An diesem Mittwoch wird es frostig beim Karlsruher Schloss: Für die Eiszeit wird die Schlittschuhbahn gefroren.
In einer Woche muss diese sieben bis maximal zwölf Zentimeter dick sein, damit am Donnerstag, 25. November, das rutschige Vergnügen rund um das Karl-Friedrich-Denkmal starten kann.
Seit Tagen läuft der Aufbau, elf Tieflader haben das nötige Material herbeigeschafft. Inzwischen sind alle Kühlaggregate da, die Kühlschläuche verlegt – insgesamt 148.000 Meter sind sie zusammen rechnerisch lang. 2.030 Quadratmeter ist die Eislauffläche groß, die vor allem Kindern und Jugendlichen Freude bringen soll, wie Carmen Heichel von der zuständigen Karlsruhe Marketing und Event GmbH (KME) erklärt. Sie ist zuversichtlich, dass die eisige Sportstätte auf Zeit wie geplant in Betrieb gehen darf.
Wegen der Corona-Lage wird der Zugang zum winterlichen Dorf kontrolliert. Je nach Lage gilt dann 2G, 3G oder 3G plus. Der Eingang findet sich in der Nähe des Lokals Mulitkulti. Wer im Zelt Schlittschuhe ausleiht und anzieht, muss dort Maske tragen. Auf dem Eis gilt die Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung nicht.
Hintergrund ist, dass beschlagene Brillen ein Sturzrisiko sein könnten. „Außerdem hält man beim Schlittschuhfahren eh Abstand, das liegt in der Natur der Sache“, so Heichel. Zugangsbegrenzungen wiederum seien kein Problem.
Keine große Sause zum Auftakt
2020 fiel die Eiszeit infolge des Lockdowns ab November aus. Dieses Jahr wird wegen der Pandemie die große Sause zum Auftakt gestrichen. Ein eher stiller Start ist geplant. In kleinerem Stil soll es einige wenige Motto-Abende geben, bei denen etwa gezielt Menschen mit Handicap und auch Rollstuhlfahrer zum Zug kommen sollen.
Es gibt Eisstockschießen und Schlittschuhkurse. „Die Trainer tragen Maske, wir arbeiten mit kleinen Gruppen“, erläutert Heichel. Viele Eltern hätten längst begeistert für ihre Kinder gebucht, „im Dezember sind die Kurse schon voll“.
Heichel hofft, dass am 30. Januar zum Ende der Eiszeit eine kleine Abtauparty möglich ist. Doch jetzt wird eben erst einmal gefroren. „Das Eis entsteht wie ein Blätterteig in Schichten“, erläutert die KME-Mitarbeiterin. Wenn an diesem Mittwoch erstmals Wasser fließt, kommt dieses aus einem Strahlrohr der Feuerwehr.
„Das leihen wir von der Branddirektion aus.“ Eisbahnmonteur Christian Lange erklärt: „Anfangs arbeiten wir mit minus zehn Grad.“ Später reichten minus vier bis minus sechs Grad aus.
In den Bäumen funkeln Sterne
Die Interevent GmbH aus Dorsten ist für den Aufbau der Eisfläche zuständig. „In guten Zeiten bauten sie 36 Schlittschuhbahnen in ganz Deutschland auf“, erklärt Heichel. Besonders kompliziert seien die Aufbauten in Würzburg und Karlsruhe.
Und weil zuerst Würzburg vorbereitet werden musste, konnte der Zeitplan für Karlsruhe nicht verändert werden. Deshalb startet die Eiszeit einige Tage später als der Christkindlesmarkt – der dieses Jahr am Montag, 22. November, und damit so früh wie nie zuvor eröffnet wird.
Karlsruhe kann sich dann aber über die größte Eislaufbahn im Herzen einer Stadt freuen. Größere Flächen gibt es beispielsweise in Essen und Hamburg, dort aber eben nicht so zentral. „Und wir haben natürlich noch die besondere Kulisse vor dem Schloss“, so Heichel.
In den Bäumen werden wieder Sterne funkeln, die schon Ende Oktober aufgehängt wurden. Zu diesem Zeitpunkt legten auch die Stadtwerke, deren Firmennamen dem Titel Eiszeit vorangestellt ist, die nötige Infrastruktur für den Strom. Im ebenfalls zugangskontrollierten Umfeld der Eisfläche stehen Imbissbuden. „Es gibt eine Hütte, in die man sich setzen kann, aber keinen Restaurantbetrieb und keine Gruppenfeiern“, so Heichel.
Service
Die Stadtwerke Eiszeit am Schloss öffnet am Donnerstag, 25. November, um 11 Uhr. Der Betrieb läuft bis 30. Januar. Die Fläche ist sonntags bis donnerstags von 10 bis 21 Uhr sowie freitags und samstags bis 22 Uhr geöffnet. Schulklassen können sich Zeitfester reservieren. Eislaufschießen und Schlittschuhkurse können online unter https:/www.stadtwerke-eiszeit.de gebucht werden.