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Sanierung soll im Frühjahr 2021 beginnen

Hoffen auf Geld aus Berlin für die Karlsruher Europahalle

Seit 2014 ist die Europahalle in Karlsruhe geschlossen. Mehr als 200 Leute dürfen sich aus Brandschutzgründen nicht gleichzeitig in der Halle aufhalten. Nach der Weichenstellung im März 2019 in Richtung Sanierung setzt die Stadt nun auf eine Finanzspritze aus Berlin.

Europahalle Karlsruhe
Überzeugungsarbeit in der Europahalle: Von links Baubürgermeister Daniel Fluhrer, OB Frank Mentrup, der Bundestagsabgeordnete Martin Gerster und Amtsleiterin Anne Sick. Foto: Peter Sandbiller

Karlsruhes Hoffnungen ruhen auf Berlin. Die Stadt hat sich beworben für einen Bundeszuschuss von drei Millionen Euro für die Sanierung der Europahalle. Diese soll nach derzeitigem Planungsstand 30 Millionen Euro kosten und im kommenden Frühjahr beginnen. Da der Bund ein Förderprogramm für den Sportstättenbau gerade in Zeiten der Coronakrise neu aufgelegt hat und mit 600 Millionen Euro gefüllt hat, hat die Stadt Karlsruhe fristgerecht noch im August einen Antrag eingereicht, um von diesem Topf zu profitieren.

Doch die Aktivitäten, in Sachen Europahalle an Geld vom Bund zu kommen, reichen noch etwas länger zurück: „Seit eineinhalb Jahren bin ich deswegen in Berlin vorstellig”, erklärte Oberbürgermeister Frank Mentrup. Einmal wegen Bundesmitteln für die Sanierung der für größere Veranstaltungen gesperrten Halle, außerdem noch wegen Zuschüssen für die Sanierung des maroden Prinz-Max-Palais.

Besuch vom Haushaltsausschuss

Am Dienstag weilte der stellvertretende Vorsitzende des Haushaltsausschusses des Bundestags, der SPD-Abgeordnete Martin Gerster (Biberach), in Karlsruhe, um sich vor Ort ein Bild von der traditionsreichen Sportstätte zu machen. Neben Mentrup waren die Leiterin des zuständigen Amts für Hochbau und Gebäudewirtschaft, Anne Sick, sowie Vertreter des planenden Architekturbüros Rossmann und Partner in die Europahalle gekommen, um den Politiker auf den Stand der Dinge zu bringen.

Denn Fakt ist: Es gibt ein erhebliches Wettrennen um die Gelder aus Berlin. „Die Plätze im Förderprogramm sind hart umkämpft. Entscheidend ist, dass schnell mit dem Projekt begonnen werden kann,” machte Gerster deutlich. Für die erste Vergaberunde fällt die Entscheidung noch im September, eine zweite Vergaberunde folgt dann später.

Baustart bei Karlsruher Europahalle im Frühjahr 2021

Was die schnelle Umsetzung angeht, sieht sich die Stadt auf einem guten Weg. Noch im Herbst sollen die Arbeiten ausgeschrieben werden, sagte Anne Sick. Im Frühjahr 2021 sollen die Bauarbeiten beginnen. Voraussetzung für diesen ehrgeizigen Zeitplan war, dass die neue Sporthalle der benachbarten Elisabeth-Selbert-Schule rechtzeitig zur Verfügung steht.

Ab Frühjahr 2021 dient dieses Neubauprojekt als Ausweichquartier für den Schul- und Vereinssport, damit die Europahalle geschlossen werden kann. Aber auch hier laufen laut Sick die Bauarbeiten plangemäß. Die anstehenden Arbeiten an der Europahalle sind erheblich. Laut Projektleiterin Katharina Welz (Rossmann und Partner) geht es um neue Fluchtwege aus der tieferliegenden Hallenebene, eine neue Entrauchung, ein weitgehend neu gestaltetes Foyer samt Cateringbereich, neue Brandmeldeanlagen, Elektrik und Beleuchtung. Auch der Sportboden wird erneuert, hinzu kommt eine neue mobile Tribüne.

Einstimmig hatte der Gemeinderat im März 2019 die sogenannte große Lösung für die Sanierung der Europahalle beschlossen. Damit endete eine jahrelange strittige Debatte über die Zukunft der 1983 erbauten Halle. Im Sommer 2014 war die Halle fast überfallartig wegen der Brandschutzproblematik für größere Veranstaltungen geschlossen worden.

Weiterhin war und ist sie aber unersetzlich für den Schulsport für ein Dutzend Schulen und das Training zahlreicher Vereine, mit Ausnahmegenehmigung durften auch einige Basketballspiele der PSK Lions stattfinden. Nach der Sanierung soll die Halle wieder für Sportveranstaltungen mit bis zu 4.800 Zuschauern zur Verfügung stehen. Eine Rückkehr als Veranstaltungshalle, wie man sie viele Jahre kannte, hat die Stadt ausgeschlossen. Bis Ende 2023 soll die Sanierung beendet sein. Nach den bisherigen Planungen soll 2024 das Indoor Meeting wieder in der Europahalle stattfinden, nach der Schließung der Europahalle für Großveranstaltungen wurde dieses in die dm-Arena verlegt.

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