Rat für den Kompromissvorschlag der Sozialdemokraten und erhöhte den Ticketpreis auf 5,50 Euro.

Die Verwaltung hatte die höheren Preise als Beitrag zur Haushaltsstabilisierung vorgeschlagen. Auch verschiedene Neu- und Umbauten an den Gehegen für Elefanten, Luchse oder der Afrikasavanne führt sie als Grund ins Feld. Sie rechnet mit rund 170.000 Euro Mehreinnahmen. Der Karlsruher Zoo sei im nationalen Vergleich immer noch günstig, argumentiert man im Rathaus zudem.

Kostendeckung liegt bei 35 Prozent

Erwachsene zahlen ab Oktober zwölf Euro. In Hannover, Osnabrück oder Hamburg werden mehr als 20 Euro fällig, auf Karlsruher Niveau sind die Preise in Frankfurt oder Heidelberg. Trotz der Erhöhung bleibt der Zoo ein Zuschussgeschäft. Rund 35 Prozent der jährlichen Kosten lassen sich über die erwarteten Ticketeinnahmen von rund 3,4 Millionen Euro decken. Oder anders gesagt: Knapp 35 Euro wären theoretisch für ein Tagesticket fällig, wolle man ohne zusätzliche städtische Mittel auskommen, rechnet die Verwaltung vor.

Zuletzt wurden die Zoogebühren am 1. März 2018 erhöht. Nun geht es je nach Ticket zwischen 50 Cent und drei Euro nach oben. Einzeltickets für Erwachsene, Ermäßigte und Jugendliche werden einen Euro teurer, die für Kinder ab sechs Jahren 50 Cent. Jüngere zahlen weiterhin nichts. Gruppenkarten kosten zwischen einem und drei Euro mehr, die Jahreskarten zwei Euro. Eine Änderung, die nur in einem Nebensatz stand, hat der Gemeinderat ebenso durchgewunken: Für Sonderveranstaltungen wie das Lichterfest gelten die Jahreskarten künftig nicht mehr.

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